Wenn die Maschine in menschliche Abgründe blickt
Eine intelligente Software soll Ermittlern helfen, Darstellungen von Missbrauch schnell aufzudecken. Die größte Hürde dabei ist nicht die Technik selbst.
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Eine intelligente Software soll Ermittlern helfen, Darstellungen von Missbrauch schnell aufzudecken. Die größte Hürde dabei ist nicht die Technik selbst.
Es ist 2023. Ihr öffnet die Nachrichten-App auf Eurem Tablet, tippt auf die Tagesthemen, und Tom Buhrow begrüßt Euch zur aktuellen Ausgabe … persönlich – und mit der Krawatte, die Euch am besten gefällt. Ja, Tom Buhrow hat die Tagesthemen schon 2013 verlassen, aber sein digitaler Zwilling präsentiert sie weiterhin. Das ist nur ein Zukunftsszenario für das Potenzial von synthetischen Medien.
Der renommierte Psychologe und Erfolgsautor Daniel Kahneman warnt vor Künstlicher Intelligenz. Sollte es irgendwann zu einem Konflikt zwischen der Menschheit und digitalen Verstandeswesen kommen, wären wir mit Sicherheit unterlegen.
Die EU will künstliche Intelligenz mit einer Verordnung regulieren. Verboten sein sollen laut dem aktuellem Vorschlag künftig etwa KI-Anwendungen, die Menschen zu deren Schaden manipulieren. Für ein gutes Gesetz braucht es aber noch Verbesserungen.
Bevor ein Patient ein Medikament einnimmt, muss aufgrund umfangreicher Tests feststehen, dass die Risiken beherrschbar sind. Warum aber dürfen Betriebssysteme, Smartphones und Smart-Home-Devices ohne unabhängige Vorabprüfung auf den Markt? Für Hochrisiko-KI schlägt die EU nun einen neuen Weg ein, um riskante Technologien künftig zu regulieren.
Es geht nicht darum, das Gehirn zu kopieren, sondern die Grundprinzipien herauszufinden, wie menschliche Intelligenz funktioniert. Gelingt es, diesen Brain Code zu knacken und in eine KI zu gießen, könnten goldene Zeiten anbrechen, glaubt der Schweizer Neurowissenschaftler Pascal Kaufmann.
Die Europäische Kommission soll schon nächste Woche ein Gesetz vorlegen, dass Künstliche Intelligenz strenger reguliert. Social-Credit-Systeme wie in China sollen verboten werden, biometrische Überwachung im öffentlichen Raum wird als „hochriskant“ eingestuft. Das geht einigen EU-Abgeordneten aber nicht weit genug.