von Carmen Epp

Von Opferlämmern und der Berufsethik

Wieso wehren sich Jungjournalisten nicht gegen das «Jahrbuch Qualität der Medien», fragt Andrea Masüger. Zumal die «Imhof’sche Generalabrechnung» gerade an der Berufsehre des Berufsnachwuchses kratze. Dabei setzt der Somedia-CEO etwas voraus, das heutzutage so selbstverständlich gar nicht mehr ist: Dass Jungjournalisten ein Berufsethos entwickeln können.

Mit seiner jüngsten Kolumne auf medienspiegel.ch hat Andrea Masüger etwas bemerkenswertes geschafft: Er hat eine Diskussion über das «Jahrbuch Qualität der Medien» des Forschungsinstituts Gesellschaft und Öffentlichkeit (fög) angefacht. In den Kommentaren kreuzen sich insbesondere Blick-Blattmacher Thomas Ley, «Jahrbuch»-Verfasser Kurt Imhof und Tagblatt-Chefredaktor Philipp Landmark die Klingen. Sie debattieren über das «Jahrbuch», die Rolle des Boulevards und die Lage des Journalismus in der Schweiz – eine Diskussion, die längst fällig war und ich deshalb unbedingt zur Lektüre empfehle.

Leider ging dabei aber ein Kommentar unter, über den es meine Erachtens ebenfalls zu diskutieren lohnte. Der Kommentar von Christof Moser, Medienkritiker der «Schweiz am Sonntag». Er schreibt, dass viele junge Journalisten gar keine Berufsehre mehr entwickeln würden, wenn sie primär nur noch Unterhaltung produzieren müssen. Damit beleuchtet Moser einen blinden Fleck, der von Masüger nicht beachtet wird. Der CEO von Somedia stellt in seiner Analyse nämlich fest, dass das «Jahrbuch» eigentlich ganz gewaltig am journalistischen Selbstverständnis der Jungjournalisten ritzen und ihre Berufsehre herausfordern sollte. Statt dagegen anzuschreiben, würden sie, so Masüger, die Thesen des Jahrbuchs bestätigen und so zu «frommen Opferlämmern des allmächtigen Qualitätsgottes».

Unbeachtet dessen, ob sich Jungjournalisten nun für oder gegen das «Jahrbuch» äussern sollten (ich zähle mich selber zu den ersteren) – so selbstverständlich wie Masüger ein ausgeprägtes Berufsethos der Jungjournalisten voraussetzt, ist es meines Erachtens nicht. Zwar mögen Jungjournalisten heute so gut ausgebildet sein wie nie zuvor, wie Masüger festhält. Mit Sicherheit werden Fragen zur Medienethik und dem eigenen Berufsbild in all den Ausbildungen ebenfalls thematisiert.

Ein Medienethik-Kurs im meist theoretisch-sterilen Schulzimmer wie beispielsweise am MAZ alleine aber lässt noch lange kein Berufsethos wachsen. Entscheidender ist hierbei die Praxis und welche Massstäbe dort vermittelt – oder eben nicht vermittelt – werden. Junge Journalisten werden nicht im Schulzimmer zu dem gemacht, was sie sind, sondern in den Redaktionen. Und hier geschieht gerade in den vom «Jahrbuch» als qualitätsniedrig bezeichneten Medientiteln eine Sozialisation, die uns allen – auch dem alten Hasen Masüger – zu denken geben sollte.

Eine Ahnung davon bekam man am Journalismustag14 beim Panel «Prominente Kritik am aktuellen Journalismus – wie weiter». In der Diskussion mit Thomas Kropf und Thomas Ley versuchte die blutjunge Inland-Ressortleiterin von «20 Minuten», Désirée Pomper, für ihr Medium zu werben. Indem sie andere Medien als «Schneckenmedien» qualifizierte und eine Analogie herstellte zwischen «20 Minuten» und McDonalds – mit dem Hinweis, letzterer sei ja schliesslich auch nicht Schuld am Kundenrückgang von Steakhäusern. Schnelligkeit, so Pomper, sei nicht per se schlecht, und Klickzahlen ein Gradmesser dafür, ob etwas die Leser interessiert oder nicht. Erst am Schluss schien sich Pomper an das zu erinnern, was sie einst in ihrer Ausbildung gelernt hatte: Dass Medien eine wichtige demokratische Funktion übernehmen und «20 Minuten» mit 2 Millionen Lesern auch dazu beitrage.

