«Christoph Blocher ist Unternehmer und möchte vor allem Geld verdienen»
Rolf Bollmann, Geschäftspartner von Christoph Blocher, versucht im Interview mit Vice Befürchtungen zu entkräften, wonach sie mit ihren Gratiszeitungen die Schweiz mit SVP-Propaganda überziehen werden: «Christoph Blocher ist Unternehmer und möchte vor allem Geld verdienen – auch wenn er bereits so viel Geld hat. Dass das Tagblatt zum SVP-Blatt wird, ist darüber hinaus auch rein vertraglich gar nicht möglich.»
Blocher-Ängste in der Romandie
Während in Teilen Basels Erleichterung zu vernehmen ist ob des Verkaufs der Blocher-BaZ an Tamedia, macht sich in der Westschweiz Blocher-Angst breit. In dem Tauschhandel mit Tamedia erhielt Christoph Blocher unter anderem auch zwei grössere Westschweizer Gratisanzeiger. Pascal Dufour beschreibt in «Le Temps», was er von der Ankunft der Blocher-Presse in der Westschweiz erwartet; er zeichnet ein düsteres Bild. Letztlich gehe es um die Spaltung der Gesellschaft. Hier die Eliten mit ihren Medien, wie NZZ, Tagi und Le Temps, dort Blochers Gratisblättchen für das gemeine Volk. «So wollen sie [die Populisten] zweifellos die Polarisierung der Schweiz vollenden», schliesst Dufour.
Romantische Bombenbilder
«Das Foto zeigt ein nächtliches Stadtpanorama in warmen Farbtönen mit einem spektakulären Lichtschweif, der weite Teile des Himmels erhellt.» So illustrierten unzählige Publikationen weltweit den Raketenangriff von USA & Co. auf Syrien dieser Tage. Lorenz Meyer vom Bildblog findet das eine problematische Inszenierung von Krieg: «Während sich also in Damaskus und Homs die Menschen Sorgen um ihr Leben machen, schauen wir uns romantischen Kriegskitsch an.»
Neue Töne von der Polizei
Dürfen die das? Ein neues Angebot der Medienstelle der Münchner Polizei stösst auf Kritik. Vor Kurzem verschickte die Behörde den Medien auch einen O-Ton, den Audio-Medien für die Berichterstattung verwenden können; die Polizei interviewt sich selbst. Für den Bayrischen Journalistenverband ist das ein Unding. Die Polizei trete mit den fertigen O-Tönen in Konkurrenz zu Journalisten, findet der Verband. Derweil loben viele Radiosender den neuen Service der Polizei «ausdrücklich», wie ein Polizeisprecher weiss.