Warum es so wichtig ist, dass Journalisten einen Standpunkt vertreten
Der bekannte Journalismusforscher Jay Rosen erklärt im Interview mit dem Deutschlandfunk, weshalb Medienschaffende einen Standpunkt vertreten müssen und sich nicht mehr länger hinter den Fakten verstecken können. Das Publikum vertraue dieser Erzählung nicht mehr länger, die da lautet: «Wir haben keinen Standpunkt, wir haben keine Ideologie, wir haben keine Philosophie, wir haben keine Interessen und keine Beteiligungen. Wir haben keine Vorurteile, wir versuchen niemanden zu überzeugen. Wir liefern nur die Fakten.» Wenn das Publikum – Rosen bezieht sich auf seine Beobachtungen aus den USA – diesem Argument misstraue, bringe es nichts, dieses einfach zu wiederholen. Es sei viel einfacher, Journalisten zu vertrauen, die so argumentieren: «Das ist mein Hintergrund. Und ausserdem habe ich sehr viel Recherchearbeit geleistet, Fakten gesammelt, viele Menschen befragt, Dokumente aufgetrieben, habe mich in dieses Thema eingearbeitet.» Weiter im Gespräch erklärt Rosen, warum er den Politik-Journalismus für kaputt hält; er sei zur Insider-Berichterstattung verkommen, die nichts mehr mit dem Alltag der Menschen zu tun habe.
Buzzfeed seziert den Merkel-Podcast
Seit 2006 kommuniziert die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel regelmässig via Podcast. In zwölf Jahren sind so 512 zwei- bis vierminütige Videobeiträge zusammengekommen, das sind im Schnitt 42 Folgen pro Jahr. Buzzfeed-Reporter Marcus Engert hat das Format unter die Lupe genommen. So wirft er einen kritischen Blick auf die Kosten für den Podcast, fragt nach der Kommunikationsstrategie der Kanzlerin und ordnet schliesslich das Format in den rundfunkrechtlichen Rahmen ein.
So will Google den Musik-Streamingmarkt von hinten aufrollen
Obwohl mit Spotify, Apple oder Deezer seit Jahren schon beim Publikum beliebte und gut etablierte Streamingplattformen auf dem Markt sind, findet Googles Musikchef Lyar Cohen den Zeitpunkt ideal, einen weiteren kostenpflichtigen Dienst anzubieten; kürzlich wurde Youtube Music Premium vorgestellt. Die Vorteile gegenüber der Konkurrenz sieht Cohen in der Breite des Angebots und den Funktionalitäten der Plattform: «YouTube ist der einzige Ort, an dem Künstler und Labels mit ihren Nutzern direkt interagieren können.» Ausserdem profitiert Google von den Nutzerdaten. «Unser Angebot versteht ausserdem den Kontext des Nutzers. Wo er sich aufhält, wie das Wetter ist und und und. Entsprechend sehen die Empfehlungen aus.»
Grün leuchten die Bildschirme in der Nacht
WM-Zeit ist TV-Zeit: Ob auf Grossleinwand, Fernsehgerät oder Smartphone, überall leuchtet derzeit der grüne Rasen in die Nacht. Die NZZ-Fotografin Annick Ramp zeigt die Fussball-WM auf Zürcher Bildschirmen.