von Nick Lüthi

«Synergien suchen, Produktivität steigern»

Mit Patrick Feuz leitet seit 15 Jahren erstmals wieder ein Berner Journalist den «Bund». Wobei Feuz, wie er im Interview sagt, nur eine halber Chefredaktor sei. Die Redaktion der Berner Tageszeitung «Der Bund» arbeitet unter dem gemeinsamen Verlagsdach von Tamedia eng mit dem Zürcher Tages-Anzeiger zusammen. Patrick Feuz über «brutalen Kostendruck» bei Tamedia, Open Journalism vom «Guardian» und erfolgreiche Online-Zahlen beim «Bund».

MEDIENWOCHE: Eigentlich wolltest du gar nie «Bund»-Chefredaktor werden. Wieso bist du es jetzt trotzdem?
Patrick Feuz: Wer so lange bei der gleichen Zeitung arbeitet und dann Chefredaktor wird, dem glaubt niemand, dass er das nicht geplant hat. Aber ich bin sozusagen in diese Position hineingewachsen. Wenn ich meine ersten Jahre als freier Mitarbeiter dazurechne, schreibe ich seit 26 Jahren für den «Bund». Ich hatte hier immer die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln – deshalb bin ich geblieben und habe Jobangebote anderer Medien abgelehnt. Nach fünf Jahren konnte ich vom Lokalressort ins Inlandressort wechseln. Später erhielt ich die Gelegenheit, die Ressortleitung zu übernehmen. Nach der Fusion von «Bund» und Tages-Anzeiger wurde ich Leiter der gemeinsamen Bundeshausredaktion der beiden Zeitungen. Mit anderen Worten: Mit dieser Erfahrung und meinem journalistischen Profil war ich schliesslich offenbar ein valabler Kandidat für das Amt des «Bund»-Chefredaktors.

Der «Bund» arbeitet in den Mantelressorts eng mit dem Tages-Anzeiger zusammen. Bist du nur ein halber Chefredaktor?
Ja, das muss man so sagen. In den Ressorts Inland, Ausland, Sport und zum Teil auch Wirtschaft finden die inhaltlichen Diskussionen hauptsächlich in Zürich statt. In Bern verantworten wir den Lokalteil sowie die lokalen Themen in Kultur, Wirtschaft und Sport. Hier sehe ich denn auch meine Hauptzuständigkeit als Chefredaktor. Aber natürlich nehme ich mir vor, mich auch in die grossen Diskussionen zur Innenpolitik einzubringen, da ja die gemeinsame Bundeshausredaktion, die ich bisher geleitet habe, bei uns im Haus angesiedelt ist.

Trotz Kooperation sollen die beiden Titel ihre Eigenart wahren. Wie grenzt ihr euch vom Tages-Anzeiger ab?
Ich erzähle immer wieder das gleiche Beispiel. In der ersten Woche der Kooperation von «Bund» und Tages-Anzeiger haben wir mal brav in Zürich angerufen, was sie denn als Frontaufhänger planten. Man sagte uns, sie hätten eine tolle Inland-Geschichte: Im Internet treibe ein Heiratsschwindler sein Unwesen, der sich in US-Generalsuniform an Schweizer Frauen heranmache. Auf unsere Frage, ob es sich um ein neues gesellschaftliches Phänomen handle, ob es mehrere solcher Figuren gebe, hiess es: Nein, nur diesen einen. Worauf wir fanden, das passe wenn schon auf die Panorama-Seite. Der Tages-Anzeiger wollte aber die Geschichte als Front-Aufhänger bringen. Aber wo ist die Relevanz, fragten wir? Es dürfe auch mal etwas Überraschendes sein, hiess es aus Zürich. Heute käme der Tages-Anzeiger nicht mehr auf die Idee, die Zeitung mit einer solchen Geschichte aufzumachen. Ich bilde mir ein, dass das eine Folge der Zusammenarbeit mit dem «Bund» ist. Unsere unaufgeregte, analytische Art wird offenbar geschätzt. Man muss aber auch den Unterschied sehen zwischen «Bund» und Tages-Anzeiger. Die beiden Zeitungen bewegen sich in unterschiedlichen Märkten. Wir sind hier eine kleine NZZ – hat man zumindest früher gesagt. Der Tages-Anzeiger ist das Gegenteil: Die müssen sich von der NZZ als Konkurrenz abgrenzen. Aber unter dem Strich können wir beide voneinander lernen. Wir waren früher etwas verschlafen, der Tages-Anzeiger ist dynamischer.

