Gründe für den Erfolg des Schweizer Dokumentarfilms
«Schweizer Film» steht nicht ganz unzutreffend als Synonym für chronische Erfolglosigkeit. Das trifft aber nur auf den Spielfilm zu. Schweizer Dokumentarfilme «sind seit Jahrzehnten auf allen Märkten präsent», weiss Michael Sennhauser. Gründe für den Erfolg sieht der SRF-Filmredaktor nicht nur in der Einzigartigkeit der umgesetzten Stoffe, sondern ebenso in Tradition, Selbstbewusstsein und Know-how – sowie Kontinuität: «Während der Spielfilm sich alle zwei, drei Generationen neu erfinden muss, das Kino der Eltern zu überwinden sucht und dabei immer wieder fast bei Null anfängt, steht der Dokumentarfilm in der Schweiz solide auf den Schultern der vorhergehenden Generationen.»
Gegen den «Sowohl, als auch»-Journalismus
Viele Journalisten halten sich gerne in der politische Mitte auf. Sie finden das den idealen Standort, um ausgewogen und objektiv zu berichten. Das sei aber ein Problem, findet «Republik»-Autor Daniel Binswanger. «De facto wird ‹Ausgewogenheit› jedoch häufig zum Freibrief für Oberflächlichkeit, ja Unsachlichkeit.» Binswanger sieht darin die Ursache für eine Verluderung der politischen Kultur, da es nicht mehr um die Qualität der Argumente geht, sondern lediglich darum, dass «beide Seiten» in der Debatte vertreten sind.
Österreich: Tiefpunkt der Medienpolitik
Dass die FPÖ in Österreich den ORF nicht mag, ist hinlänglich bekannt. Dass die rechte Regierungspartei ihren Worten auch Taten folgen lassen will, weiss man auch. Doch so dreist und deutlich wie Norbert Steger, der für die FPÖ im ORF-Stiftungsrat sitzt, formulierte zuvor noch kein Funktionsträger seine medienfeindlichen Fantasien. ORF-Moderator Armin Wolf sieht einen Tiefpunkt der Medienpolitik erreicht, wie er in seinem Blog schreibt: «Dass ein Partei-Stiftungsrat aber auch noch gleich mit der Entlassung von Redakteuren oder dem Streichen von Stellen droht, wenn ihm die Berichterstattung nicht passt, ist in der langen Geschichte des ORF allerdings einmalig.»
Affen-Theater um tierisches Selfie geht in die nächste Runde
Eigentlich hatten sich die Tierschutzorganisation Peta und der Fotograf David Slater in einem Vergleich darauf geeinigt, dass ein Teil des Ertrags jenes Selfies, das ein Makake mit Slaters Kamera gemacht hatte, für den Erhalt des Lebensraums der Affen in Indonesien verwendet wird. Doch Peta und Slater haben die Rechnung ohne das Gericht gemacht, das den Vergleich nun ablehnt und ein Urteil sprechen will. Dabei geht es um die Frage, ob die Rechte von Tieren in ihrem Namen einklagbar sind. Im vorliegenden Fall versuchte die Tierrechtsorganisation Peta jahrelang, die Urheberschaft des Affen an seinem Selfie zu erstreiten.