DOSSIER mit 171 Beiträgen

«Blocher-Medien»

Als Blocher 2013 bei der BaZ offiziell ans Ruder trat

Bald soll eine denkwürdige Episode der jüngeren Schweizer Mediengeschichte enden: Wenn alles so läuft, wie gut unterrichtete Quellen zitiert werden, dann wird Christoph Blocher seine «Basler Zeitung» noch diese Woche verkaufen. An wen ist noch unklar, entweder (und wahrscheinlicher) an die Zürcher Tamedia oder an die AZ Medien, die offenbar das bessere Angebot vorlegen. Aus diesem Anlass werfen wir noch einmal einen Blick zurück auf den Moment vor knapp fünf Jahren, als Blocher in Basel offiziell ans Ruder trat: «Es ist ein Vollzug längst bekannter Tatsachen», sagte damals der Medienkenner Karl Lüönd. «Damit hat das Versteckspiel ein Ende», kommentierte Lukas Scharpf in der neuen Luzerner Zeitung den Vorgang. Vor seinem Outing war Blocher bereits als «Berater» massgeblich an der Sanierung der Basler Zeitung und ihres Verlags beteiligt. Obwohl er das einst stolze Medienaus bis auf die «nackte Redaktion» heruntersparte, scheint sich das Geschäft mit der BaZ bis heute nicht zu lohnen. Jetzt setzt Blocher voll und ganz auf seine Gratisanzeiger.

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«Mit Christoph Blocher haben wir eine aussergewöhnliche Figur»

In der Schweizer Journalistenlandschaft kommt man nicht um ihn herum: Matthias Ackeret ist Verleger und Chefredaktor des hiesigen Kommunikationsmagazins «persönlich». Der 58-Jährige ist zudem der Macher von «Teleblocher», wo er wöchentlich alt Bundesrat Christoph Blocher zum aktuellen Zeitgeschehen interviewt. Die «Jungfrau Zeitung» hat den Kommunikationsprofi, der auch Bestsellerautor ist, in Bern auf der Bellevue Terrasse Weiterlesen …

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Kolumne: Ein schrecklich nettes Familientreffen

Blocher ruft und die Deutschschweizer Medien-Elite kommt: Allerdings nicht um ihn in die Mangel zu nehmen, sondern um «Teleblocher» und deren Machern zu huldigen. Unser Kolumnist sieht da ein (Un)Sittenbild der Schweizer Kommunikationsbranche zu Wahlkampfzeiten. «Teleblocher feiert die 600. Sendung»: Normalerweise ignoriere ich so eine Jubiläumsmeldung ja. Der Untertitel «Stelldichein im Toggenburg» hätte mich allerdings Weiterlesen …

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Die BaZ bleibt die BaZ

Auch ohne Besitzer Blocher und Chefredaktor Somm findet in der «Basler Zeitung» grenzwertiger Journalismus eine prominente Plattform. So hält ein Lokalredaktor das jugendliche Engagement gegen die Klimaerwärmung («Klimastreik») für eine vergleichbare ideologische Verirrung wie seine eigene einstige antisemitische Vernichtungsfantasie. Den neuen BaZ-Chefredaktor scheint das nicht weiter zu kümmern. Die politische Einstellung von Journalist*innen prägt die Weiterlesen …