«Recherchen in der olympischen Parallelgesellschaft»
Wer sich nicht nur für die sportlichen Aspekte der Winterspiele in Pyeongchang interessiert, sondern auch verstehen will, wie die «olympische Parellelgesellschaft» funktioniert, findet wertvolle Einsichten bei Jens Weinreich. Der deutsche Investigativjournalist leuchtet seit Jahren Mauscheleien und Machenschaften in der Halbwelt zwischen Sport, Geschäft und Politik aus. So kann man auf seinem Blog die Vorgeschichte der Spiele in Südkorea zurück bis in die Anfänge der Kandidatur vor neun Jahren verfolgen. Weinreich bietet einen Teil seiner Olympia-Berichterstattung als kostenpflichtiges Paket an.
New York Times: Ist das Glas halbvoll oder halbleer?
Die Schlagzeilen zu den aktuellen Quartalszahlen lesen sich so: «Online-Geschäft der New York Times brummt», oder so: «Millionenverluste trotz Trump-Boom». Beides stimmt und beides passt ins Bild der digitalen Transformation, das sich auch bei anderen Zeitungshäusern zeigt: Zwar wächst das Online-Geschäft, inzwischen zählt die New York Times 2,6 Mio. Digital-Abonnenten, aber es vermag den kommerziellen Rückgang im Print nicht aufzufangen. So schrieb das Medienunternehmen in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres einen Verlust von 57,8 Millionen Dollar, gegenüber einem Gewinn von 37 Mio. in der Vorjahresperiode.
Privater Service public in Israel mit bedeutendem Mangel
Ein funktionierendes Mediensystem ohne öffentlich finanzierter Rundfunk: geht das? Was in der Schweiz und vielen anderen Demokratien unvorstellbar erscheint, ist in Israel eine Tatsache. Auch darum richtet sich der Blick vor der «No Billag»-Abstimmung verstärkt dorthin. Das tut auch Ulrich Schmid, Korrespondent der NZZ in Jerusalem. Zwar gibt es in Israel weiterhin einen öffentlichen Rundfunk, finanziert über eine Autosteuer, aber dessen Einfluss und Reichweite ist begrenzt. Die massgeblichen Medien sind privat. Die Frage, ob Israel der Beweis dafür sei, dass es ganz gut auch ohne Öffentliche geht, beantwortet Schmid mit: «Teilweise schon» und einem wichtigen Vorbehalt. «Doch Leises, Nachdenkliches, Vertieftes und Kritisches, das keiner Parteilinie folgt, fehlt im israelischen Angebot weitgehend, und das wird schon als Mangel empfunden. Ein guter öffentlicher Sender könnte viel leisten.»
Neue Podcasts von «Zeit Schweiz» und NZZ
Ein Trend geht um, der Boom hält an: Munter spriessen die Podcasts aus den Zeitungsredaktionen. Jüngste Projekte sind ein «transalpiner Podcast» der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit». Die Büroleiter aus der Schweiz und Österreich diskutieren mit einem Kollegen in Berlin über aktuelle Politik aus den drei Perspektiven ihrer Herkunftsländer. In der…