Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Weil er die strenge Auslegung des Islams in Saudi-Arabien kritisierte, wurde der Blogger Raif Badawi 2014 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Nun ist er wieder frei. Ob er allerdings auch ausreisen darf, ist noch unklar.
Ein winziger Schritt in Richtung Gleichberechtigung? Auf 30 ausgeschriebene Stellen als Lokführerinnen in Saudi-Arabien meldeten sich mehr als 28’000 Frauen. Bis 2018 durften sie in dem Königreich nicht einmal Auto fahren.
Vor einem Jahr, am 2. Oktober 2018, betrat der Journalist Jamal Khashoggi das saudische Konsulat in Istanbul. Er sollte es nicht mehr lebend verlassen.
Um Kronprinz Mohammed im Mordfall Khashoggi zu schützen, stellen Saudi-Arabiens Medien ihn als Opfer einer Verschwörung dar. Die angeblichen Drahtzieher: Katar, die Türkei, Iran, Muslimbrüder, Israel und Homosexuelle.
Der Berliner Tagesspiegel hat die letzte Kolumne des im saudischen Konsulat von Istanbul getöteten Journalisten Jamal Khashoggi übersetzt und so auch einer deutschsprachigen Leserschaft zugänglich gemacht. Sinnigerweise beschäftigte sich der Journalist in seinem Text für die «Washington Post» mit freien Medien in der arabischen Welt. Was es dort brauche, sie «eine moderne Version der alten transnationalen Medien, um Bürger über globale Ereignisse zu informieren. Noch wichtiger ist es, arabischen Stimmen eine Plattform zu geben. Ein internationales Forum, das unabhängig ist von nationalistischen Regierungen, die über Propaganda Hass verbreiten, würde die normalen Menschen in der arabischen Welt befähigen, sich mit den strukturellen Problemen ihrer Gesellschaften auseinanderzusetzen.»
Ein Journalist verschwindet spurlos, die saudische Staatsführung gerät in Erklärungsnot. Amerikas Präsident erklärt daraufhin Rüstungsgeschäfte mit Riad für sakrosankt. Warum eigentlich? Eine Analyse.
Was geschah mit Jamal Khashoggi? Der saudische Journalist betrat vor einer Woche das Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul und ward seither nicht mehr gesehen. Schon bald machten Gerüchte die Runde, wonach Kashoggi umgebracht worden sein könnnte. Nun fragt die NZZ, wurde Jamal Khashoggi mit einer Knochensäge zerstückelt? Korrespondentin Inga Rogg schreibt: «Gemäss durchgesickerten Informationen aus Ermittlerkreisen traf an dem Tag, an dem Khashoggi verschwand, eine Gruppe von 15 saudischen Agenten in zwei Flugzeugen aus Riad in Istanbul ein. Sie hätten eine Knochensäge mit sich gebracht und damit Kashoggis Leiche zerstückelt, sagte ein hoher türkischer Sicherheitsbeamter der ‹New York Times›. Ein Mitglied der Gruppe sei ein Gerichtsmediziner gewesen und wusste demnach, wie man einen menschlichen Körper seziert.»