Das kommt dabei raus, wenn «Bild» Fernsehen macht
Am Sonntag geht der neue «Bild»-Sender auf Sendung. Wie der funktionieren wird – und was an ihm zu fürchten ist – konnte man schon in den vergangenen Monaten im Internet sehen.
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Am Sonntag geht der neue «Bild»-Sender auf Sendung. Wie der funktionieren wird – und was an ihm zu fürchten ist – konnte man schon in den vergangenen Monaten im Internet sehen.
Kritik, Rügen und Prozesse perlen an ihr ab, das haben schon viele festgestellt. Jetzt gibt es ein neues Buch über die «Bild».
«Ohne Rücksicht auf Verluste» heisst es im Titel des Enthüllungsbuchs von Mats Schönauer und Moritz Tschermak. Sie beobachten seit fast zehn Jahren, wie toxisch die «Bild»-Machenschaften für die Gesellschaft sind. Doch wie viel Macht hat das Blatt?
Bei ungeprüften Vorwürfen hat die «Bild» keine Manschetten, grosse Schlagzeilen drüber zu machen. Aber über diese Geschichte ist gerade nichts bei ihr zu lesen: Gegen den Chefredakteur Julian Reichelt läuft ein so genanntes Compliance-Verfahren. Es geht um mögliches Fehlverhalten gegenüber Frauen, Machtmissbrauch, Ausnutzen von Abhängigkeiten. Das genaue Ausmass der Untersuchung: «derzeit noch unklar».
«Bild»-Chefredakteur Julian Reichelt hat sich von seinen Aufgaben im Springer-Verlag freistellen lassen, damit intern die Vorwürfe gegen ihn aufgeklärt werden können. Doch vor allem in den sozialen Medien werden die doppelten Standards bei Springer beklagt.
Knapp fünf Jahre nach einem ersten Treffen habe ich erneut «Bild»-Chefredakteur Julian Reichelt besucht, um mit ihm über seine Ambitionen im Videogeschäft zu sprechen. Während der Coronakrise hat er fast täglich Mitglieder der Bundesregierung vor seinen Kameras. Es fehlt nur die Bundeskanzlerin. Welches Konzept hat Reichelt und wo will er noch hin?
Man muss Mathias Döpfner nicht mögen, aber selbst der erbittertste Gegner wird ehrlicherweise anerkennen müssen: Im milliardenschweren Springer-Chef schlägt immer noch ein Journalisten-Herz. Öffentlich mischt er sich so gut wie nie in die Arbeit von «Bild»-Chefredakteur Julian Reichelt ein. Deswegen ist es umso bemerkenswerter, dass er am 18. Dezember 2020 eigenhändig den «Bild»-Kommentar geschrieben und Weiterlesen …