Ich kenne Pomper nicht persönlich. Doch ihr Auftritt am Journalismustag beschämte mich. Da trat eine junge Frau eines in die Kritik geratenen Mediums vor die versammelte Journalistenschar und bestätigte genau das Bild, das man von Gratismedien gemeinhin hat: das Klischee des von Klickzahlen getriebenen und von Kindersoldaten bewirtschafteten Mediums. Das Perfide daran: Man kann Pomper noch nicht mal einen Vorwurf machen. Sie ist überzeugt von dem, was sie vertritt. Weil sie es – davon gehe ich aus – nicht anders gelernt hat und im Laufe ihrer Karriere dahingehend sozialisiert wurde.

Und sie ist nicht alleine damit, sondern steht stellvertretend für diejenige Generation von Jungjournalisten, die nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Produzenten von Gratis- und Boulevardmedien sozialisiert wurden. Die im Laufe ihrer Karriere von Praktikum zu Praktikum eilen, immer bedacht darauf, auf dem Weg zu ihrem Traumberuf nicht anzuecken. Eine Meldung raushauen, obwohl die Faktenlage bröckelt? Kein Problem, die Kollegen tuns ja auch, täglich, stündlich. Sich weigern, Opfer einer Gewalttat anzurufen für ein emotionales Statement? Sich für eine Geschichte stark machen, die zwar wenig Klicks generiert, dafür hochrelevant wäre? Um mehr Zeit für eine Recherche beten? Gefährlich, schliesslich gibt es da draussen zig motivierte Mistreiter, die nur zu gerne in die Telefontasten hauen und in noch kürzerer Zeit produzieren würden. Und hat man es sich einmal mit einem Verlag verscherzt, schwinden die Alternativen markant.

Der Druck, der heute auf Jungjournalisten lastet, ist enorm. Dass da das Berufsethos bisweilen auf der Strecke bleibt und sich deshalb gar nicht erst herausbilden kann, ist verständlich. Trotz- oder gerade deswegen ist es wichtig, dass das «Jahrbuch» die Missstände in der Medienbranche als solche benennt – als Signal für die Jungjournalisten, dass das, was sie tun, nicht gängige Praxis ist oder sein sollte. Und als Weckruf an diejenigen, die unseren Nachwuchs sozialisieren und damit die Zukunft des Journalismus über die nächste Generation hinaus mitprägen.

Denn letztlich bugsieren nicht diejenigen Jungjournalisten die Branche ins Abseits, die die Thesen des «Jahrbuchs» bestätigen und gegen die eigene Gilde anschreiben, wie Masüger dies meint. Denn sie tun dies, weil es die Lage des Journalismus ist – und nicht deren Beschreibung durch das fög –, die an ihrem Berufsethos kratzt. Schaden nimmt die Branche vielmehr durch jene (jungen und alten) Journalisten wie Masüger, die die «Jahrbuch»-Befunde nicht ernst nehmen. Denn sie tragen letztlich dazu bei, dass der Berufsnachwuchs immer weniger Ethos entwickeln kann. Und wundern sich dann hinterher wieder, wieso sich keiner der Jungen für eben dieses Berufsethos einsetzt.

Leserbeiträge

Maxman 24. November 2014, 17:39

Was hat das Alter von Frau Pomper mit ihrer Qualifikation für diese Stelle zu tun? Und was heisst „blutjung“?
Hätte Frau Epp sich die Mühe genommen, den Output des Inland-Ressorts von 20 Minuten anzuschauen, wäre sie vielleicht zum Schluss gekommen, dass es Titel gibt, bei denen Qualität und Tempo sich nicht ausschliessen. Aber dafür hätte sich Frau Epp differenziert und vorurteilsfrei mit 20 Minuten auseinandersetzen müssen. Ein Ding der Unmöglichkeit bei der medienwoche.