Ein aktuelles Beispiel für die unterschiedliche Herangehensweise von «Bund» und Tages-Anzeiger war der Umgang mit dem Titelblatt der ersten «Charlie-Hebdo»-Ausgabe nach dem Attentat. Du hast es gezeigt, Res Strehle nicht. Hast du im Voraus gewusst, was der Tages-Anzeiger macht?
Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass es trotz Kooperation weiterhin eine Meinungsvielfalt zwischen den beiden Titeln gibt. Im konkreten Fall haben wir vor der Veröffentlichung erfahren, dass der Tages-Anzeiger das Charlie-Cover nicht zeigen will. Daraufhin diskutieren wir intern, was denn unsere Haltung dazu sei und kamen zum gegenteiligen Schluss. Dazu haben wir auch die Kraft, dass wir uns in Kommentaren und Analysen vom Tages-Anzeiger unterscheiden können. Manchmal unterscheiden wir uns auch nur dadurch, dass wir einen Artikel des Tages-Anzeigers bewusst nicht bringen. Unser Mantelteil umfasst drei bis vier Seiten weniger, deshalb können wir gar nicht alle Texte veröffentlichen, die uns der Tages-Anzeiger anbietet.

Unter dem Strich bleibt der «Bund» eine Lokalzeitung. Wirst du dich als Chefredaktor wieder vermehrt der bernischen Politik zuwenden?
Das habe ich mir vorgenommen, ich möchte primär mit unserem Lokalressort zusammenarbeiten. Inputs geben, handwerklich arbeiten – das bedingt, dass ich à jour bin in den lokalen Themen und mich da voll reinknien werde.

Du hast mir im Vorgespräch gesagt, du hättest dich beim «Bund» noch nie so sicher gefühlt wie jetzt unter Tamedia. Wieso?
Als ich angefangen habe, gehörte der «Bund» einer Verlegerfamilie, die strategische Fehler machte und darum ihre Zeitung nicht mehr halten konnte. Einmal hiess es, die Januarlöhne könnten nicht mehr bezahlt werden. Dann kam als erster Grossverlag Ringier ins Spiel. Die wollten eine Regionalzeitungsstrategie fahren – allerdings dauerte diese nur drei Monate. Dann kam die NZZ. Wir machten konkrete Vorschläge, wie wir mit St. Gallen und Luzern – den anderen Regionalzeitungen der NZZ-Gruppe – kooperieren könnten. Das interessierte die NZZ aber nicht. In dieser Zeit schrieb «Der Bund» acht Millionen Franken Defizit – pro Jahr. Die NZZ hat das anfänglich bezahlt, bis auch sie irgendwann fand, das gehe nicht mehr. Dann übernahm Espace Media von Verleger Charles von Graffenried. Zum ersten Mal spürten wir ein professionelles Verlagsmanagement. Dann folgte Tamedia, die Espace kaufte, und der Grad an Professionalität nahm weiter zu. Mit allen Folgen, die dazugehören. Es entstand ein brutaler Kostendruck. Synergien suchen, Produktivität steigern, heisst es seither. Das volle Programm mit allen unangenehmen Folgen. Aber gleichzeitig steht jetzt der «Bund» wirtschaftlich erstmals wieder auf solidem Boden.

