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Sucht

Mythos Social-Media-Sucht

Es hat sich zum Common Sense verdichtet: Social Media macht süchtig, besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche. Unsinn, schreibt Professor Michael Schulte-Markwort, Kinder- und Jugendpsychiater am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, in einem Gastbeitrag für Spiegel Online. «Kinder werden durch ihren Medienkonsum im Internet nicht sozial inkompetenter – im Gegenteil. Sie können sehr gut zwischen analoger und digitaler Welt unterscheiden und wünschen sich beides.»

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Social-Media-Sucht oder die digitale Verführungskunst

Computer können Menschen viel besser zu einer Handlung überreden als Menschen, hat der Verhaltensforscher BJ Fogg schon in den 1990er-Jahren herausgefunden. Fogg war denn auch der Lehrmeister von Social-Media-Unternehmern, wie etwa dem Gründer von Instagram. Martin Giesler erklärt in Brand eins, warum viele Apps einen regelrechten Sog entwickeln, wo sie doch eigentlich banale Funktionen anbieten, die sich auch ohne Suchtrisiko erledigen liessen. «Ein Grossteil des Sogs der Social-Media-Apps wird durch kleine Design-Elemente erzeugt. Hier ein roter Knubbel am App-Symbol, der anzeigt, dass etwas Neues und potenziell Spannendes passiert ist (Was? Schnell die App öffnen!). Dort eine Push-Mitteilung mit Vibrationsalarm, die anzeigt, dass ein Freund etwas auf Facebook gepostet hat (…).»

Macht Facebook süchtig wie Alkohol oder Tabak?

  Eine Regulierung der Social-Media-Aktivitäten meint es vielleicht gut. Doch frühere Erfahrungen mit der Prohibition zeigen die Gefahr dann entstehender Grauzonen auf. Es gibt nur einen richtigen Weg.

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