Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Die Lesetipps dieses Themenbereich werden kuratiert von Nick Lüthi. Haben Sie einen lesenswerten Beitrag entdeckt und möchten diesen hier empfehlen? Die Redaktion freut sich auf Ihren Linktipp: redaktion@medienwoche.ch
Er hat viel angekündigt, bislang aber wenig geliefert: Kein anderer Nationalrat fehlte in der laufenden Legislatur so häufig unentschuldigt wie SVP-Parlamentarier und «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel.
Während in Teilen Basels Erleichterung zu vernehmen ist ob des Verkaufs der Blocher-BaZ an Tamedia, macht sich in der Westschweiz Blocher-Angst breit. In dem Tauschhandel mit Tamedia erhielt Christoph Blocher unter anderem auch zwei grössere Westschweizer Gratisanzeiger. Pascal Dufour beschreibt in «Le Temps», was er von der Ankunft der Blocher-Presse in der Westschweiz erwartet; er zeichnet ein düsteres Bild. Letztlich gehe es um die Spaltung der Gesellschaft. Hier die Eliten mit ihren Medien, wie NZZ, Tagi und Le Temps, dort Blochers Gratisblättchen für das gemeine Volk. «So wollen sie [die Populisten] zweifellos die Polarisierung der Schweiz vollenden», schliesst Dufour.
Rolf Bollmann, Geschäftspartner von Christoph Blocher, versucht im Interview mit Vice Befürchtungen zu entkräften, wonach sie mit ihren Gratiszeitungen die Schweiz mit SVP-Propaganda überziehen werden: «Christoph Blocher ist Unternehmer und möchte vor allem Geld verdienen – auch wenn er bereits so viel Geld hat. Dass das Tagblatt zum SVP-Blatt wird, ist darüber hinaus auch rein vertraglich gar nicht möglich.»
Auf Tamedia wartet keine einfache Aufgabe mit der Übernahme der «Basler Zeitung». Eine politische Neupositionierung scheint unumgänglich zu sein für den kommerziellen Erfolg. Darauf müssen auch die direkten Konkurrenten «bz Basel» und Tageswoche reagieren. Christoph Blocher beendet sein Medienexperiment in Basel und verkauft die «Basler Zeitung» an die Zürcher Tamedia. Im Gegenzug übernimmt der Alt-SVP-Bundesrat Weiterlesen …
VerliererInnen des Deals sind erneut die JournalistInnen. Bei der «BaZ» müssen die meisten um ihre Stelle bangen. Der SVP-Milliardär lässt sie im Stich. Schadenfreude ist nicht angebracht: Mit jeder Kündigung wird der Journalismus eintöniger.
Die «Basler Zeitung» geht an Tamedia – und Christoph Blocher übernimmt das «Tagblatt der Stadt Zürich». Rolf Bollmann, Mitbesitzer und Verwaltungsratspräsident von Blochers Zeitungshaus AG, erklärt Hintergründe zum Deal mit Tamedia.
Alt-Bundesrat Blocher verkauft die Basler Zeitung an das Verlagshaus Tamedia. Im Gegenzug erhält er Beteiligungen am Tagblatt der Stadt Zürich und anderen Gratiszeitungen – ein Kommentar.