Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Erster Preisträger der «Goldenen Kartoffel» ist Julian Reichelt. Die Jury hat sich für den Chefredakteur der «Bild»-Zeitung entschieden, weil seine Arbeit in jeder Hinsicht den oben genannten Kriterien für diesen Preis entspricht.
Für Matern Boeselager von Vice Deutschland ist es «einer der bizarrsten Texte, die je in der deutschen Sprache verfasst wurden». Und darum kommt der Journalist zu diesem drastischen Urteil: Die «Bild»-Zeitung hat in den USA drei Söhne des Halbneffen von Adolf Hitler ausfindig gemacht und sie aufgesucht; Hitler heisst keiner von ihnen. Das ist «Bild» herzlich egal. So liest man dann Zeilen, wie: «Hitler trägt kurze Hose» oder «Herr Hitler fährt Hyundai». Ein Interview, wie es «Bild» behauptet, fand gar nie statt. Dem Gesprächswilligsten der drei hat der «Bild»-Reporter «einfach wahllos Fragen durch das Fliegengitter vor seiner Tür zugerufen.» Boeselager bilanziert: «Das Bekloppte an dieser Geschichte ist natürlich, dass die Bild das für eine Geschichte hält. Wen soll interessieren, was die Nachkommen von Hitlers Halbneffen aus den USA über deutsche Politik zu sagen haben? Sind sie genetisch dazu prädestiniert, besonders tiefe Einblicke in die deutsche Seele zu haben? Oder ging es den Bild-Leuten doch nur darum, sich den Traum eines Interviews mit Hitler zu erfüllen?»
Es vergeht kaum ein Tag, an dem die «Bild»-Zeitung nicht versucht, die Institutionen und Repräsentanten des Staates verächtlich zu machen und ihre Leser gegen sie aufzuhetzen, schreibt der früheren «Bild am Sonntag»-Chefredaktor Michael Spreng in seinem Blog.
Das Verhältnis zwischen Ultra-Fussballfans in Deutschland und der «Bild»-Zeitung muss man gegenwärtig als angespannt bis feindselig beschreiben. Seit Wochen fährt das Boulevardblatt eine Kampagne gegen gewaltbereite Fans im Speziellen und Ultra-Anhänger im Allgemeinen, unterschieden wird da nicht gross. «Bild»-Chefredaktor Reichelt hatte auf Twitter angekündigt, «Gewalttäter in den Kurven» so zu zeigen, dass sie identifizierbar seien. Weiterlesen …
Die grösste Zeitung Deutschlands gefällt sich in der Rolle des Hilfssheriffs. Nach den Krawallen um den G20-Gipfel von Hamburg inszeniert das Blatt eine Fahndung nach mutmasslichen Straftätern. Die Aktion stösst auf harsche Kritik in der Fachwelt. «Wenn es um Kinderschänder, Extremisten oder Terroristen geht, verfällt die Bild gerne in eine Lynchstimmung», urteilt Medienanwalt Ralf Höcker Weiterlesen …
Seit Anfang Februar ist Julian Reichelt Vorsitzender der „Bild“-Chefredaktionen. Im Interview spricht der 36-Jährige über seine Einstellung zu Fehlern und seine Ziele.
5,61 Millionen Zuschauer verfolgten am Sonntagabend bei «Günther Jauch» das Interview, das NDR-Autor Hubert Seipel mit dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin (62) geführt hatte.