Das Ende des Mythos von der «Spiegel»-Dok, die jedes Wort prüft
Dass Claas Relotius es schaffte, so viele falsche und sogar frei erfundene Tatsachen in den «Spiegel» zu bringen, wirft die Frage auf, wie diese Kontrolle so versagen konnte.
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Dass Claas Relotius es schaffte, so viele falsche und sogar frei erfundene Tatsachen in den «Spiegel» zu bringen, wirft die Frage auf, wie diese Kontrolle so versagen konnte.
Vor ziemlich genau einem Jahr haben die Gesellschafter beschlossen, dass die beiden großen Redaktionen des «Spiegel» — die Print- und die Online-Redaktion — zu einer gemeinsamen Redaktion des «Spiegel» mit einer gemeinsamen Chefredaktion werden sollen.
Eigentlich hätte Rafael Buschmann zum 1. August Leiter des Investigativteams beim «Spiegel» werden sollen. Nachdem Übermedien über Vorwürfe gegen ihn berichtet hat, liegt diese Beförderung offenbar auf Eis. Trotzdem spricht wenig dafür, dass das Nachrichtenmagazin jetzt endlich die vielen Ungereimtheiten aufklären wird.
Vor fünf Jahren machte der „Spiegel“ mit einer Enthüllung über möglichen Betrug bei der Fussball-WM weltweit Schlagzeilen. Doch die angebliche Quelle dementierte; das Nachrichtenmagazin bleibt Belege bis heute schuldig. Jetzt sind neue Indizien für eine Falschdarstellung aufgetaucht. Doch der „Spiegel“ bleibt bei seiner Version. Und will den Autor zum Chef des Investigativteams machen.
Ein Bericht des Nachrichtenmagazins insinuiert, Israel-Freunde seien verantwortlich für eine Resolution im Bundestag, die einer israelfeindlichen NGO namens BDS öffentliche Gelder streichen soll. Die Unterstellungen tragen antisemitische Züge.
Die Verschmelzung von «Spiegel Online» mit dem Print-«Spiegel» ist unter Dach und Fach. Damit kann die gemeinsame Redaktion im September ihre Arbeit aufnehmen.
Es brauchte einen geeigneten Nährboden, damit Claas Relotius mit seinen Geschichten durchkam. Diesen bot «der Spiegel».
Nun liegt der Bericht zum Fall Relotius vor. Auffällig: Ein irritierender Mailwechsel und ein Problemressort.