Rechtsbruch bleibt Rechtsbruch
Die Wogen nach der Publikation des Buchs «Jürg Jegges dunkle Seite» schlagen hoch. Handelt es sich um die gerechtfertigte Anklage eines Missbrauchsopfers oder um publizistische Selbstjustiz?
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der MEDIENWOCHE können Sie auch über Social Media folgen:
Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.
Alle Rechte © 2024 MEDIENWOCHE
Die Wogen nach der Publikation des Buchs «Jürg Jegges dunkle Seite» schlagen hoch. Handelt es sich um die gerechtfertigte Anklage eines Missbrauchsopfers oder um publizistische Selbstjustiz?
Darf sich ein Journalist über fundamentale Berufsregeln hinwegsetzen, wenn er eine Lebensgeschichte aus der Opferperspektive erzählt? Sehr wohl, findet der Autor Hugo Stamm, der es bewusst unterliess, einen mutmasslichen Täter mit schwerwiegenden Vorwürfen zu konfrontieren. Geht gar nicht, sagen Fachleute aus Medienrecht und Medienethik. Für Hugo Stamm gibt es in dieser Sache keinerlei Selbstzweifel. Er Weiterlesen …
Was ist am «Lügenpresse»-Vorwurf dran? Sind es nicht viel mehr Lücken als Lügen oder ist eigentlich alles gar nicht so schlimm? Drei Autoren nähern sich aus unterschiedlicher Perspektive den zentralen Topoi aktueller Medienkritik. Wie es scheint, stösst Medienkritik in Blogs und klassischen Medienformaten zunehmend an ihre Grenzen. Zum einen nutzt es sich ab, zum soundsovielten Mal darauf Weiterlesen …
Michael Angele beschwört eine vergehende Kulturtechnik: die Zeitungslektüre. Was wird uns fehlen, wenn die Zeitung stirbt? Anekdotische Antworten gibt es nicht nur bei Thomas Bernhard.
Das Fernsehen habe als Aufklärungsmedium ausgedient, Quote und Konformität erzeugten eine «Seichtigkeitsspirale», diagnostiziert der frühere ZDF-Mann Wolfgang Herles. Verantwortlich dafür sei massgeblich die gleich gelagerte Eitelkeit von Sendungsmachern und Politikern, schreibt Herles in «Die Gefallsüchtigen». Seine Vorschläge würden die Sache aber nicht besser machen, sondern die Unabhängigkeit der Sender erst recht gefährden.
Von wegen «gute alte Zeiten»: Umberto Eco führt in seinem neuen Roman «Nullnummer» zurück in eine frühere Phase der Zeitungskrise und zeigt, dass es auch ohne Internet um die gedruckten Nachrichten nicht zum besten gestanden hatte. Als Medienkritik bleibt das Buch indes zu komödiantisch-oberflächlich.
In seinem Buch «Lautsprecher & Widersprecher» versucht Roger Blum Ordnung in die Mediensysteme der Welt zu bringen. Der frühere Berner Medienprofessor schlägt dazu eine Aufteilung der Länder der Welt in sechs Modelle vor.