Medienqualität interessiert die Werber offenbar nicht
Zum zweiten Mal wurden Schweizer Medien für ihre Qualität ausgezeichnet im Rahmen des sogenannten Medienqualitätsratings MQR. Ein Ziel der Übung wäre es auch gewesen, die ermittelten Qualitätswerte den Mediaagengturen zur Verfügung zu stellen, damit die Werbebuchungen in den Medien entlang von Qualitätskriterien vornehmen können. Doch die Werber haben kein Interesse an solchen Daten. Das sei ihnen zu aufwändig, «denn sie arbeiten meist mit Systemen und Daten, die ihr Netzwerk standardisiert und international anwendet», schreibt Edith Hollenstein auf persoenlich.com und findet die Ablehnung der Agenturen eine verpasste Chance.
«Hetzjagd» oder «Jagdszenen» in Chemnitz?
Gab es sie oder gab es sie nicht? Spätestens seit der Chefredaktor der Lokalzeitung «Freie Presse» aus Chemnitz berichtete, man habe «keine Hetzjagden beobachtet», tobt ein Streit darüber, ob es vonseiten der rechten Demonstranten zu solch gravierenden Übergriffen in Gruppen auf missliebige Personen gekommen sei in den letzten Tagen. Daraus versucht nun insbesondere die AfD politisches Kapital zu schlagen. Etwa, indem sie per parlamentarische Anfrage erfahren will, auf welche Fakten sich der Regierungssprecher in Berlin stellte, als er von «Hetzjagden» sprach; für die AfD ist klar, dass die Übergriffe nie stattgefunden haben. Die «Freie Presse» indes streitet die Vorgänge nicht ab, möchte sie aber als «Jagdszenen» angemessen beschrieben wissen.
Google & Co. regulieren oder zerschlagen
Der Unmut und das Ungemach im Umgang mit globalen Datenunternehmen, wie Google oder Facebook, ist in letzter Zeit grösser geworden. So erstaunt es nicht, dass Stimmen lauter werden, die eine stärkere Regulierung der Geschäfte der Giganten fordern, oder gar deren Zerschlagung. Das Fachblog Netzpolitik präsentiert acht «diskutierenswerte Ansätze gegen die Marktmacht der Konzerne».
Bildagentur Magnum «wie ein Phönix aus der Asche»
Der Fotojournalismus lebt. In der Krise seien wenn schon die Medien und nicht das Bild an sich, hält Daniele Muscionico in der NZZ fest. «Ob multimedial erzählt oder nicht, die engagierte fotojournalistische Geschichte, das visuelle Storytelling von heute ist die Radiopredigt von damals.» Ein gewichtiges Indiz für die neuerliche Blüte macht die Autorin am wiedergefundenen Selbstbewusstsein der legendären Bildagentur Magnum fest. Die Foto-Elite habe sich offensichtlich neu geeint und für eine Vorwärtsstrategie entschieden. Ausdruck davon ist eine eigene Publikation, die erste in der Geschichte der Agentur. In «Chronicles 01» erzählen Magnum-Fotografen durch den Blick ihrer Kamera die (Vor)geschichte des sogenannten «Islamischen Staates» IS von 1941, als die Briten in Damaskus einmarschierten, bis zur Befreiung von Mosul vor einem Jahr.