Ist der «brutale Kostendruck» nun der rote Faden, der dich in deiner Arbeit als Chefredaktor leitet?
Der Kostendruck ist permanent. Ich nehme an, das ist in allen grösseren Unternehmen so und wird sich in der aktuellen Situation nicht entschärfen. Die Frankenstärke dürfte sich zusätzlich negativ auf den Inseratenmarkt auswirken. Sparen ist klar ein Teil meiner Aufgabe. Wenn ich mir das nicht hätte antun wollen, dann wäre ich nicht Chefredaktor geworden.

Gute Schreiber sind nicht unbedingt die besten Chefredaktoren. Du bist es nun trotzdem geworden. Wie hast du dich auf die Managementaufgaben vorbereitet?
Management bedeutet für mich in erster Linie Personalführung: Leute motivieren, diskutieren, kritisieren und Inputs geben. Das traue ich mir zu. Was das Verlegerische anbetrifft, habe ich gewisse Erfahrungen gemacht in den letzten Monaten. Ich führte spannende Gespräche mit den Leuten im Verlag. Ich konnte so auch gewisse Ängste abbauen und merkte, das sind auch nur Menschen, mit allem, was dazu gehört, den Eitelkeiten, Stärken und Schwächen. Ich komme mit diesen Leuten zurande. Entlastend ist für mich, dass der «Bund» eine vergleichsweise kleine Zeitung und die Aufgabe damit überschaubar ist. Es hat eben auch Vorteile, ein halber Chefredaktor zu sein.

Das heisst aber auch, dass du nur den halben Gestaltungsspielraum hast.
Meine Aufgabe wird darin bestehen, maximale Fantasie zu entwickeln, wie wir in unseren sehr kleinen Spielräumen den «Bund» inhaltlich weiterbringen und noch besser verankern können, Print und Online. Um für grössere Projekte Geld vom Verlag zu bekommen, muss man aber schon ein sehr grosses Gewinnpotenzial vorweisen können. Das fällt nicht nur einem halben Chefredaktor schwer, sondern auch den ganzen.

Wie willst du unter diesen Bedingungen den «Bund» voranbringen?
Mir geht es ganz stark um die Qualitätssicherung. Handwerkliche Diskussionen, das ist unser Tagesgeschäft. Ich möchte der Weiterbildung wieder ein grösseres Gewicht geben. Dann treibt mich die Entwicklung der Leserschaft um. Zeitungsleser sind überaltert, die Jungen werden online sozialisiert. Wie kommen wir an sie heran? Wie kann man sie zu einer Marke wie dem «Bund» lenken? Läuft das über Social Media? Zum Glück sind wir eine Lokalzeitung. Das ist für mich der einzige Hebel, wo wir uns erkennbar machen und an die Leute herankommen können. Ich sehe einen Vorteil in der Kleinräumigkeit des schweizerischen Medienmarktes.

Du hast kürzlich den «Guardian» besucht. Was hast du für den «Bund» aus London mitgenommen?
Sehr viel lernen können wir vom «Guardian» im Bereich des Open Journalism. Damit machen sie fantastische Sachen. Expertisen einholen, Blogger und Communitys anzapfen. Ein spektakuläres Beispiel für diese Art von Journalismus: Als für die Einwanderer aus Osteuropa die Kontingente ausliefen, erwartet man in London einen Ansturm aus Rumänien. Alle Zeitungen schickten Reporter auf den Flughafen Heathrow und interviewen den einen Rumänen, der gekommen war. Der «Guardian» machte das Gegenteil, weil er die Entwicklung richtig antizipierte und fragte: Warum kommen die Rumänen nicht in Massen? Wie lebt man in Rumänien? Warum bleiben die Leute dort? Welche Rolle spielt die Familie? Dafür haben sie frühzeitig Blogger in Rumänien kontaktiert und entwickelten ein Konzept mit ganz berührenden Porträts von Leuten, die in Rumänen leben, geschrieben von Rumänen. Das ist gigantisch aufwändig. Aber ich frage mich schon, können nicht wir auch im Lokaljournalismus für die eine oder andere Geschichte verstärkt die Leser einbeziehen? Wir hatten letzthin eine tolle Geschichte. Ein Jahr nach Einführung der Betreuungsgutscheine für die Kinderbetreuung wollten wir wissen, wie sich das auf die Wartelisten der Krippenplätze ausgewirkt hat. Unser Journalist hat alle Zahlen ausgewertet, die er kannte. Es war einfach sehr schwierig, weil es kaum statistisches Material gab. Das wäre mal zum Testen: Wenn wir unseren Lesern online ganz präzise Fragen stellen würde, nicht anonym, schliesslich muss überprüfbar sein, ob die Leute kompetent sind, sich zu den Kitas zu äussern.

