«Übers Wetter wird viel Mist geschrieben»
Jörg Kachelmann über Schnee, faule Journalisten und seinen Ruf, den er nicht wiederherstellen konnte.
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Jörg Kachelmann über Schnee, faule Journalisten und seinen Ruf, den er nicht wiederherstellen konnte.
Nach vielen Jahren moderiert Jörg Kachelmann seit Freitagabend wieder im TV, seine alte Talkshow «Riverboat» im MDR. Die letzten Jahre, sagt er, waren ein Kampf. Trotz Freispruchs bekam er sein altes Leben nie zurück.
Der bekannte Meteorologe und Medienmann Jörg Kachelmann beobachtet einen irritierenden Trend: Das Wetter gewinnt in der Medienberichterstattung an Bedeutung, gleichzeitig nimmt das Wissen der Bevölkerung darüber ab. Wobei das eine direkt mit dem anderen zusammenhängt. Die Art und Weise, wie Medien das Wetter präsentieren, ist alles andere als hilfreich, um naturwissenschaftliche Vorgänge zu verstehen. Bald werde man wieder Prognosen für das Wetter im kommenden Sommer lesen. «Natürlich ist die Vorhersage reinster Schwachsinn, aber das verschweigen die Medien und die Leute nehmen das ernst», sagt Kachelmann im Gespräch mit Bastian Brauns für Cicero.de. Ebenfalls verantwortlich für diese Entwicklung macht der Meteorologe die Wetter-Apps, die sich für Vorhersagen schlicht nicht eigneten – aber trotzdem dafür verwendet würden.
Bis heute hält sich der Eindruck in der Öffentlichkeit, Jörg Kachelmann sei ein «Vielleicht-Doch-Vergewaltiger» – obwohl der frühere Wettermorderator mehrfach freigesprochen wurde, weil der Vergewaltigungsvorwurf nicht haltbar war. Dass Kachelmann weiterhin unter Verdacht steht, er könnte es vielleicht doch getan haben, hat auch mit der anhaltenden Medienberichterstattung zu tun. Immer wieder wird, meist unabsichtlich und Weiterlesen …
Es ist die höchste Entschädigungssumme, die jemals in einem solchen Verfahren zugesprochen wurde: Wegen seiner Berichterstattung zum Kachelmann-Prozess muss Springer dem Wettermoderator 635.000 Euro zahlen.
Am Freitagabend startet «barfi.ch» – hinter dem Projekt steht Christian Heeb, Gründer von Radio Basilisk. Die News sollen über eine App auf Smartphones und Tablets geliefert werden. Zudem setzt «barfi.ch» auf Wetterprognosen und arbeitet daher mit Jörg Kachelmann zusammen.
Der Prozess von Jörg Kachelmann gegen die „Bild“-Zeitung hat begonnen. Der Fernsehmoderator fordert wegen unangemessener Berichterstattung ein Schmerzensgeld in Rekordhöhe.