Ramon 24. November 2014, 19:20

Frau Pomper versteht auch nicht, dass die Leserzahlen von 20 Min nicht so hoch sind, weil das Produkt „schnell“, „für 15-Jährige geschrieben“ und „interessant“ ist, sondern in erster Linie, weil die Artikel gratis zu haben sind und einen unterhaltenden Zeitvertreib darstellen.

Und die Erkenntnis, dass die Sozialisation der jungen Journalisten nicht in medienethischen Seminaren, sondern auf Redaktionen vonstatten geht, kann ich nur teilen. Die Neugierde und Vorfreude, ein Teil der Medienbranche und des Medienwandels zu sein, weicht bei jungen Studienabgängern relativ schnell der Frustration.

Reto 25. November 2014, 13:16

Fr. Epp, sind haben die heutige Zeit vollends verkannt. Wissen Sie überhaupt, woher das Geld kommt von ihrem Lohn. Die Zeiten sind vorbei, wo die Verlage Geld verdient haben. Und wenn sie mit Tiefe und Qualität recherchiert hätten, hätten sie merken müssen, welche hochstehende Arbeit das Ressort von Fr. Pomper leistet. Neid und Frust ist spürbar aus ihrem Artikel.
Und wenn

Daniel Menna 27. November 2014, 14:00

Carmen Epp formuliert hier unbequeme Meinungen, über die man durchaus diskutieren kann. Im Gegensatz zu den meisten Kommentarschreibern hier tut sie es mit offenem Visier. Wer poltert, ohne mit seinem Namen zu seinen Worten zu stehen, den kann man getrost ausser Acht lassen.

Andy Fischer 25. November 2014, 14:05

Herzliche Gratulation zu diesem Beitrag. Er ist an Ignoranz und Arroganz kaum zu übertreffen.

Matthias 26. November 2014, 08:54

Bedeutet Berufsethos etwa, wie angegraute Tagi-Redakteure möglichst links-grün zu schreiben und selbst in Artikeln zu Wirtschaftsthemen möglichst wenig Wirtschaftsvertreter zu Wort kommen zu lassen? Man will sich ja den weiteren Karriereweg zur SP ja nicht verbauen.

Der Fusssoldat 26. November 2014, 09:57

Ich kann dieses perpetuierte „20 Minuten“-Bashing nicht verstehen, erst recht nicht im Zusammenhang mit dem „Berufsethos“ seiner Mitarbeiter. Halten wir fest: Das Medium „20 Minuten“ verbucht, gemessen an seiner Reichweite und dem Output, unterdurchschnittlich wenige Beanstandungen beim Presserat. Bei all den dämlichen human interest-Artikeln darf man eines nicht vergessen: Bei boulevardesken Themen spielt „20 Minuten“ im Unterschied zum „Blick“ eine wohltuend sachliche Rolle. Nehmen wir zum Beispiel den Fall „Carlos“: Die mit Abstand hetzerischste Schlagzeile (die sich später als Ente entpuppte) lieferte ein Sonntagstitel aus dem Aargau, Stichworte sind Rindfleisch und Armani-Deo. „20 Minuten“ blieb trotz der hoch emotionalen Debatte immer relativ nüchtern. Anderes Beispiel: Bei der unsäglichen Kampagne gegen Geri Müller, ebenfalls im Aargau gestartet, lieferte „20 Minuten“ nicht nur die bekannten Fakten, sondern auch Beiträge zur Einordnung. Nicht anders verhält sich „20 Minuten“ im Sozialhilfe-Diskurs.
Ich kenne diese Frau Epp nicht, stelle aber fest, dass ihr journalistischer Leistungsausweis naturgemäss noch dünn ist. Mein Appell: Lasst diese jungen Leute doch erst mal arbeiten, bevor ihr sie für irgendwelche Preise nominiert, die überdies weniger den journalistischen Beitrag als eher die Aufmerksamkeit in der Branche messen. Umso bedenklicher, wie Medienwissenschaftler vom Kaliber eines Kurt Imhof oder Mark Eisenegger jetzt diese Berufseinsteigerin pushen, weil sie altbekannte Deutungsmuster bestätigt.

