DOSSIER mit 66 Beiträgen

Magazinjournalismus

«Fuck it, ich schreibe einfach meine Artikel»

WOZ-Reporter Daniel Ryser bietet in einem längeren Interview mit der Bärner Studizytig einen Einblick in sein Berufsverständnis als Journalist und in seine Recherchemethoden. Ryser ist bekannt für aufwändige Reportagen, in letzter Zeit mit dem «Kokain-Report» und dem IZRS-Porträt «Die Dschihadisten von Bümpliz», die als Beilage zur «Wochenzeitung» erschienen sind. Was seine Arbeitsweise auszeichnet, ist die zeitintensive Recherche. Nur dank jahrelanger Gespräche gewinnt er das Vertrauen möglicher Protagonisten für seine Geschichten. Sein unvoreingenommener Blick auf Subkulturen, etwa auf Fussball-Hooligans und Ultra-Fans, bringen ihm auch Kritik ein, so etwa jüngst der Vorwurf der Gewaltverharmlosung. Dafür hat Ryser wenig Verständnis: «Manchmal habe ich das Gefühl, fuck it, ich schreibe einfach meine Artikel und wenn es wirklich hart auf hart kommt, dann müssen die Leute halt den Scheiss-Artikel einfach nochmal lesen.»

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

«Es ist wichtig, dass die Menschen verschiedene Seiten einer Frage kennen»

Als «Guardian»-Chefredaktor hat Alan Rusbridger digitale Pionierarbeit geleistet, den NSA-Skandal ans Licht gebracht und bei der Verbreitung der Wikileaks-Enthüllungen geholfen. Nun ist er in den Journalismus zurückgekehrt als Herausgeber des Monatsmagazins «Prospect». Ein Gespräch über Medienmanagement, Medienwandel und Musizieren als Weg zum Gleichgewicht. «In den ersten neun oder zehn Jahren meiner journalistischen Laufbahn habe ich Weiterlesen …

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Vier Medienmacher im Oberaargau schwimmen gegen den Strom

Ausgerechnet in der Corona-Krise, wo die Werbeeinnahmen zurückgehen, lancieren Marcel Bieri, Klaus Zaugg sowie Sebastian und Bruno Wüthrich ein neues Magazin für den Oberaargau.Sie sind zuversichtlich, dass «Wurzel» mit langen Interviews, ausführlichen Geschichten und überraschenden Themen eine Leserschaft findet. Nobodys sind die vier in der Medienszene nicht.

«Der ‹Beobachter› ist eine Maschine, mit der man die Welt verändern kann»

Seit Anfang Mai arbeitet Dominique Strebel als Chefredaktor des «Beobachter». Mit juristischem Fachwissen und hartnäckiger Recherche hat der Journalist in der Vergangenheit bereits zahlreiche Missstände aufgedeckt. Die letzten Jahre war er Studienleiter an der Journalistenschule MAZ. Im MEDIENWOCHE-Porträt spricht Strebel über seine Motivation und seinen Werdegang. «Wieder beim ‹Beobachter› zu sein, fühlt sich an wie Weiterlesen …

«Annabelle»: Neuer Verlag, neues Glück

Vor eineinhalb Jahren übernahm der Aargauer Verlag Medienart das Frauenmagazin «Annabelle» von Tamedia. Jacqueline Krause-Blouin ist Chefredaktorin des Traditionstitels. Was treibt sie an und wie führt sie die «Annabelle» in die Zukunft? Die Gegenwart sieht rosig aus, so rosig, wie der Schriftzug, der im Zentrum der neuen Redaktionsräume im Zürcher «Viadukt» hängt. Als der Verlag Weiterlesen …

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Journalismus mit rechts

Der neue «Nebelspalter» von Markus Somm sucht seinen Platz rechts der NZZ, wo bereits die «Weltwoche» grast. Trotz personeller Überschneidungen und politischer Übereinstimmungen unterscheiden sich die beiden rechten Publikationen in zentralen Punkten. Eine Analyse zum ersten «Nebelspalter»-Monat und zum Relaunch der «Weltwoche». Markus Somm sitzt vor einer Bücherwand mit Monopoly-Spiel. «In einem Jahr wird die Weiterlesen …

Fabian Ruch macht das «Sportlerin»-Magazin: «Was, du und Frauensport? Was ist passiert?»

Am 16. Dezember erscheint erstmals die «Sportlerin». Gründer und Redaktionsleiter des Frauensport-Magazins ist der Berner Journalist Fabian Ruch, der im Sommer die «Berner Zeitung» nach 22 Jahren im Streit verlassen hat. Als Fussballreporter fiel Ruch nicht damit auf, Frauen in seiner Berichterstattung angemessen zu berücksichtigen. Im Gegenteil. Und jetzt also Frauensport. Ist es das schlechte Weiterlesen …