Die Medien müssen recherchieren dürfen
Dass heute Bankdaten in ausländischen Medien geleakt werden, während in der Schweiz ein Rechercheverbot herrscht, ist ein Unding, das abgeschafft werden muss.
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der MEDIENWOCHE können Sie auch über Social Media folgen:
Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.
Alle Rechte © 2024 MEDIENWOCHE
Dass heute Bankdaten in ausländischen Medien geleakt werden, während in der Schweiz ein Rechercheverbot herrscht, ist ein Unding, das abgeschafft werden muss.
Seit 2015 droht Journalisten ein Strafverfahren, wenn sie über geleakte Bankdaten schreiben. Tamedia musste auf Recherchen zu den Credit-Suisse-Daten verzichten. Internationale Medien sind schockiert.
Das Verhältnis zwischen der Bank und dem Medienhaus ist seit längerem zutiefst zerrüttet. Eine Chronik der Entfremdung.
Was ist da kommunikativ gelaufen? Und was ist schiefgelaufen, in der Credit Suisse und ausserhalb? Wagt sich jemand heran? Ja. Wir wagen eine kleine, scharfe Analyse.
Seit bald 25 Jahren arbeitet Daniel Hippenmeyer für die Credit Suisse. Der ehemalige Bank-Lehrling und Organisationspsychologe ist seit sieben Jahren Direktor des über hundertköpfigen Talent Acquisition-Teams.
Anders als in Schweizer Medien werben die heimischen Grosskonzerne Credit Suisse und Zurich auf englischsprachigen Medienplattformen mit Sponsored Content. Wall Street Journal oder New Republic erhalten dafür viel Geld. Schliesslich soll Werbung, die nach Journalismus aussieht, besser wirken als herkömmliche Inserate. Das ist nicht unproblematisch.
Die Nachricht der Woche: der Ivorer Tidjane Thiam ist der neue CEO der Credit Suisse Group. Die Schweizer Medien sind bewegt von seiner Hautfarbe, handeln das Thema aber korrekt ab. Das Stellen von fragwürdigen Fragen überlassen sie bereitwillig ihren Lesern.