Project Bernanke: Google soll sich selbst bei Werbe-Auktionen bevorzugt haben
Unter dem Projektnamen «Bernanke» hat Google ein System entwickelt, mit dem das Unternehmen sich selbst im Werbemarkt bevorteilt hat.
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Unter dem Projektnamen «Bernanke» hat Google ein System entwickelt, mit dem das Unternehmen sich selbst im Werbemarkt bevorteilt hat.
Nach dem werbeintensiven letzten Quartal des Jahres 2019, startete das Jahr 2020 wie erwartet mit weniger Werbedruck. Dieser saisonale Effekt nach der Weihnachtszeit ist in jedem Jahr zu beobachten, die gewohnte Steigerung der Werbeausgaben und Inventarpreise im weiteren Verlauf des Quartals wurde Mitte März jedoch von den Auswirkungen der Corona Pandemie unterbrochen.
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Auf 500 bis 600 Millionen Euro sollen sich die Umsätze aus Amazons Werbegeschäft in Deutschland im Jahr 2018 bereits belaufen. Leidtragender des Wachstums von Amazons Vermarktungssparte könnten andere Marktteilnehmer sein – vor allen Dingen Google.
Die Schweizer Medienbranche scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Demnächst treffen sich alle grossen Akteure – von SRG bis Verleger – zu einem Anti-Google-Krisengipfel. Es gehe darum, «einen Minimalkonsens für den Medienplatz Schweiz» zu finden, mit Blick auf den dramatischen Abfluss von Werbegeldern aus dem heimischen Markt in Richtung Google (und in etwas geringerem Mass auch zu Facebook). Allein Google generiert hierzulande 1,418 Milliarden Franken Werbeumsatz pro Jahr. «Schon 2018 dürften die Konzerne die 2-Milliarden-Hürde überwinden und die etablierten Medienplayer in Print, Fernsehen (SRF und Private) und Radio überrunden», schreibt Othmar von Matt in der «Schweiz am Wochenende». Vor diesem Hintergrund sind auch politische Forderungen zu sehen, die Google und Facebook dazu zwingen wollen, «einen finanziellen Beitrag leisten an das demokratische Mediensystem der Schweiz», wie es SP-Nationalrat Matthias Aebischer sagt.
Die Überlegungen der Mediaagentur Konnex zu den wahrscheinlichen Konsequenzen einer Annahme der «No Billag»-Initiative für die Schweizer Werbewirtschaft bedeuten würde – ein Aspekt, der ihrer Meinung nach in der ganzen «No Billag»-Diskussion noch nicht zu Ende gedacht wurde.
Die Menge an Reklame hat 2016 in der Schweiz stagniert. Die Presse verliert, elektronische Medien und Plakate legen zu. Die Daten zeigen die Entwicklung allerdings nicht vollständig auf.
Erst geschätzte fünf Prozent der Werbung in der Schweiz werden automatisiert abgewickelt. Das Potenzial datenbasierter Werbevermittlung ist entsprechend gross. Frank Bachér*, Nordeuropachef des Digitalvermarkters Rubicon Project, zeigt in einem Gastbeitrag fünf Technologien, die automatisierte Werbung ermöglichen.