Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Ihr Postfach quillt momentan über. Für einmal nicht mit Spam, sondern mit aktualisierten Datenschutzbestimmungen. Heute tritt die neue Datenschutzverordnung der EU in Kraft. Wir erklären Ihnen, was Sie als EU-Bürger oder Schweizerin davon haben.
Autor: Simon Schlauri, Adelina Gashi, Isabelle Schwab
Der auf Datenschutz bedachte Tracking- und Werbeblocker Ghostery hat in einer Aussendung anlässlich des Starts der DSGVO versehentlich E-Mail-Adressen von Account-Inhabern verraten.
Der oft unangekündigte Rauswurf von Jugendlichen aus sozialen Plattformen oder das „Blogsterben“ verärgert auch Leute, die der Datenschutzgrundverordnung tendenziell positiv gegenüberstehen. Dass alle jahrelang Zeit gehabt hätten, sich darauf vorzubereiten, tröstet niemanden.
Die Verunsicherung vieler Blogger angesichts der neuen europäischen Datenschutzbestimmung sei übertrieben und letztlich unbegründet, schreibt der Jurist und Verwaltungsrichter Malte Engeler in einem Gastbeitrag für Netzpolitik.org. In den letzten Tagen, nach Inkrafttreten der sogenannten Datenschutzgrundverordnung DSGVO, haben in Deutschland hunderte von Blogs und Foren vorübergehend (?) dicht gemacht. Die meisten taten dies aus Furcht für exorbitanten Bussen im Falle einer Widerhandlung gegen die neuen Regeln. Tatsächlich sieht die DSGVO Bussgelder von bis zu 20 Millionen Euro vor. Jurist Engeler gibt aber zu bedenken, dass sich deshalb die Vollzugspraxis kaum ändern werde, zumal auch hier das Gebot der Verhältnismässigkeit gilt: «Dass auf die bisherige Ära der Zurückhaltung nun die Zeit der Überreaktion folgt, ist dabei angesichts der weitgehend unveränderten Personalausstattung und strategischen Ausrichtung der meisten Behörden wahrlich nicht das naheliegende Szenario.»
Die Profiteure der neuen Datenschutzregeln, die heute in allen EU-Ländern in Kraft treten, heissen Google und Facebook. Kleine Anbieter würden vom Markt verdrängt, glaubt der Münchner Unternehmer Mark Al-Hames, der mit Cliqz einen Datenschutz-freundlichen Browser anbietet. Ins gleiche Horn stösst auch der Wiener IT-Rechtler Axel Anderl: «Wenn ich ein Produkt habe, das sehr nachgefragt ist, werde ich die Zustimmung natürlich leichter bekommen als ein kleines Unternehmen.» Und die Dienste von Google und Facebook sind nun mal gefragt und werden von vielen Leuten für unverzichtbar gehalten.
Fast jede Schweizer Firma muss sich ans neue Datenschutzgesetz der EU halten. Dem Einzelnen verschafft es mehr Transparenz. Machen es die Firmen geschickt, resultiert daraus mehr als nur ein bürokratischer Mehraufwand.
Ab 25. Mai 2018 gilt die EU Datenschutzgrundverordnung (DSGVO oder englisch GDPR). Wer das nicht mitbekommen hat, lebt in einem beneidenswerten digital detox Loch. Wir von Apps with love haben dank unserer geschätzten Anwältin, Martina Arioli, Inhaberin von Arioli Law, glücklicherweise gute Beratung und möchten in diesem Gast-Blogbeitrag von ihr mit ein paar Irrtümern und Weiterlesen …