DOSSIER mit 152 Beiträgen

Medienforschung

Warum es so wichtig ist, dass Journalisten einen Standpunkt vertreten

Der bekannte Journalismusforscher Jay Rosen erklärt im Interview mit dem Deutschlandfunk, weshalb Medienschaffende einen Standpunkt vertreten müssen und sich nicht mehr länger hinter den Fakten verstecken können. Das Publikum vertraue dieser Erzählung nicht mehr länger, die da lautet: «Wir haben keinen Standpunkt, wir haben keine Ideologie, wir haben keine Philosophie, wir haben keine Interessen und keine Beteiligungen. Wir haben keine Vorurteile, wir versuchen niemanden zu überzeugen. Wir liefern nur die Fakten.» Wenn das Publikum – Rosen bezieht sich auf seine Beobachtungen aus den USA – diesem Argument misstraue, bringe es nichts, dieses einfach zu wiederholen. Es sei viel einfacher, Journalisten zu vertrauen, die so argumentieren: «Das ist mein Hintergrund. Und ausserdem habe ich sehr viel Recherchearbeit geleistet, Fakten gesammelt, viele Menschen befragt, Dokumente aufgetrieben, habe mich in dieses Thema eingearbeitet.» Weiter im Gespräch erklärt Rosen, warum er den Politik-Journalismus für kaputt hält; er sei zur Insider-Berichterstattung verkommen, die nichts mehr mit dem Alltag der Menschen zu tun habe.

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Zunehmend mehr Menschen meiden internationale Nachrichtenmedien – trotz oder gerade wegen der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine. Die zentralen Ergebnisse aus dem neuen Digital News Report des Reuters Institute.

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Wie können wir das Mediensterben noch stoppen?

54.6 Prozent des Stimmvolkes haben am Sonntag das Massnahmenpaket Medien abgelehnt. Die Vorlage sah vor, dass Medien jährlich über 100 Millionen Unterstützungsgelder erhalten. Der Bund wollte damit dem Zeitungssterben, insbesondere von lokalen- und regionalen Medien, entgegenwirken und die Medienvielfalt stärken. Nach dem Nein an der Urne müssen die Medien nun ohne diese Gelder auskommen. Der Weiterlesen …