Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Das Schweizer Fernsehen kämpft mit Problemen. In einer Publikumssendung kamen sie am Mittwochabend aber nicht zur Sprache. Die Geschäftsleitung liess sich nette Fragen stellen und demonstrierte Kundennähe. Der Effekt: enorm einschläfernd.
Die Mails, die Radio SRF zurzeit erhält, sind zahlreich. Waren die Stimmen zu Beginn der Corona-Krise wohlwollend, sind sie nun kritischer. «Was ihr macht, ist Hofberichterstattung», lautet einer der Vorwürfe. In der Sendung «Hallo SRF! Forum» diskutierte das Publikum mit SRF-Redaktoren darüber.
Beim Schweizer Fernsehen hiess es wieder einmal: Hallo SRF! Die Transparenzoffensive führte prominente Sendungsmacherinnen und -macher diesmal nach Hause zu den Zuschauern. Sandro Brotz, Franz Fischlin und Sabine Dahinden wollten direkt vor Ort erfahren, was dem Publikum so durch den Kopf geht, wenn sie ihre Sendungen schauen. TV-Kritiker Gion Mathias Cavelty war enttäuscht. Anstatt knallharte Fragen an die Fernseheleute gab es nur Harmloses. Eine Familie wünscht sich von der Tagesschau mehr Sport, mehr Grafiken, mehr zum Schmunzeln, mehr Struktur. Ein anderer Zuschauer von der «Rundschau» ein breiteres Abbilden des Weltgeschehens, zum Beispiel auch mal Afrika. Das führte dann zu dem einigermassen banalen Fazit: «Vieles, was sich die Zuschauer wünschen, haben wir schon, aber wir müssen daran arbeiten, dass man es auch findet», so Sandro Brotz.
Im Rahmen der Publikumswoche bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF gab es auch einen Einblick in eine der wohl anspruchsvollsten Tätigkeiten in der TV-Produktion: die Simultan-Untertitelung. Die Dolmetscherin spricht in Echtzeit die Aussagen der Protagonisten in Hochsprache nach, da die Spracherkennungssoftware keinen Dialekt versteht. Was sie sagt, erscheint dann mit nur geringer Verzögerung zum Gesagten Weiterlesen …
Die Ombudsstelle und die Unabhängige Beschwerdeinstanz wünschen eine prominentere Sichtbarkeit ihrer Arbeit in den Programmen von Schweizer Radio und Fernsehen. SRF signalisiert Bereitschaft, mit «Hallo SRF» eine Plattform zu bieten.
Das Image hat gelitten, der Legitimationsdruck steigt: Jetzt will die SRG Sympathien zurückgewinnen. Das schafft sie nicht allein mit den bestehenden Programmen. Darum schenkt SRF-Direktor Ruedi Matter dem Publikum ein offenes Ohr. In der vorerst einmaligen Sendung «Hallo SRF!» will Matter Zuschauerfragen beantworten. Das ist quasi die seriöse Variante von «Ventil», dem legendären und kontroversen Weiterlesen …