RTL schluckt Gruner + Jahr: Requiem auf einen Verlag
Das Ende von Gruner + Jahr ist besiegelt. Das einst stolze Traditionshaus wird an RTL verkauft. Bestimmt der Kölner TV-Sender künftig, was im »Stern« steht?
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der MEDIENWOCHE können Sie auch über Social Media folgen:
Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.
Alle Rechte © 2024 MEDIENWOCHE
Das Ende von Gruner + Jahr ist besiegelt. Das einst stolze Traditionshaus wird an RTL verkauft. Bestimmt der Kölner TV-Sender künftig, was im »Stern« steht?
RTL legt nach dem Erfolg eines schwulen Dating-Formates mit der lesbischen Version nach: «Princess Charming» zeigt, was das Genre auch kann.
RTL macht gerade Schlagzeilen mit seinem ganz neuen Kurs: Dieter Bohlen fliegt raus, Jan Hofer kommt – Deutschlands grösster Privatsender will wirklich seriös werden! Dahinter steckt eine groß angelegte neue Strategie. Wir zeigen, warum RTL die junge Zielgruppe im linearen TV aufgibt, welches Risiko und welche Widersprüche das mit sich bringt.
Tanit Koch war Chefredakteurin der «Bild»-Zeitung. Seit März führt sie n-tv und die neue Zentralredaktion von RTL. Sie schildert, wozu diese dient, wer Konkurrenz ist und worin die größte Herausforderung des Journalismus besteht.
n mehreren Verfahren klagen Menschen gegen die RTL-Sendung «Team Wallraff», darunter Krankenschwestern und Psychiatrie-Patienten, die ohne ihr Wissen gefilmt worden waren. Das Oberlandesgericht Köln kam in einem Fall zu dem Schluss, dass die Aufnahmen unzulässig waren – egal, ob sie gesendet wurden oder nicht.
RTL hat einen Reporter überführt, der über Jahre Fernsehbeiträge manipulierte. Ein „RTL-Relotius“? So einfach ist es nicht.
Der deutsche TV-Sender RTL zeigte am letzten Dienstag eine Undercover-Reportage. Mittels eines Lockvogels sollte ein Pädosexueller identifiziert und danach vor der Kamera mit seinem Verhalten konfrontiert werden. Dazu kam es aber nicht. Das RTL-Magazin «Punkt 12» zeigte lediglich einen Mann, von dem das TV-Team vermutete, dass es sich um die Person handeln könnte, mit der man in Kontakt gestanden hatte. Offensichtlich war die Anonymsierung mittels Verpixelung ungenügend. Wie die Polizei später meldete, kam es nach der Ausstrahlung der Sendung zu einer lebensgefährlichen Attacke auf diesen Mann durch Personen, die ihn im TV-Beitrag erkannt hatten. RTL weist jede Verantwortung für den Übergriff von sich. Boris Rosenkranz fragt sich im Medienblog Übermedien, «wieso Reporter dieser Art immerzu versuchen müssen, Täter zu stellen, am besten auf frischer Tat. Um Eltern und Kinder vor einer miesen Masche Pädosexueller zu warnen, wäre das gar nicht nötig, aber es würde so einen Film natürlich gleich unspannender machen, ohne Wackelkamera und Verdächtige mit Pixeln im Gesicht.»