von Adrian Lobe

«Wer die AfD verstehen will, muss die ‹Junge Freiheit› lesen»

Die nationalkonservative Wochenzeitung «Junge Freiheit» steigert zum wiederholten Mal ihre Auflage, bleibt aber eine Nischenpublikation. Daran ändern auch die Erfolge von AfD und Pegida nichts, als deren intellektuelle Vorhut das deutsche Blatt auftritt. Das Vertrauen in die Massenmedien ist letztlich immer noch grösser, als dies das laute «Lügenpresse»-Geschrei vermuten lassen würde. Als im Januar die Zahlen für die verkauften Zeitungsauflagen im vierten Quartal 2015 veröffentlicht wurden, waren die Gesichter in den Verlagshäusern lang: «Bild»-Zeitung, minus 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, FAZ minus 6,6 Prozent und «Die Welt» büsste 14,2 Prozent ein. Nur ein Gewinner ging aus der IVW-Analyse hervor: die «Junge Freiheit». Die konservative Wochenzeitung konnte ihre verkaufte Auflage im vierten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um satte 16,4 Prozent auf 25’868 Exemplare steigern.

Das nimmt sich in absoluten Zahlen, verglichen mit anderen Wochenpublikationen, wie «Zeit», «Spiegel» oder Focus äussers bescheiden aus. Doch der Befund lässt aufhorchen, weil es dem allgemeinen Rückwärtstrend entgegenläuft. Die Redaktion feixte und auf Twitter wird gejubelt: «praktisch durchweg Auflagenverluste für die #Lügenpresse, dafür steigert sich die ‹Junge Freiheit›. Gut so».

Eine mögliche Erklärung für den gegenwärtigen Aufschwung der «Jungen Freiheit» liegt auf der Hand: das Blatt profitiert von AfD, Pegida und Flüchtlingskrise. Doch sie greift zu kurz. Hinter dem Erfolg steckt die Kritik national-konservativer Kreise an den «System-Medien», die einseitig berichten und die wahren Umstände der Ereignisse bemänteln würden. Dieses Unbehagen instrumentalisiert die Zeitung.

1986 als Schülerzeitung in Berlin gestartet, ist das Wochenblatt zum Leitmedium der «Neuen Rechten» avanciert. Die Redaktoren, darunter einige ehemalige FAZ-Journalisten, schreiben gegen die politische Korrektheit an und sehen sich als eine Art ausserparlamentarische Opposition der Medien. Die Artikel kommen mit einem antielitären Gestus des «Wir sagen euch die Wahrheit!» daher. Die Beiträge tragen reisserische Titel wie «Gieriger Staatsfunk» oder «Grenzlüge» – was nach Enthüllung klingt, entpuppt sich indes meist als Thesenjouralismus.

Gepaart wird dieser hochtourige, boulevardeske Sound mit einer gehörigen Portion Schwarzmalerei. «Ein Hauch der Weimarer Republikt (sic!, mit Schreibfehler) umweht uns», wird ein Kommentar von Chefredaktor Dieter Stein angekündigt. Dabei scheint das Blatt auch vom Auflagenrückgang der FAZ zu profitieren, die wegen ihrer dezidiert pro-westlichen Haltung in der Ukraine-Krise Abonnenten am rechten Rand vergrault hat. Die sogenannten «Putinversteher» haben eine neue publizistische Heimat gefunden.

Der Medienforscher Carsten Reinemann hat neulich in der «Süddeutschen Zeitung» einen klugen Satz gesagt: «Je höher die Pressefreiheit, desto grösser ist auch das Misstrauen.» Auf diesen Zusammenhang von Pressefreiheit und Medienvertrauen hat Jan Müller 2013 das erste Mal hingewiesen in «Mechanisms of Trust». Der Politikwissenschaftler argumentiert auf Basis umfangreicher Analysen, dass das hohe Vertrauen, das Medien in vielen autoritären Staaten geniessen, mit der mangelnden Verfügbarkeit bzw. Vielfalt von Informationsquellen sowie eher traditionalen und autoritären Einstellungen auf Seiten des Publikums zu tun hat.

In Demokratien dagegen, wo die Meinungsfreiheit hochgehalten und Bürger öffentlich Kritik an Staat und Institutionen äussern können, sind die Vertrauenswerte geringer. Was auch heisst: Je höher die Bildungsressourcen der Bevölkerung, desto ausgeprägter ist das Mass der kritischen Distanzierung von staatlichen und politischen Institutionen. Das Misstrauen gegenüber den Medien ist somit demokratieimmanent. Auf Anfrage erklärt Medienforscher Reinemann: «Man muss sich nur mal die Vertrauens-Rankings ansehen. Wo es Alternativen und eine Auswahl gibt – Parteien, Medien – ist das Vertrauen typischerweise geringer als in Kategorien, wo es sie nicht gibt, etwa bei der Polizei oder Universitäten.»

