Die letzte Recherche des ermordeten Ján Kuciak
Der in der Slowakei ermordete Journalist Ján Kuciak recherchierte zuletzt an Verbindungen zwischen der slowakischen Politik und der kalabrischen Mafia ‚Ndrangheta. Spuren führten bis an die Spitze der slowakischen Regierung. Das OCCRP – Organized Crime and Corruption Reporting Project macht nun die unvollständige Recherche zugänglich.
Ohne Transformationsstrategie keine Zukunft
Veit Dengler, bis letzten Sommer CEO der NZZ, arbeitet künftig in der Geschäftsleitung der Bauer Media Group (u.a. «Bravo», «Cosmopolitan», «Neue Post»). Wie er eine weitere Aufgabe im klassischen Verlagsgeschäft meistern will, formulierte Dengler kürzlich im deutschen Branchenblatt «Kress Pro» anhand von vier Thesen. An erster Stelle steht für den früheren McKinsey-Mann eine Transformationsstrategie, in die man auch bereit ist zu investieren. Zweitens: Protektionismus und Abschottung helfen nicht weiter. Das heisst gleichzeitig drittens, dass man Produkte anbieten muss, die sonst niemand bereithält, Lokalzeitungen etwa müssten sich auf das exklusive Lokale konzentrieren. Und all das gelingt nur, wenn man eine klare Zielgruppe vor Augen hat.
Wo das Handy gefährlicher ist als eine Granate
Am Beispiel von Zentralafrika zeigt NZZ-Korrespondent David Signer, was Fake News in einer Gesellschaft auslösen können, wo kein funktionierendes Mediensystem als Korrektiv wirkt. «Falschmeldungen sind in so einem explosiven Umfeld hochgefährlich», zitiert Signer einen Vertreter der Fondation Hirondelle, die mit Schweizer Geld unabhängige Medien fördert. «Das Gerücht, Rebellen hätten angegriffen, kann Panik und Rache auslösen. Manchmal sind News tödlich.» Gerüchte werden oft per Smartphone verbreitet, darum sei das Handy die gefährlichste Waffe hier, gefährlicher als eine Granate, kommentiert ein IKRK-Mitarbeiter.
Auf der Suche nach Alternativen zum Facebook-Feed
Wie könnte ein öffentlich-rechtliches Engagement im Web aussehen, das die privaten Verlage nicht konkurrenziert, sondern untertstüzt? Dirk von Gehlen hält dazu die Idee eines RSS-Readers bereit. Richtig gehört: RSS-Reader. Ein kommerzielles Erfolgsbeispiel für den Einsatz der vermeintlich erfolglosen Technologie sind Podcasts, deren Verbreitung via RSS organisiert wird. «Unsere Rundfunkanstalten sollten nicht mit Verlegern über Textlängen diskutieren müssen, sondern eine öffentlich-rechtliche Plattform anbieten, in der Leser*innen RSS-Feeds abonnieren können – ohne dass diese gefiltert und gewichtet werden – sozusagen als technologische Grundversorgung eines freien Web.» Das würde dann auch als Alternative zum Facebook-Feed taugen, der für Verlage gerade drastisch an Bedeutung verloren hat.