Rechter Blogger dirigiert Italiens Radio und Fernsehen
Auch bei den Medien stellt die populistische Regierung in Rom die Weichen neu. Das beweist die Wahl des neuen RAI-Präsidenten.
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Auch bei den Medien stellt die populistische Regierung in Rom die Weichen neu. Das beweist die Wahl des neuen RAI-Präsidenten.
Als Präsident des italienischen Rundfunksenders RAI hat die populistisch-rechtsradikale Regierung ihren Favoriten Marcello Foa durchgesetzt. Der Journalist sieht Russlands Präsidenten als Vorbild und hat nachweislich Falschmeldungen verbreitet.
Der Italo-Schweizer Marcello Foa soll Präsident des italienischen Radios und Fernsehens werden. Dabei verbreitete er selbst mehrmals «Fake News».
Marcello Foa, der Generaldirektor der Corriere del Ticino-Gruppe, soll Präsident der italienischen RAI werden. Seine Person ist aber nicht unumstritten. Wie kommt es, fragt Alexander Grass in einem Porträt in der «Zeit», dass ein Tessiner Medienmanager das politische Italien über Wochen in Aufregung versetzt? Foa bringt zwar das professionelle Rüstzeug mit für den Spitzenposten beim italienischen Rundfunk. Er war Journalist, Medienmanager und Dozent an der Uni Lugano. Aber als Autor polarisiert er. So schreibt Foa bei der Berlusconi-Zeitung Il Giornale seit Jahren schon einen Blog, wo er in neurechter Manier gegen den Mainstream anschreibt und dabei mitunter auf zweifelhafte Quellen zurückgreift; etwa Infowars, die Lügenschleuder von Alex Jones, die jüngst von allen grossen Social-Media-Plattformen verbannt wurde. Foa weiss dazu nur zu sagen: «Infowars übertreibt, auch Breitbart. Sie bringen aber Themen auf, die anderswo verschwiegen werden.» Dass ihm das RAI-Präsidium bisher verwehrt blieb, hat aber mehr damit zu tun, dass er von Lega-Chef Salvini portiert wird und die politischen Gegner ihm deshalb ihre Stimme verweigerten.