Die Medienvielfalt, deren Mangel die «Junge Freiheit» immer beklagt, ist somit ursächlich für das offenkundige Misstrauen gegenüber der Presse. Und das spielt der konservativen Zeitung derzeit in die Hände. Die Zeitung rühmt sich in einer Werbebroschüre als Intelligenzblatt, 77 Prozent der Leser besässen einen Hochschulabschluss. Die Zahlen sind aber nicht unabhängig bestätigt.

Die NZZ schrieb 2008 über die «Junge Freiheit»: «Biedermännischer Patriotismus in Butzenscheibendeutsch, ein manchmal sehr schiefer Blick auf die nationalsozialistische Geschichte und viel Ressentiment in der Behandlung von Einwanderungsproblemen stehen hier neben Berichten über gesellschaftliche Konfliktzonen, die in anderen Medien lieber beschwiegen werden.» Dieses «Butzenscheibendeutsch» ist inzwischen einem aufgekratzten Erregungston gewichen.

Der Slogan der Zeitung lautet: «Lesen, was Sache ist». Eine Parallele zum Motto der «Weltwoche» «Schreiben, was ist». Doch anders als das «Zentralorgan für politische und moralische Provokationen» (Tages-Anzeiger über die «Weltwoche») vermag die «Junge Freiheit» nicht, Debatten anzustossen. Dafür ist die Reichweite dann doch zu gering und die Konkurrenz in der rechtskonservativen Publizistik zu gross. Neben der «Jungen Freiheit» bestellen Blogs wie «Politically Incorrect» und «Achse des Guten», sowie der Kopp-Verlag, bei dem der ehemalige FAZ-Journalist Udo Ulfkotte erfolgreich Bücher publiziert, erfolgreich das Feld. Die «Junge Freiheit» versucht sich als eine Art Ideenwerkstatt für das rechtskonservative Spektrum zu profilieren.

Wer die AfD verstehen will, müsse die «Junge Freiheit» lesen, sagte Alexander Gauland, Vizepräsident der «Alternative für Deutschland». Die inhaltliche Nähe zwischen der neuen nationalkonservativen Partei und der dem konservativen Blatt ist offenkundig. Entsprechend intensiv ist die Berichterstattung über die neue Partei. Auf der Website wird der AfD ein umfassendes Dossier gewidmet, ihre Politiker kommen häufig zu Wort. Konrad Adam, von 1979 bis 2000 Feuilletonredakteur der FAZ und bis Juli 2015 einer der Bundesvorsitzenden der AfD, publiziert regelmässig in der «Jungen Freiheit».

In einem Beitrag mit dem Titel «Deutschland ruiniert sich» verstieg sich Adam zur Aussage: «Sie (Die Deutschen) wollen Vorbild sein und der Welt ein Beispiel geben, egal, in welcher Disziplin, im Fussball oder im Autoexport, in Blitzkriegen, Endsiegen oder was auch immer: ‹Wir schaffen das!›» Das ist schon ein abenteuerlicher Vergleich. Was hat die Integration von Flüchtlingen mit dem Endsieg zu tun? Allein diese Aufgabe in die Nähe des Nationalsozialismus zu rücken, kommt einer geistigen Brandstiftung gleich, bis zur Verfassungswidrigkeit ist es hier nicht mehr weit.

Die «Junge Freiheit» wurde jahrelang vom nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz beobachtet, wogegen die Zeitschrift erfolgreich klagte. Die Erwähnung der «Jungen Freiheit» als rechtsextreme Publikation im Verfassungsschutzbericht stelle eine «unzulässige Einschränkung der Pressefreiheit» dar, urteilte das Bundesverfassungsgericht. Seitdem wurde manche radikale Position geschliffen, die Optik nach einem Relaunch modernisiert. Die Zeitschrift kommt nicht so dumpf daher wie richtige rechtsextreme Postillen. Die «Junge Freiheit» ist aus der publizistischen Schmuddelecke heraus, sie ist in bürgerlichen Kreisen lesbar und salonfähig geworden. Die Lücke, die der christlich-konservative «Rheinische Merkur» seit seiner Einstellung 2010 (letzte verkaufte Auflage: 64 356 Exemplare) in der publizistischen Landschaft Deutschlands hinterlassen hat, versucht die «Junge Freiheit» mit einer kernigeren und kantigeren Version zu füllen. Doch passt der Anspruch zur Wirklichkeit?

