Claas Relotius: Schöne Worte machen Journalisten
Der Medienbetrieb setzt Anreize für Betrüger. Er lässt sich vom schönen Wort blenden und verachtet die «Langweiler», die seriös, aber unspektakulär die Weltlage reflektieren.
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Der Medienbetrieb setzt Anreize für Betrüger. Er lässt sich vom schönen Wort blenden und verachtet die «Langweiler», die seriös, aber unspektakulär die Weltlage reflektieren.
Reporter haben in der Gesellschaft eine Aufgabe zu erfüllen: Sie setzen das Bild der Welt zusammen. Wenn sie dabei lügen, stimmt die Welt nicht mehr.
Der Münchener Fotograf Mirco Taliercio half seinem Freund Juan Moreno, einen der grössten Skandale des deutschen Journalismus aufzudecken und erlebte dabei einen Medienkrimi.
Während die vorweihnachtlichen Schlagzeilen vom Fall Claas Relotius beherrscht werden, stellt sich dem Betrachter mitunter die Frage, wie jene öffentlichen Selbstreinigungsakte der Zeitungsmedien eigentlich zu lesen sind – und was sie mit Blick auf die Geschichte des journalistischen Fakes bedeuten. Wir haben uns darüber mit demjenigen unterhalten, der es am besten wissen muss: Tom Kummer, Weiterlesen …
Die Fälschungen des Reporters Claas Relotius treffen den «Spiegel» hart. Sein Kollege Juan Moreno deckte den Fall auf. Ein Gespräch über die Probleme bei der Enttarnung und Relotius‘ brillante Lügen.
Ein junger Reporter hat für den «Spiegel» und womöglich noch andere führende Medien Fakten, Zitate und Personen gefälscht und ganze Reportagen erfunden: ein GAU für den deutschen Journalismus. Und vermutlich kein Einzelfall.
Gestern Mittwoch wurde publik, dass ein Spiegel-Journalist Texte erfunden hat. Bereits 2014 gab es in der Schweiz Anzeichen für unsaubere Arbeit.