Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Anfang 2021 gab es einige Aufregung um den Messenger WhatsApp wegen einer Ankündigung, dass er in Zukunft die Daten der Benutzer:innen mit dem Mutterkonzern Facebook teilen wolle. Damals wurde als „gute“ Alternative die App Signal herumgereicht.
Der Messenger Telegram gibt ein großes Versprechen ab: Eure Nutzerdaten sind sicher. Laut Selbstauskunft kooperiert Telegram mit niemanden – vor allem nicht mit Regierungen und Sicherheitsbehörden. Deshalb ist der Messenger besonders beliebt bei Oppositionellen, aber auch bei Terroristen und Drogenhändlern. Bisher war wenig bekannt über einen der beliebtesten Messenger der Welt mit 700 Millionen Nutzer. Der Gründer Pavel Durov ist abgetaucht – kommuniziert nur über seinen eigenen Telegram-Kanal und Instagram. Sein Unternehmen ist wie eine Black-Box. Hinter der Anschrift versteckt sich nur eine Briefkastenfirma. STRG_F Reporter Nino und Milan, sprechen mit Vertrauten, reisen nach Dubai und finden das geheime Büro. Außerdem wird durch die Recherche von STRG_F deutlich: Telegram kooperiert sehr wohl mit der Bundesregierung.
Whatsapp-Konkurrent Telegram will dank neuer kostenpflichtiger Angebote wachsen. Hinter der App steckt ein Unternehmer, der Moskaus Einschüchterungsversuche selbst erfahren hat.
Telegram war zuletzt vor allem als Kanal für unzensierte Hetze in der Kritik: Jetzt will der Messenger an das große Werbegeld. Wer Anzeigen schalten will, soll dafür mindestens 10 Millionen Euro im Jahr ausgeben. Und das ist nicht das einzig Merkwürdige.
Persönliche digitale Souveränität, Teil 5: Die Messengerdienste von IT-Konzernen und dubiosen Anbietern überwachen uns und vermarkten unsere Daten. Was tun?