Der Politikwissenschaftler Wolfgang Gessenharter, der sich in mehreren Publikationen mit der «Jungen Freiheit» beschäftigt hat, sagt im Gespräch mit der Medienwoche: «Die Zeitung bemüht sich schon sehr, die AfD zu umgarnen, mehr als Pegida.» Die Unzufriedenheit mit Merkel und Merkels CDU treibe wohl einige Leute hin zur «Jungen Freiheit», die Leserbriefe seien jedenfalls «überdeutlich». So könnte die Zeitung zu einer AfD-Postille verkommen, einem Parteiorgan, das nur aus Gründen der politischen Unkorrektheit den Politikern nach dem Mund redet. Dieser Effekt nutzt sich schnell ab. Kluge Köpfe gibt es in der Redaktion durchaus, Leute, die schreiben und Sachverhalte auf den Punkt bringen können.

Gleichwohl hat es die «Junge Freiheit» nicht geschafft, trotz eines evidenten Rechtsrutsches der Gesellschaft aus ihrem Nischendasein herauszukommen. Der Korridor der nationalkonservativen Publizistik ist in Deutschland schmal. Die Zeitung wirkt zuweilen wie ein Altherrenblatt, das man bei einer Zigarre in einem deutschen Wirtshaus liest. Will das Blatt aus einer Nische herausbrechen und neue Leserschichten erschliessen, braucht es ideell und personell eine Verjüngungskur. Das Gedankengut der Neuen Rechten wirkt verkopft und nicht mehr zeitgemäss, junge Leser werden damit nicht erreicht. Auf der anderen Seite scheint der Erfolg von AfD und Pegida bis weit ins bürgerliche Milieu die Grenzen nationalkonservativer Publizistik zu weiten. Der Boden für die «Junge Freiheit» stünde damit bereit. Gut möglich, dass die Redaktion bei der nächsten Verkündung der IVW-Zahlen erneut jubeln wird.

Leserbeiträge

Ronald W. 22. Februar 2016, 05:27

In meinem großen Umfeld kenne ich niemanden, der der Presse, außer zu den Sportergebnissen, auch nur noch ein Wort abnimmt. Es gibt ein Sprichwort: Sobald er den Mund aufmacht, lügt er !
Das trifft auf die gedruckten, wie gesendeten Beiträge zu 100% zu. Überall werden nichtgenehme Kommentare zensiert, gestrichen und die Accounts gesperrt. Bei Zeit Online, Die Welt, Tagesspiegel usw. müssen hunderte sogenannter Moderatoren sitzen, die die Kommentatoren wie die Deppen und Unmündige behandeln. Bei den Fernsehsendern muss man sich mit vollständigen Namen und Anschrift nebst Telefonnummer für einen Kommentar anmelden. Es wird zensiert, gesperrt und übers Maul gefahren, dass man sich wie in einer Diktatur fühlt, die nicht nur auf dem Papier existiert, sondern längst eingetroffen ist.Die da Oben haben Angst, dass es wieder zu einem 1989 kommt. Das Volk ist dazu bereit, nur kommen viele mit ihrem Arsch nicht hoch und gehen auf die Straße für einen Wechsel. Merkel ist wie das ehemalige Politbüro mit unumschränkter Macht ausgestattet, bricht Gesetze und der Staatsratsvorsitzende beschimpft das Volk als Dunkeldeutschland. Merkel ist noch schlimmer als die Genossen in der DDR, die sich wenigstens den Anschein eines gesetzmäßigen Staates gaben. Doch bei der Vorsitzenden des Politbüros sind alle Hemmungen gefallen.
„Angela Merkel muss gehen – damit ihr Land und der Kontinent, der es umgibt, nicht einen zu hohen Preis für ihre Torheit bezahlen müssen», lautet das vernichtende Fazit eines veröffentlichten Artikels der renommierten US-Zeitung „The New York Times»
Will Merkel Bürgerkrieg in Deutschland? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen. Die Zahl der Ausländer steigt dramatisch an und Merkel faselt moch immer von Willkommenskultur. Seehofer spielt eine ganz schlechte Rolle. Er bellt, beißt aber nicht. Der macht den Kasper für Merkel, um der AfD Stimmen wegzunehmen. Doch wir wählen immer das Orginal, die AfD. Ich lese die JUNGE FREIHEIT auch wegen der interessanten Berichte und Kommentare vieler Politiker, die auch aus der CDU und CSU ihre Sichtweisen in der JUNGEN FREIHEIT darlegen. Dazu kommt, das die Kommentare nicht wie in den anderen Zeitungen zu tausenden zensiert, gelöscht und gesperrt werden. In der JUNGEN FREIHEIT werde ich nicht bevormundet, wie in der Lügenpresse. Ob Sie nun diesen Kommentar veröffentlichen oder nicht, ist mir relativ egal. Es würde nur meine Meinung bestätigen.