Imhasly 26. November 2014, 14:35

Berufsethos….? provoziert das nicht nur ein …ätsch? Auch wenn der Begriff sachlich tönt und eine (Über-) Lebensnotwendigkeit meint: er fällt dem Verruf von allem, was nach „Moral“ schmeckt (unabhängig davon wie sie verstanden wird und zu verstehen wäre) zum Opfer. Und wenn eine/r kritische Selbstreflexion wagt, wird sie gewiss durch die Titelgebung umgebogen. Seit Wochen betreibt das Monopolblatt az das bashing eines armen Sünders, der der feinen Gesellschaft von Baden noch nie in den (Geschäfts-)Kram gepasst hat, mit Umfragen, Statistiken, heuchlerischen Ausladungen, politischen Blockade-Aktiönchen…. Offenbar ohne dass sich jemand in der Redaktion zu blöd vorkommt dafür. Die Vergiftung einer politischen Oeffentlichkeit bleibt ein Spiel gegenüber dem Verbrechen von dummen selfies eines Stadtoberhauptes.
Dafür sind die Räubermethoden ganzer Cliquen in den „internationalen Bank-Instituten“ mit Mia-Verlusten nicht nur der Banken ein Tag nach der Meldung keiner Reflexion und nachhaltigen Analyse „wert“. Ähnliche Beispiele gäbe es zuhauf: z.B. das Hätscheln von ABR Blocher, dessen Initiativenpolitik die permanente Verdummung des Wahlvolkes beinhaltet (die wahren Ziele werden geschickt ausgeblendet). Lieber ist man Unterhalter und zwischendurch selbsternannter und unzuständiger, aber effektiver Richter…. Soweit ein schlichter aber „starker“ Zeitungsleser!

Kindersoldat 26. November 2014, 17:02

Apropos journalistischer Leistungsausweis. Für diesen Beitrag gewann Carmen Epp den Urner Medienpreis…

http://pju.ch/leistungen/medienpreis/geschichtedesurnermedienpreises/index.html

http://pju.ch/downloads/medienpreis_carmenepp_saracollins.pdf

willi bald 26. November 2014, 18:14

Als wenn ich da so ein bisschen rumgoogle, stosse ich bei Frau Epp auf ein höchst mittelmässiges journalistisches Oeuvre, dafür aber auch auf einen ziemlich zwanghaften Hunger nach Aufmerksamkeit (s. Twitter). Da ist die Strategie, sich ein paar alten Männern als Projektionsfläche anzudienen, durchaus nachvollziehbar. Aber solche Schwärmereien kann man auch privat pflegen.

Curt Ymhof 27. November 2014, 09:49

Die Denke dieses Artikels stammt aus einer Zeit, als es noch kein marktorientiertes Qualitätsverständnis im Medienwesen gab. Damals galt: Je langweiliger der Text, desto relevanter. Professor Imhof, Frau Epp und Konsorten wünschen sich diese Zeit zurück – als nur ein kleiner Teil der Gesellschaft mit Medienerzeugnissen etwas anzufangen wusste. Zum Glück ist das Vergangenheit. Die Kunst des zeitgemässen Medienschaffens besteht doch darin, die Komplexität von Themen zu reduzieren und diese einem breitem Publikum zugänglich zu machen. Dies beherrscht «20 Minuten» hervorragend – dank intelligenten und talentierten Journalisten wie Frau Pomper. Sie hat schon in jungen Jahren beim erfolgreichsten Medium der Schweiz Karriere gemacht. Respekt! Und übrigens, Frau Epp, Ihr Artikel trieft vor Neid. Das bringt Sie nirgendwo hin. Überlegen Sie sich gescheiter, ob Ihre Denke medienökonomisch nur ansatzweise Sinn macht.

Roland Wyss-Aerni 27. November 2014, 21:44

Ich habe Kurt Imhofs Buch nicht gelesen, ich habe Masügers Text gelesen und ich war am JournalismusTag14. Masügers Text finde ich schwach, gar nichts Neues, allerdings ist die Debatte, die er ausgelöst hat, durchaus interessant. Mir ist zwischen den Monsterstatements von Kurt Imhof, Thomas Ley, Philipp Landmark und anderen auch der Input con Christof Moser aufgefallen. Ich teile die Meinung, dass die jungen Journalisten heute wohl gut ausgebildet sind, aber man kann von ihnen ja nicht am Anfang der Karriere erwarten, dass sie schon eine Berufsehre verteidigen und heldenhaft gegen das fög anschreiben.

