Tamedias Doppelspiel
Der Mediendeal des Jahres kam erst ganz zum Schluss: Tamedia wird die Werbevermarkterin Goldbach übernehmen. Das verkündeten die beiden Unternehmen am 22. Dezember. Inzwischen weiss man auch, dass Tamedia gleichzeitig auch mit der SRG, Ringier und Swisscom über einen Einstieg bei deren Vermarkter Admeira verhandelt hatte. Markus Knöpfli rekonstruiert auf «Horizont» das Doppelspiel von Tamedia.
Auswirkungen von «No Billag» auf die Debatte in Deutschland
Andere Länder, gleiche Diskussionen: In Deutschland, wo eine Haushaltsabgabe zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bereits eingeführt ist, wächst der Druck auf das neue Modell. ARD und ZDF, schreibt Hans-Peter Siebenhaar im Handelsblatt, hätten die Stimmung unterschätzt und wohl gedacht, der Widerstand gegen die flächendeckende Abgabepflicht unabhängig vom Medienkonsum lege sich dann schon – was nicht der Fall ist. Die Bundesländer «müssen daher in Absprache mit ARD und ZDF schleunigst neue Zukunftsmodelle entwickeln und diskutieren, die das veränderte Nutzerverhalten auch für die Finanzierung berücksichtigen», fordert Siebenhaar. Ausserdem werde die «No Billag»-Abstimmung in der Schweiz den Handlungsdruck in Deutschland noch verstärken.
Social Media ist noch nicht bei allen Journalisten angekommen
Ja, es gibt sie noch, die Journalistinnen und Journalisten, für die Social Media auch 2017 noch Neuland war. Damit das nicht so bleibt, hat das «Migros Magazin» seine Print-affinen Mitarbeitenden ins kalte Wasser geworfen und ihnen die Verantwortung für die Online-Kanäle ihrer Publikation überlassen. Reto Vogt, Leiter Ressortleiter Online beim «Migros Magazin», hält das Experiment grundsätzlich für geglückt, wenn auch ein nächstes Mal die Dauer verlängert werden sollte. Seine Bilanz auf dem Blog der Beratungsfirma Tinkla.
Damit es wieder einmal gesagt ist: zur Hölle mit dem Grossraumbüro!
Diese «Hassrede» ist Balsam auf die geistigen und seelischen Wunden aller Grossraumbüro-Geschädigten dieser Welt. Christoph Schäfer von der FAZ zieht eine persönliche Bilanz nach Jahren der Arbeit in modernen Newsrooms, also Grossraumbüros. Und es sind keine schönen Erfahrungen: «Der Gedanke an Flucht in die Einsamkeit der Schweizer Berge erfasste fast alle Großraumkollegen in regelmäßigen und heftigen Schüben.» Ein wichtiger Kritikpunkt ist die mangelnde Hygiene am Arbeitsplatz. Nach dem Motto: geteilte Verantwortung ist keine Verantwortung, versiffen die gemeinsam genutzten Schreibtische. Kaffeetassen bleiben stehen, Müll bleibt liegen, der nächste räumts dann schon weg. Oder eben auch nicht. Doch Schäfer findet bei aller Kritik auch Pluspunkte: «Ein Newsroom ist sinnvoll, wenn es darum geht, in kurzer Zeit mit vielen Beteiligten eine Lösung zu finden.» Was hingegen nicht gehe, sei es «die Mitarbeiter aus reinen Kostengründen zusammenzupferchen.»