DOSSIER mit 140 Beiträgen

Investigativer Journalismus

Eine Journalistin kann man töten, ihre Recherchen aber nicht

Die Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia im letzten Herbst auf Malta zeigt eindrücklich, wie heute die globalen Recherchenetzwerke funktionieren. Mit dem gewaltsamen Tod der streitbaren Reporterin rückte der Gegenstand ihrer Arbeit umso stärker ins Zentrum des öffentlichen Interesses. Der Schuss (oder die Bombe) ging also nach hinten los. Der «Guardian» bringt das so auf den Punkt: «Eine Warnung an die Korrupten: Wenn Sie eine Journalistin töten, wird ein anderer ihren Platz einnehmen.» Im Fall von Daphne Caruana Galizia ist es nicht nur ein anderer Journalist an ihrem Platz, sondern Dutzende, die sich inzwischen mit der Korruption auf der Mittelmeerinsel befassen. So jüngst auch prominent die «Republik» mit ihrer dreiteiligen Serie.

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Satelliten-Daten als investigatives Recherchetool

Wo ist die Hitzebelastung in deutschen Städten am größten? Das haben wir, Datenjournalist:innen vom BR AI + Automation Lab und von BR Data, mit Hilfe von Satellitenbildern analysiert. Unser Longread «In der Hitze der Stadt» zeigt, wie Journalist:innen offene Daten von Weltraumagenturen für interaktive und investigative Geschichten nutzen können — und wo die Fallstricke liegen.

Pandora Papers: Was enthüllen die geheimen Dokumente?

Es begann mit einem Leak: 12 Millionen vertrauliche Dokumente – die Pandora Papers. Die Daten wurden dem Internationalen Netzwerk investigativer Journalisten zugespielt, dem ICIJ. Zusammen mit mehr als 600 Journalist:innen aus 117 Ländern und einem Team von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung haben wir monatelang in Rechnungen, Kontovollmachten und Firmenurkunden aus der Offshore-Welt recherchiert. STRG_F zeigt, wie und vor allem warum Herrscher, Autokraten und Kriminelle ihr Geld offshore verstecken.

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Wie ein Rechercheteam den heimlichen Strippenzieher der AfD enttarnte

Es klingt, wie eine Folge House of Cards: Ein 53-Jähriger Politstratege soll seit Jahren heimlich die Fäden in der AfD ziehen. Er soll Politikerinnen und Politiker in Luxushotels einladen, ihre Gegnerinnen ausstechen, ihnen Geld anbieten und sie in seinem Geflecht aus Scheinfirmen einstellen. Drei Jahre lang hat ein Reporterinnenteam von der «Zeit», dem WDR und NDR recherchiert, unzählige E-Mails und Chatprotokolle ausgewertet, mit Hunderten Menschen gesprochen.