Meine Wahrnehmung ist: Natürlich gibt es immer noch qualitativ guten Journalismus, aber es gibt weniger davon als früher. Eine durchschnittliche Tageszeitung hat heute ein paar wirklich gute längere Texte und ansonsten ganz viel Mantel/Agentur/Standard-Stoff. Eine durschnittliche Zeitung bietet mir heute bedeutend weniger Substanz als vor 10 oder 20 Jahren. Das ist auch kein Wunder, denn viele der schlauen Köpfe und guten, erfahrenen Journalisten sind inzwischen längst in die Bundesämter, PR-Büros und in die Kommunikationsabteilungen von Firmen und Verbänden geflüchtet. Man kann von ihnen nicht verlangen, dass sie als Journalisten intellektuelle Arbeit leisten, Skandale enthüllen, den Weltenlauf einordnen – und sie gleichzeitig behandeln wie Fliessbandarbeiter. Genau das passiert in den Verlagen. Und wer von allem Anfang unter solchen Bedingungen als Journalistin oder Journalist arbeitet, der entwickelt vielleicht Durchhaltestrategien, aber schwerlich ein Berufsethos.

Am JournalismusTag fand ich bemerkenswert, dass in einem Filmeinspieler zwar die schwierigen Arbeitbedingungen der Journalisten thematisiert wurden, in der anschliessenden Diskussion gings dann aber doch nur um die mangelnde Qualität von Blick und 20minuten. Ich fands eher langweilig als beschämend, weil zu absehbar…

Die Publizistik wird sich vielleicht künftig genauso zweiteilen wie viele andere Bereiche auch: die wirklich klugen Köpfe werden für ein zahlbereites Publikum noch „guten Journalismus“ liefern – und Heerscharen von halbgebildeten Informationsproduzenten werden auf den billigen Onlinekanälen Katzencontent und anderes für die Heerscharen von halbgebildeten Informationskonsumenten liefern. Und alle sind glücklich!

Thomas Ley 27. November 2014, 22:54

Ich möchte mal ein bisschen zwischen die Meute rufen. Da nerven sich also Leser über eine Kritik, die sie als unfair empfinden, auch als unfair einer Journalistin gegenüber – und was liefern sie? Dumme Sprüche und persönliche Abqualifizierung einer Journalistin, und das alles schön anonym. Etwas traurig auf einer Webseite, die sich mit Medienkritik befasst.

Ich hab mich weiss Gott auch schon genervt über Carmen und bin von ihr öfters mal mit Kritik bedacht worden, die ich als unfair empfand. Ich bin auch mit sehr vielem, das Carmen hier schreibt, nicht einverstanden. Aber immerhin hat sie noch ein bisschen Leidenschaft für den Job und überlässt sich nicht dem Zynismus, hinter dem sich die Anonymusse hier verstecken.

Und Carmen: Sei nicht so pessimistisch. Geldprobleme, Zeitdruck, politische Einflussnahme, und was noch – das gabs schon immer im Journalismus. Das klingt jetzt vielleicht wiederum dir zu zyniscch, aber ich meine es eher idealistisch: Der Journalismus wird von jeder Generation neu erfunden. Und so lange es Schreibgeräte gibt, wird er nicht untergehen.

Mit irgendwas müssen wir ja die Jahrbücher füllen.

Frank Hofmann 28. November 2014, 20:44

@Ley: Der Text von Epp trieft einfach vor Arroganz. Wer so austeilt, sollte auch einstecken können. Unfair ist auch, dass eine Kolumnistin ihre Texte für die Jobsuche missbraucht. Die Frage nach dem Leistungsausweis darf durchaus gestellt werden, es reicht nicht, sich dem Mainstream anzudienen. Und MAZ-Absolventin zu sein.

Hanspeter Spörri 29. November 2014, 17:18

Arrogant sind häufig jene, die anderen Arroganz vorwerfen. Arrogante glauben, sie und nur sie hätten recht. Das ist der moderne Mainstream.