SDA: Der Film zum Streik
Es ist der Rohschnitt eines offenen Arbeitskampfs: Der Westschweizer Filmemacher Frédéric Gonseth war beim Streik der SDA-Redaktion vor zwei Wochen mit seiner Kamera dabei und legt nun bereits eine 18-minütige Dokumentaion der Ereignisse vor, welche die Streiktage für Aussenstehende gut erlebbar macht. Neben unkommentierten Sequenzen, vor allem bei Streik- und Protestversammlungen, lässt Gonseth ein halbes Dutzend Akteure des Arbeitskampfs immer wieder zu Wort kommen. Seinen Fokus legt er dabei ausschliesslich auf eine Seite des Konflikts, Unternehmensleitung und Verwaltungsrat kommen nicht vor – wobei das ganz ihrer Rolle während des Streiks entspricht.
Belgisches TV macht Olympia-Preistreiberei nicht mit
Mattscheibe im frankophonen Belgien bei der TV-Übertragung der olympischen Winterspiele. RTBF sendet keine Live-Bilder aus Südkorea. Der französischsprachige öffentlich-rechtliche Sender konnte sich mit Discovery/Eurosport nicht auf eine Sublizenzierung einigen. Der US-Konzern hatte für 1,3 Milliarden die Übertragungsrechte an den olympischen Spielen 2018 bis 2024 für 53 Länder erworben. Die Schweizerische SRG zahlte Discovery 16 Millionen Euro für eine Sublizenz für die aktuellen Winterspiele und die Sommerspiele 2020 in Tokyo. Das sind rund 60 Prozent mehr als für die Spiele 2014 und 2016.
Werbeboykott? Unilever will Google und Facebook abstrafen
Das könnte Facebook und Google wehtun. Der Konsumgüterhersteller Unilever (u.a. Lipton, Dove) erwägt, die beiden Unternehmen künftig für Werbung nicht mehr zu berücksichtigen. «Als zuverlässiger Anzeigenkunde will Unilever nicht auf Plattformen Werbung machen, die keinen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten», sagte der Marketing-Chef des Unternehmens, der über einen jährigen Etat von zehn Milliarden Dollar verfügt.
Als der #Schulzzug rollte, sassen die Journalisten auf der Lok
Die Marketing-Kampagne der SPD für Martin Schulz schlug in den Anfängen voll ein. Seine Inszenierung als glaubwürdiger Politiker halfen die meisten Medien weiter zu befeuern und stellten den Kanzlerkandidaten als Lichtgestalt dar. «Schulz hat das, was Angela Merkel fehlt: Er hat den Überschwang, das Feuer, die Begeisterung», schrieb etwa ein Heribert Prantl in der «Süddeutschen Zeitung». Heute sieht man im gleichen Blatt einen «völlig überforderten Parteichef». Wie konnten sich die versammelten Medien in Schulz nur so irren? Hans-Martin Tillack, «Stern»-Reporter in Berlin, beschreibt die «Dynamik des kollektiven Hochschreibens», der sich die Journalisten kaum entziehen können; Rudeljournalismus in Reinkultur.