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Thilo Sarrazin

Buch: Sarrazin nimmt es mit den Fakten nicht so genau

In seinem aktuellen Buch wirft der islamophobe Bestsellerautor Thilo Sarrazin der FAZ vor, auf Geheiss eines SPD-Oberbürgermeisters Übergriffe von Migranten und Flüchtlingen auf einem Stadtfest verharmlost zu haben. Die Zeitung lässt den rufschädigenden Vorwurf nicht auf sich sitzen und rekapituliert die Ereignisse und ihre Berichterstattung im Detail. Von der Dramatik, die Sarrazin beschreibt, bleibt wenig übrig. Das hätte er auch selbst herausfinden können. Doch Sarrazin meldete sich weder bei der FAZ, dem Oberbürgermeister noch bei der Polizei, um die im Buch erhobenen Vorwürfe zu prüfen und belegen.

Sarrazin auf Kriegsfuss mit den Fakten

Die Süddeutsche Zeitung nennt das neue Buch von Thilo Sarrazin das «verlegerische Unglück» des Jahres. Das meint Rezensentin Sonja Zekri vor allem mit Blick auf den Umgang Sarrazins mit den Fakten. Beispiel: Die islamische Welt kenne bis ins 20. Jahrhundert weder Literatur noch planvollen Städtebau, behauptet Sarrazin: «Eine eigenständige islamische Baukultur hat sich nie entwickelt.» Könnte man für solchen Unsinn ein lebenslanges Zutrittsverbot der Alhambra verhängen, es wäre mehr als verdient, kommentiert Zekri. Das sei vor allem für all jene Leserinnen und Leser ein Problem, die meinen, sich mit dem Buch kritisch informieren zu können.

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