Dafür hätte «Der Bund» Kapazitäten?
Open Journalism ist nicht billig zu haben. Die journalistischen Plausibilisierungs- und Verifizierungsregeln gelten auch hier. Wir können das nicht in diesem Umfang leisten wie der «Guardian». Aber trotzdem müssen wir uns überlegen, was wir im Massstab 1:10 oder 1:100 realisieren können. Man kann von andern lernen, auch in bescheideneren Verhältnissen.

Am Ende des Tages geht es darum, Geld zu verdienen mit dem Journalismus. Seit Herbst kann man den «Bund» auch digital abonnieren. Gibt es erste Zahlen?
Das sind Geschäftszahlen, die ich nicht bekanntgeben darf. Aber die Zahlen sind verblüffend gut, und das bestärkt mich darin, weiter zu experimentieren. Wir erzielen pro Monat eine beträchtliche Anzahl digitale Neu-Abos, mehr als budgetiert. Das Erstaunliche daran: Unsre Abonnenten lösen zu einem grossen Teil Jahresabos. Dabei hatte der Verlag extra ein Monatsabo geschaffen, weil man davon ausging, dass sich das Online-Publikum nicht länger binden wolle.

Wie entwickeln sich die «Bund»-Zeitungsabos?
Da liegen wir im Trend der Branche. Das sind etwa zwei Prozent Auflagenverlust pro Jahr. «Der Bund» hat lange Zeit etwas weniger verloren, jetzt passt sich das allerdings an.

«Der Bund» steht lokal in Konkurrenz zur Berner Zeitung, die aus dem gleichen Haus kommt. Wie erlebst du das Verhältnis zwischen den beiden Zeitungen?
Das Berner Modell lebt, es gibt hier noch zwei Tageszeitungen. Als einer der wenigen Medienplätze der Schweiz verfügen wir über diese Medienvielfalt. Es ist auch für den Journalismus sehr gut. Im Lokalen leben wir diese Konkurrenz tagtäglich. Es ist beflügelnd. Nur weil wir unter dem gleichen Dach arbeiten, gibt es keinerlei Absprachen.

Nun ist das Verhältnis ja auch von Animositäten geprägt. Der «Bund» trage den Kopf zu weit oben, finden BZ-Leute, während man beim «Bund» die BZ für das seichtere, boulevardigere Blatt hält. Wie nimmst du diese Vorurteile wahr?
Ich glaube, das ist vorbei. Erstens gingen wir gemeinsam durch das Stahlbad der letzten Jahre, wo letztlich auch die alten Feindschaften obsolet wurden, weil wir alle im gleichen Boot sitzen. Menschlich sind wir nun viel näher beieinander. Der Dünkel der «Bund»-Redaktion, den es sicher einmal mal gab, den sehe ich so nicht mehr. Das würde uns auch nicht gut anstehen, weil wir in der BZ immer wieder Geschichten lesen, die besser sind als unsere.

Politisch stand der «Bund» lange Zeit links der BZ. Inzwischen haben sich die beiden Zeitungen politisch angenähert. Wo steht ihr heute?
Wir schreiben beide für eine heterogene Leserschaft. Da wäre es dumm, sich politisch klar zu positionieren. Die langweiligsten Zeitungen, wenn es um den Meinungsteil geht, sind für mich Weltwoche und WOZ. Dort weiss ich bei Meinungsbeiträgen schon im Voraus, was drinsteht. Ich sage nicht, dass es dort keine guten recherchierten Geschichten gäbe. Wenn ich aber einen Kommentar in einer Zeitung lese, dann will ich nicht von Anfang an wissen, worum es geht.

