Bezahltes Elend
Fast alle Medienhäuser setzen auf Native Advertising. Das Publikum sei klug genug, bezahlten Journalismus zu erkennen. Reicht das?
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
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Fast alle Medienhäuser setzen auf Native Advertising. Das Publikum sei klug genug, bezahlten Journalismus zu erkennen. Reicht das?
Sind Native Ads eine Täuschung des Publikums oder farbiger Journalismus? Dennis Bühler, Journalist und Presserats-Mitglied, und Maurice Thiriet, «watson»-Chefredaktor, sind nicht einer Meinung darüber.
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Immer mehr bezahlte Inhalte mischen sich unter redaktionelle Beiträge. Auch der Wirtschaftsverband Economiesuisse hat die Möglichkeit von Native Advertising schon genutzt. Ein Geschäftsmodell für den Journalismus, oder ein Sargnagel für die unabhängige öffentliche Meinungsbildung?
Die Vermarktungsfirma von SRG, Swisscom und Ringier gründet eine Tochterfirma für Native Advertising. Was hat ein öffentlicher Sender hier verloren?
Eine umfassende Bestandesaufnahme zu «getarnten» Werbeformaten in Schweizer Medien erscheint in der aktuellen Ausgabe des Medienmagazins «Edito». Chefredaktorin Nina Fargahi stiess bei ihren Recherchen auf eine interessante Begebenheit: Ein Schlaf-Forscher der Uni Zürich wusste nicht, dass er für ein von Ikea gesponsertes Werbeformat Auskunft gibt, als er vom Tages-Anzeiger befragt wurde. Die Zeitung bezeichnet das Weiterlesen …
Native Advertising ist nicht des Teufels. Denn: «Medienkonsumenten des 21. Jahrhunderts sind ja nicht blöd: Sie akzeptieren Marketing, wenn es ihnen einen Mehrwert liefert», meint zumindest der Digital-Berater Thomas Knüwer.
Die Abteilung Commercial Publishing von Tamedia sucht mit den ihr eigenen Mitteln nach neuen Mitarbeitenden: Ein Text im Layout von tagesanzeiger.ch über Werbeguru Howard Gossage wartet darauf, mit attraktiven Titelelementen ergänzt zu werden. Wer das schafft, hat gute Chancen, auf die dunkle Seite des Journalismus zu wechseln und fortan Native Advertising zu texten.