Wissenschaftsjournalismus: Nette Erklärbären war einmal
Die Pandemie hat auch in Medienhäusern Spuren hinterlassen. Besonders augenfällig: der Graben zwischen Wissensressort und Rest der Redaktion.
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Die Pandemie hat auch in Medienhäusern Spuren hinterlassen. Besonders augenfällig: der Graben zwischen Wissensressort und Rest der Redaktion.
Er ist der erste große Einschnitt seit dem Einstieg des Finanzinvestors KKR: Axel Springer veräußert alle osteuropäischen Medienaktivitäten bis auf Polen an den Partner Ringier.
Albrecht von Lucke analysiert, wie der Springer-Konzern in Deutschland von rechts gegen die Regierung mobilmacht.
Apple und der Chef von Axel Springer attackieren das Online-Geschäft mit Nutzerdaten. Muss sich Facebook vor ihnen fürchten?
In der Schweiz haben die Verleger wohlweislich davon Abstand genommen, in Deutschland hat das sogenannte Leistungsschutzrecht für Presseverleger seit fünf Jahren Gesetzeskraft. Gebracht hat es ausser Spesen – nichts. Keinen Euro-Cent musste Google den Medien überwiesen, obwohl ja genau dieser Geldfluss das Ziel des Anti-Google-Gesetzes war. Trotz des grandiosen Misserfolgs in Deutschland soll nun europaweit ein Leistungsschutzrecht eingeführt werden, mit dem Ziel, dass die Anzeige von Suchergebnissen von Verlagen kostenpflichtig wird. Für Sascha Lobo ist das ein «realitätsfernes Quatschgesetz», weil es um mehr geht als nur um das Verhältnis von Verlagen zu Google: Die Verlinkung von Inhalten Dritter könnte generell kostenpflichtig werden. Darum sprechen Kritiker auch von einer «Link-Steuer». Ein Grundprinzip des freien Internets würde damit ausgehebelt. Am 20. Juni stimmt der Rechtsausschuss des EU-Parlaments darüber ab.
Der Medienmanager Jan Bayer, in der Geschäftsführung von Axel Springer für «Bild»- und «Welt»-Gruppe zuständig, hatte in diesem Jahr von sich Reden gemacht als er die Trennung von Digital- und Print-Geschäft anordnete. Im Gespräch mit dem Fachmagazin «Horizont» erklärt Bayer, wie stark sich das digitale Mediengeschäft in letzter Zeit gewandelt hat und welche Schritte er für einen Erfolg erforderlich hält. Was die digitale Werbung angeht, sieht er nur noch Mobile als relevante Plattform. Welche Formate auf Mobilgeräten funktionierten, darauf habe noch niemand eine «wirklich überzeugende Antwort» gefunden. Native Advertising spiele «sicherlich eine wichtige Rolle».
Das Gehalt von Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer, wird nicht offiziell kommuniziert. Nach Schätzungen von Fachleuten soll es im letzten Jahr um die 19 Millionen Euro betragen haben. Das wäre mehr als die Chefs von SAP und Daimler. Zumindst für Döpfner gibt es keine Medienkrise.