Kommentare der Marke Wundertüte?
Wundertüte in dem Sinn, dass wir undogmatisch und unideologisch an Meinungsbeiträge herangehen und so die Leute überraschen können. Wir schauen die Dinge an und bemühen uns um eine nachvollziehbare Argumentation. Der Leser kann damit einverstanden sein oder nicht. Ich persönlich erhalte oft als Reaktion auf meine Kommentare und Leitartikel die Rückmeldung, dass man zwar nicht gleicher Meinung sei, aber meine Argumente dennoch spannend fände. Es wird offenbar geschätzt, wenn eine Zeitung argumentiert und nicht einfach behauptet und irgendetwas rausposaunt. Das halte ich für wichtiger, als eine konsequente politische Positionierung.

Wo stehst du selber politisch?
Ein namhafter bürgerlicher Politiker empörte sich nach meiner Wahl, dass nun ein Linker den «Bund» übernommen habe. Linke wiederum fanden es Horror, dass nun ein Rechter die Zeitung leitet. Offenbar gelingt es mir, eine gewisse Unberechenbarkeit durchzuziehen und bei einem Thema dieser Seite und beim anderen jener Seite Recht zu geben. Was meine politische Grundhaltung betrifft, so ist sie sicher bürgerlich. Ich glaube, der Markt kann recht viel – natürlich nicht ohne Rahmenbedingungen. Und ich bezweifle, dass der Staat alles kann. Eine gewisse Staats- und Verwaltungsskepsis gehört dazu. Sachthemen gehe ich aber unideologisch an und kann alle Seiten mal verärgern.

Tamedia steht im Ruf, die journalistischen Interessen den wirtschaftlichen Zielen unterzuordnen. Erlebst du das auch so?
Ich verstehe wenig vom Verlagsgeschäft. Tamedia sagt uns, es brauche solche Renditeziele, um erstens das Geld zu verzinsen, für unsere Aktionäre, damit die weiterhin Lust haben, ihr Geld in Medien zu investieren. Zweitens braucht es Geld für Investitionen. Ein gutes Beispiel ist der Kauf der Zürcher Landzeitungen durch Tamedia. Das ist auch für uns in Bern ganz wichtig, weil es der BZ eine neue Rolle ermöglicht als Kooperationspartner für den Mantelteil. Das Berner Modell wurde so noch einmal neu flankiert. «Der Bund» kooperiert mit dem Tages-Anzeiger und die BZ arbeitet mit den Zürcher Landzeitungen zusammen. Tamedia investiert also nicht nur in branchenfremde Aktivitäten, sondern auch weiterhin in Medien. Mir scheint es daher plausibel, dass Tamedia vorderhand ein Medienhaus bleiben will.

Dein Vorvorgänger hatte die Chefredaktion abgegeben, weil er es schon damals nicht mehr verantworten konnte, unter Spardruck eine Zeitung zu machen. Gibt es für dich auch eine rote Linie?
Es wäre schwierig, eine solche Linie bei einer rollenden Planung zu definieren. Wichtige Kennzahlen verändern sich dauernd. Was für mich aber klar ist, das mag nun etwas schwammig klingen, aber ich halte mich daran: Als Chefredaktor muss ich mich auf den Transformationsprozess einlassen. Sollte ich aber den Eindruck gewinnen, dass die Entwicklung in eine Richtung geht, wo die Substanz der Zeitung zerstört wird und mir das Personal fehlt, um gute Inhalte zu produzieren, dann wäre auch für mich der Moment erreicht, wo ich nicht mehr dahinterstehen könnte.

Das Interview ist eine gekürzte und redigierte Abschrift des «Journitalk» vom 26. Januar im Berner Käfitgturm.