Überbewertete Influencer: Information verbreitet sich auch ohne
Die Werbeindustrie steht auf Influencer. Forscher bezweifeln, dass diese Information besser unter die Leute bringen.
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Die Werbeindustrie steht auf Influencer. Forscher bezweifeln, dass diese Information besser unter die Leute bringen.
Sie sind Statussymbol und Geschäftsmodell: Likes auf Social Media. Entsprechend oft wird getrickst. Teilweise ziemlich dreist.
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Der Schweizer Web-Entwickler Ben Rüegg hat sie alle im Auge. Mit seinem Tool «Likeometer» lassen sich die Bewegungen der beliebtesten Instagram-Accounts beobachten. Und so fallen dann auch ziemlich schnell Unregelmässigkeiten auf, wenn z.B. einer dieser Influencer seine Gefolgschaft mit gekauften Followern vergrössert. In einem aktuellen Beitrag hat Rüegg die ganze Palette an Manipulationsmethoden zusammengestellt, mit denen sogenannte Influencer ihre Reichweite künstlich vergrössern. Eine Leserin kommentiert treffend: «Wenn ich jetzt sage, dass mir beim Lesen dieses Textes übel geworden ist, oute ich mich dann als naiv? Egal, ich tue es trotzdem. Von einigen Praktiken auf Instagram habe ich schon gehört, das Ausmass war mir aber nicht klar.»
In seiner Kolumne ordnet Walter Schärer, von BlueGlass Interactive, Internettrends ein – und sagt pointiert seine Meinung. Diesmal zur Frage: Sind Influencer ihr Geld wert?
Das Empfehlungsmarketing hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Davon zeugt der Hype um die sogenannten Influencer. Immer mehr junge Leute meinen, mit ein paar tausend Followern auf Social Media als Markenbotschafter zu taugen. Den Hype mitbefeurt haben auch Firmen, die sich mit solchen selbsternannten Influencern eingelassen haben. Doch allmählich trennt sich der Spreu vom Weizen. Dazu trägt auch eine Professionalisierung bei. So gibt es inzwischen eine Ausbildung zum Influencer. Denn letztlich setzt der Erfolg solide Arbeit voraus. Das weiss auch Melanie Balasopulos, die am neuen Lehrgang der Swiss Digital Influencer Academy unterrichtet. Im Interview mit Tina Huber bietet Balasopulos Einblicke in ihre Arbeit. «Ein guter Post nimmt locker einen Tag Arbeit in Anspruch», weiss die Marketingspezialistin aus eigener Erfahrung. Das hübsche Meitli, das schöne Fotos macht, reiche nicht. Überhaupt spiele das Aussehen nicht die zentrale Rolle, sondern Fachkompetenz: «Wer Influencer werden will, muss die Grundlagen beherrschen: Er muss texten, fotografieren, filmen können.»
Die Zürcher Influencerin Sylwina Spiess, 28, verdient ihr Geld mit Onlinemarketing. Als käuflich würde sie sich nicht bezeichnen.
Influencer gelten als das neue Heilmittel. Allerdings gibt es auch ernüchternde Erfahrungen mit externen Beeinflussern. Was liegt da näher, als auf Mitarbeiter als Influencer zurückzugreifen?