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Der Murks mit der Medienpolitik

Der Murks mit der Medienpolitik

Wer wissen will, woher der betrübliche Zustand der heimischen Medienlandschaft rührt, liest mit Gewinn den kurzen historischen Abriss zu den letzten vierzig Jahren Medienpolitik und -entwicklung in der Schweiz von Urs Meier im Journal 21. Kundig und faktenreich zeichnet Meier den Gang einer «gut eidgenössischen Pflästerlipolitik» nach, die den Umgang mit den Medien seit je her kennzeichnet. Chancen für einen grossen Schritt nach vorn liess man links liegen. Etwa dann, als ums Jahr 2000 den Privaten der Spielraum hätte zugestanden werden können für eine freie Entfaltung auf dem Markt, bei einer gleichzeitigen kommerziellen Zurückbindung der SRG. «Das Vorbild hierzu gab es längst: das britische Modell mit BBC und Privaten», schreibt Meier. Aber: «Wie bekannt, kam es anders.» Es folgte ein Murks nach dem andern. Ein überfrachtetes Radio- und Fernsehgesetz, eine unsoziale Haushaltabgabe und jetzt «No Billag». Meiers Bilanz: «Die Medien sind wahrhaftig zu wichtig, um politisch auf diesem Niveau traktiert zu werden.»

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So funktioniert die neue Online-Bezahlstrategie des «Spiegel»

«Der Spiegel» und Spiegel Online haben ein neues Online-Bezahlmodell eingeführt. Für 20 Euro im Monat gibt es unter der neuen Marke Spiegel+ Beiträge aus dem gedruckten Nachrichtenmagazin, sowie eigens für das Online-Angebot produzierte Artikel. Produktechef Stefan Plöchinger erklärt im Interview mit Meedia ausführlich die neue Strategie. Wie schon bisher hält Spiegel am sogenannten Freemium-Modell fest: Es gibt einerseits frei zugängliche Artikel im Web und andererseits die kostenpflichtigen Artikel. Das sei gegenüber dem Nutzer einfacher zu kommunizieren: «Es wird deutlich gesagt, für welche Stücke man wirklich bezahlen soll — was Nutzer seltener frustriert.» Den Preis von 20 Euro, genauer: 19,99, hält Plöchinger für angemessen, weil er sich im Rahmen dessen bewege, was die Mitbewerber auch verlangten. Zudem gibt es einen Jugendtarif von 12 Euro/Monat für unter 30-Jährige. Ziel der neuen Strategie ist es, neben der Anzeigenfinanzierung ein zweites Standbein für die Monetarisierung der Online-Inhalte aufzubauen.

Auf Stellensuche bei Facebook

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Facebook auch in der Schweiz eine Job-Suche anbieten würde. Jetzt ist es so weit. Facebook hat mit dem Angebot den regionalen Stellenmarkt im Visier. Der Blaue Riese will damit nach eigenen Angaben eine Lücke schliessen, da andere Jobportale vor allem «grosse, überregionale Unternehmen oder Konzerne sowie flexible, nicht ortsgebundene Bewerber» in den Mittelpunkt stellten. Mit «andere Jobportale» sind die Plattformen der Medienhäuser gemeint, wie etwa jobs.ch von Ringier und Tamedia. Diese sehen sich nun in einem weiteren Geschäftsfeld bedrängt, nachdem Facebook bereits im Werbemarkt signifikante Summen aus dem schweizerischen Markt abschöpft. Und damit nich genug. Irgendwann wird auch Google mit seinem Dienst «Google for Jobs» in die Schweiz kommen.

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