kleitos 22. Februar 2016, 11:13

„In meinem großen Umfeld kenne ich niemanden, der der Presse, außer zu den Sportergebnissen, auch nur noch ein Wort abnimmt.“

„Fazit eines veröffentlichten Artikels der renommierten US-Zeitung „The New York Times»“

FYI: „The New York Times» ist auch „Presse“ … du mauerst dich in einer Filterblase ein – typisch für die „besorgten Bürger“

“ Ich lese die JUNGE FREIHEIT …“

Ich dachte, du und dein „großes Umfeld“ nehmen der Presse kein Wort mehr ab?

Scheinst voll im Pipi-Langstrumpf-Modus unterwegs zu sein – typisch für die „besorgten Hysteriker“

„Überall werden nichtgenehme Kommentare zensiert …“

Du hast keine Ahnung was Zensur ist. Nur weil jemand deine ausgekübelte „Meinung“ nicht in seinem „Vorgarten“ haben will ist das noch lange keine Zensur.

Typisch für die „besorgten Hyteriker“ das sie sich stest in einer imaginären Opferrolle herumsuhlen.

Ronald W. 22. Februar 2016, 15:54

Oh ja, da habe ich mich wohl vertan. Stimmt natürlich jedes Wort und Komma im Tagesspiegel, Zeit Online usw.. Wie konnte ich aber auch. Die müssen ihre Zeitungen natürlich jeden Tag mit der Wahrheit füllen und das unwissende Volk soll doch endlich jedes geschriebene Wort für bare Münze nehmen.
Ich gehe jetzt mal meine Zöpfe pflechten und widewidewit mach ich mir die Welt, wie sie mir gefällt.

kleitos 22. Februar 2016, 17:10

„Stimmt natürlich jedes Wort und Komma im Tagesspiegel, Zeit Online usw. …“

Ich frag jetzt mal ganz „zöpfenbeflochtet“ ob sich unter „usw.“ auch die von dir so geschätzte »Junge Freiheit« befindet?

Vlt fällt dir ja was auf 😉

Übrigens hatte mein Wasserfarbkasten bereits vor Jahrzehnten mehr „Farben“ als bloß schwarz und weiss …

TomTom 22. Februar 2016, 23:24

Okay, man kann natürlich per se alle anderen als Lügner bezeichnen. Sinnvoll ist das allerdings kaum, ein Totschlagargument hat noch nie eine Diskussion vorangebracht und entlarvt nur denjenigen, der es vorträgt.

Ronald W. 23. Februar 2016, 00:16

Sie beschreiben gerade Merkel und ihr Politbüro. Die hatten genau die alleinige Wahrheit gepachtet und haben diese bis zu ihrem Sturz verteidigt. Wenn Lügenpresse von vielen Menschen als Bezeichnung für die meisten Erzeugnisse verwendet wird, dann stehe ich wohl doch nicht so allein mit meiner Meinung. Wenn gerade mal ein paar Menschen Eigentümer der meisten Medien sind, dann ist es mit der Manipulation sehr einfach. Wenn da nicht nur immer wieder diese unabhängigen Menschen wären, die eben nicht alles glauben was in der Zeitung steht. Das die immer mehr werden, liegt auf der Hand.

David 22. Februar 2016, 11:31

Kommentar zu Ronald W
Wieso haben Sie denn ein Problem damit, sich mit Klarnamen irgendwo anmelden zu müssen?

Ich lese die Kommentarsektionen der Medien sehr viel, einfach um auch andere Meinungen zu Artikeln wahrzunehmen.
Unter den Artikeln der Tagesschau findet man beispielsweise unzählige kritische Kommentare, welche deutlich von AFD-Wählern, ‚Putinverstehern‘ oder ähnliche Positionen vom eher rechten Rand.

Eine Zensur kann ich so nicht erkennen.
Anders dagegen auf Youtube, wocKimmentare vorerst alle verlffentlicht werden, ohne eine vorherige Sichtung durch Moderatoren.
Hier finden sich nicht selten Aufrufe zu Gewalt, offensichtliche Übertreibungen, Unterstellungen welche auf Nachfrage NICHT mit Quellen belegt werden können, etc. Googlen Sie doch mal nach ‚perlen aus Freital‘

Wenn es solche Kommentare sind, die Sie in den etablierten Medien vermissen, sollten Sie ihr demokratie und Meinungsfreiheitsverständnis bitte ebenso kritisch hinterfragen, wie sie es mit Artikeln aus Medien tun.

