Die Plattformen haben das partizipative Web gekapert
Das World Wide Web stand einmal für radikale Aufklärung und Partizipation. Von diesem Aufbruchsgeist ist nicht mehr viel übrig geblieben.
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Das World Wide Web stand einmal für radikale Aufklärung und Partizipation. Von diesem Aufbruchsgeist ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Bis jetzt konnte man es als Marotte und Differenzierungsmerkmal zu anderen Medien abtun, wenn das Online-Magazin «Republik» sein zahlendes Publikum konsequent mit «Verlegerinnen und Verleger» ansprach. Doch jetzt wird die Floskel mit Inhalt gefüllt. Am 17. Oktober kann die versammelte Verlegerschaft einen 30-köpfigen Genossenschaftsrat wählen. Das Gremium sei «eine Mischung aus Parlament, Aufsichts- und Kontrollgremium, Thinktank, Debattierklub und Ideenentwicklungslabor.» Und auch das Wahlverfahren ist eine Mischung: Zum einen macht der Vorstand der Genossenschaft 30 Wahlvorschläge von Figuren, die in den Rat passen könnten. Zum anderen können sich alle Verlegerinnen und Verleger zur Wahl stellen. Zwei Mal pro Jahr widmet sich der Rat den statutarischen Pflichten, aber diskutiert «auch publizistische und strategische Ideen und Projekte». Einen sehr direkten Einfluss auf die Leitung des Unternehmens nimmt das Gremium zudem bei der Wahl des Vorstands.
Der Digitale Journalismus sorgt für einen direkteren Austausch zwischen Journalisten und ihrem Publikum. Stimmt das? Wollen User die Rolle als Kritik- und Kontrollinstanz der Medien tatsächlich wahrnehmen? Und wie gehen Redaktionen in der Praxis darauf ein? Eine Analyse des Partizipativen Journalismus.