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Nur zu berichten reicht nicht mehr: Die Neudefinition des Redakteurs in einer digital geprägten Welt
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
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Nur zu berichten reicht nicht mehr: Die Neudefinition des Redakteurs in einer digital geprägten Welt
Im österreichischen Rundfunk ORF kursiert ein Vorschlag, die Regeln für die Social-Media-Kommunikation seiner Journalistinnen und Journalisten massiv zu verschärfen. Gemäss einem Entwurf soll sich das Personal auch privat nicht mehr wertend gegenüber Politikern und politischen Institutionen äussern dürfen. Die Journalistin und Social-Media-Experting Ingrid Brodnig kritisiert diese weitreichende Einschränkung der Meinungsäusserungsfreiheit. Ein grosses Problem sieht sie darin, dass damit «schlimmstenfalls ein ganz problematisches Verständnis von Journalismus» begünstigt würde. Es sei nämlich «dezidierte Aufgabe von Journalisten (inklusive öffentlich-rechtlichen Journalisten) auf Missstände innerhalb unserer Gesellschaft hinzuweisen – und diese als Missstände zu benennen (was sowohl eine Wertung als auch eine Kritik ist).»
Der Journalismus steckt in seiner bisher größten Krise. «Media Entrepreneure» sind das Letzte, was die Zukunft braucht. Ohne eine offene Vernetzung und den Abbau von «Systemgrenzen» wird ein unabhängiger Journalismus nicht überleben können.
Für die einen sind das Internet und die technologische Entwicklung ein Segen, für andere eine grosse Gefahr. Egal auf welcher Seite wir stehen: Die Veränderungen sind gigantisch und unumkehrbar. Wir Journalistinnen und Journalisten sollten endlich damit beginnen, diese Umwälzungen nicht nur zu beklagen, sondern aktiver zu nutzen. Warum tun wir uns so schwer? Weil uns Weiterlesen …