Weil Medien unschöne Dinge berichten, die einem quer mit der eigenen politischen Ansicht stehen, dann ist das nicht zwingend eine Lüge, sondern einfach eine unangenehme Wahrheit.

Ich empfehle Ihnen sehr, sich mit der ‚Lügenpresse‘ zwar kritisch auseinanderzusetzen, aber solche Beiträge in denen Sie glauben, dass man Ihr politisches Ideal diffarmiert nicht als Lüge abzustempeln, sondern diese als Kritik zu betrachten.
Denn anders als beim Thesenjournalismus, den Darstellungen von AFD Politikern wie Uwe Wappler oder angeblicher Vergewaltigungen 13 jähriger Russischer Mädchen, sind Meinungen in den etablierten Medien noch deutlich als Kommentar gekennzeichnet und solches, was nicht als Kommentar publiziert wird belegt und sehr gut recherchiert.
Fehler passieren immer wieder, dazu gibts aber großartige Watchblogs wie den bildblog.de welcher politisch unabhängig Berichterstattung durchleuchtet und herausragend gut aufdeckt.

Würde eine Zensur stattfinden, dann würde es Zeitungen wie die jubge Freiheit nicht geben, dann würden Kommentare die ‚das System‘ kritisieren nicht unter Artikeln des ‚Staatsfunkes‘ zu sehen sein und dann dürfte auch nicht jeder Aluhutträger seine Thesen in für jeden einsehbaren Blogs zum Besten geben.

Bitte überdenken Sie doch noch einmal Ihre Position zu den Medien und Zensur bzw der Lügenpresse

Ronald W. 22. Februar 2016, 16:03

Mit Ihrem Kommentar wollen Sie sich nicht gerade beim Tagesspiegel oder Zeit Online bewerben? Die würden Sie glatt einstellen.

TomTom 22. Februar 2016, 13:49

Die „Junge Freiheit“ hat auch schon (leider!) zu meiner JU-Zeit dort bei einigen wenigen (oder sogar nur einem) Verbreitung gefunden.
Lesen muß man sie allerdings nicht, auch nicht, um die AfD zu verstehen.
Schon das Lesen eines einzelnen Artikels der „Jungen Freiheit“ überschreitet jedes Maß des Erträglichen bei weitem, Geschichtsrevisionismus und Ähnliches wabern aus jedem Satz….

TomTom 22. Februar 2016, 16:34

Kleine Ergänzung, da ich hier aus Deutschland schreibe: „JU“ = „Junge Union“ = Jugendorganisation der CDU

eellik 22. Februar 2016, 21:19

Die Behauptung, Ursache des Vertrauensverlustes sei die große Pressefreiheit, mag zwar in Teilen stimmen, kann aber doch die derzeitige Situation nicht allein erklären. Schon deshalb nicht, weil ja vor wenigen Jahren die Vertrauenswerte noch viel höher waren.

Der Umkehrschluss „Vertrauensverlust bedeutet hohe Pressefreiheit“ ist dann erst recht pure Spekulation.

Daneben gab es ja in den letzten Monaten tatsächlich einige Vorkomnisse anhand derer man eine gewisse Voreingenommenheit oder selektive Sichtweise der etablierten Medien vermuten kann.

Andi 23. Februar 2016, 07:33

Stichwort NY Times: bei dem von Ronald W zitierten Artikel handelt es sich um einen Gastbeitrag. Die redaktionelle „Meinung“ sieht Fr. Merkel eher wohlwollend. Stört vielleicht das Weltbild, ist aber belegbar. Googeln hilft.

Maja Schumann 24. Februar 2016, 15:15

„Die Medien schaffen es nicht, die Gründe für ihren Vertrauensverlust zu erkennen.“ http://www.nachdenkseiten.de/?p=31553

Auch in der Schweiz wurde eben erst die Propaganda in der Neuen Züricher Zeitung und anderen Medien wissenschaftlich belegt. Kein Wunder ist das Vertrauen weg: http://swisspropaganda.wordpress.com/die-nzz-studie/

Andi 25. Februar 2016, 23:11

…lesenswert in Bezug auf die Nachdenkseiten: Die Macht des Raunens
http://uebermedien.de/2301/die-macht-des-raunens/