Experiment: Neun Tage ohne BBC bekehrte die grössten Kritiker
Vermutlich verhält es sich auch in der Schweiz so, dass ganz viele Menschen, die das Gefühl haben, die Angebote der SRG gar nie zu nutzen und darum auch nicht dafür zahlen wollen, erst merkten, wie oft sie eigentlich Schweizer Radio und TV nutzen, wenn man es ihnen wegnähme. Genau das hat die britische BBC vor zwei Jahren mit 70 Haushalten im ganzen Land gemacht. Und siehe da: Nach neun Tagen ohne BBC bekannte ein Grossteil der Zwangsabstinenten, wie wichtig ihnen die öffentlich-rechtlichen Programme eigentlich sind. Und vor allem: Dass die Privaten keine gleichwertige Alternative bieten.
Google und Facebook spielen Good Cop und Bad Cop mit den Medien
Während Facebook in den letzten Tagen den Zorn vieler Medien auf sich gezogen hatte mit seiner Ankündigung, Medieninhalte aus dem Newsfeed zu verbannen, macht derweil Google einen auf gut Freund. Am Deutschen Medienkongress sagte Philipp Justus, Chef von Google Deutschland: «Wir sind nicht der Feind, wir sind der Freund der Medien.» Aus der Perspektive des Giganten mag dies zutreffen. Ein realistischeres Bild aus der Sicht der Medien, ist ein Sowohl-als-auch: Google ist Freund und Feind in einem, oder neudeutsch: ein Frenemy. Wobei mit Blick auf die Entwicklung der Werbeeinnahmen dann doch eher das Feindbild dominieren dürfte.
Er brachte vor zwanzig Jahren die Affäre Lewinsky ins Rollen
Als sich das Nachrichtenmagazin «Newsweek» im Januar 1998 entschieden hatte, nicht über das sexuelle Verhältnis zu berichten, das der damalige US-Präsident Bill Clinton mit seiner Praktikantin Monica Lewinsky pflegte, schlug die Stunde von Matt Drudge, ein damals 31-jähriger Blogger. Auf seiner Website «Drudge Report» berichtet er am 17. Januar 1998 – **World Exclusive** – über den präsidialen Fehltritt. Die Seite, auf der Drudge anfänglich Klatsch und Tratsch aus Showbiz und Politik verbreitet hatte, entwickelte sich später unter dem Mentoring von Andrew Breitbart zu einer konservativen Plattform. Heute ist sie klar pro Trump. Der «Drudge Report» zählt gemäss Alexa-Statistik zu den reichweitenstärksten Webseiten im Netz.
China auf dem Weg zur KI-Weltmacht
Avancierte Medientechnologie kommt in China nicht nur zum Einsatz, wenn es darum geht, missliebige Meinungen zu unterdrücken. Auch im Bereich der künstlichen Intelligenz und deren Einsatz im redaktionellen Umfeld, steht China weit vorn. Eine führende Rolle spielt dabei die staatliche Agentur Xinhua. Mit der sogenannten «Media Brain»-Plattform will sie den gesamten Nachrichtenzyklus revolutionieren. Eine kleine Kostprobe, was chinesischer «Roboterjournalismus» bereits zu leisten imstande ist, zeigt das Programm Dreamwriter. Das Ergebnis lässt sich sehen – sogar nach einer Google-Übersetzung ins Englische. Die Medien sind nur einer von zahlreichen Anwendungsbereichen für Künstliche Intelligenz. Bis 2030 will China weltweit führend sein auf diesem Gebiet.