von Beat Glogger

Grenzgänger Ganser und andere akademische Aussenseiter im Zentrum der Aufmerksamkeit

Der Auftritt des Historikers Daniele Ganser in der «Arena» sorgte für Wirbel, der bis heute anhält. Dabei ist weder sein Verhalten als Wissenschaftler noch die Art, wie er auf Angriffe reagiert, etwas Neues. Akademische Grenzgänger wie ihn gibt es in der Wissenschaft immer wieder. Neu sind indes die Intensität und die Dynamik der Auseinandersetzung.

Der «Doktor Daniele Ganser» reagiert empfindlich, wenn man ihn als «Verschwörungstheoretiker» bezeichnet. So auch kürzlich in der «Arena» am Schweizer Fernsehen SRF. Der Angeschossene beharrte auf seiner Wissenschaftlichkeit, berief sich auf seinen Doktortitel und forderte sogar den Moderator auf, seine akademischen Meriten auszuweisen. Worauf Jonas Projer den Studiogast hart anging und mit dem Abbruch der Sendung drohte. Das Resultat sind fast 500 Beanstandungen beim Ombudsmann. Die meisten waren pro Ganser – denn in dessen Umfeld wurde zur Beanstandung aufgerufen. In seinem eben veröffentlichten Schlussbericht gibt Ombudsmann Roger Blum den Kritikern der Sendung in mehreren Punkten recht. So sei Ganser unfair behandelt worden und Moderator Projer, dessen Qualitäten Blum grundsätzlich lobt, habe zu wenig bedacht, dass er beim Thema der Sendung selbst Partei sei.

Hier geht es um das Grundsätzliche am «Phänomen Ganser»: um den einzelnen Wissenschaftler, der sich gegen die Lehrmeinung stellt, bei den Fachkollegen in Ungnade fällt und beim Laienpublikum zum Helden wird.

Schon ein kurzer Blick in die Wissenschaftsgeschichte zeigt: Querschläger, die sich mit der gesamten Kollegenschaft anlegen, sind zwar selten, aber es gibt sie immer wieder. Dass sie von der Fachwelt verstossen werden, hat aber – entgegen ihrer eigenen Darstellung – nichts mit einem Komplott gegen unbequeme Konkurrenz zu tun, sondern mit schlechter Wissenschaft. So zitiert Ganser zum Beispiel Quellen, die nicht verlässlich sind. Oder er zieht Schlüsse, die zwar argumentativ geschickt konstruiert sind und plausibel oder zumindest möglich klingen, sich aber nicht belegen lassen. Derartige Unwissenschaftlichkeit ist in der Wissenschaft ein Grund zur Ächtung.

Im Gegenzug hat die Bewunderung des breiten Publikums für verstossene – und vermeintlich verkannte – Forscher nichts mit deren wahren Bedeutung zu tun, sondern mit Opfersolidarität und unserer Schwäche für einsame Helden. Nicht von ungefähr sind der «Lonesome Cowboy», der «Lone Wolf», der Kampf «Einer gegen alle» klassische Motive in Film und Literatur. In der Wissenschaft treten sie auf bei Themen, die mit hoher Emotionalität beladen sind: Holocaust, Völkermord, Terrorismus. Oder bei Risikodiskussionen, zum Beispiel zu Gentechnik, Elektrosmog, Klimawandel, Impfen oder Aids.

Kritik ist normal
Dabei verläuft der Aufstieg eines «Lone Wolfs» immer nach demselben Muster: Schritt eins: Ein Einzelner stellt sich gegen die Lehrmeinung. Schritt zwei: Die Fachwelt tut, was Wissenschaft tun muss, sie hinterfragt die neue These kritisch. Schritt drei: Hält die Behauptung des Einzelnen der Prüfung nicht stand, wird sie von der Scientific Community verworfen – bis sie allenfalls untermauert oder bewiesen wird. Soweit ist das der normale Lauf von Wissenschaft. Selbst heute anerkannte Tatsachen, wie jene, dass die Erde um die Sonne kreist (und nicht umgekehrt), fanden nicht auf Anhieb Anerkennung.

Nach einer ersten Abweisung verstärken Forscherinnen und Forscher ihre Anstrengungen. Den einen – wie Galileo Galilei – gelingt der Beweis manchmal Jahre später. Die anderen erkennen, dass ihre Hypothese doch falsch war und verwerfen sie. Und dann gibt es noch die dritten: jene die hinter der Ablehnung eine Verschwörung wittern und sich an die Öffentlichkeit wenden. Wobei es immer wieder auch solche gibt, die die Öffentlichkeit suchen, noch bevor sie sich der wissenschaftlichen Prüfung stellen.

So zum Beispiel der französische Molekularbiologe Gilles-Éric Séralini. Im Jahr 2012 wollte er mit einer Studie an Ratten beweisen, dass gentechnisch veränderter Mais Krebs auslöst. Er stellte eine Unzahl von Untersuchungen in Frage, die dem Gentech-Mais Unbedenklichkeit attestierten. Doch ohne die wissenschaftliche Debatte abzuwarten hielt Séralini eine Pressekonferenz und kündigte die Veröffentlichung eines Buches und eines Dokumentarfilms an.

Die Nachricht vom krebserregenden Gentech-Mais verbreitete sich rasend schnell in den Medien und wurde von Gentechnik-Kritikern dankbar aufgenommen. Endlich hatte ein Wissenschaftler den Beweis für etwas, das sie schon seit Jahren behaupteten. Niemand scherte sich darum, dass weltweit Millionen von Rindern und Schweinen gentechnisch verändertes Futtermittel fressen, ohne Krebs zu kriegen. Ebenso wenig interessierte die Öffentlichkeit, dass die Fachzeitschrift, in der die Studie veröffentlicht worden war, diese wegen «schwerer wissenschaftlicher Mängel» wieder zurückzog. In der Fachwelt ist Séralini seither ein rotes Tuch – in Gentech-kritischen Kreisen jedoch der Beweis für die Korruptheit der Wissenschaft. Sie sei von der chemischen Industrie gekauft, heisst es. Dass der Molekularbiologe für seine Studien auch Geld von Greenpeace nimmt, wird ausgeblendet.

Ächtung muss nicht schaden
Weil Ganser, der rechtmässig einen Doktortitel erlangt hat, Aussagen machte, die historisch wissenschaftlich nicht hieb- und stichfest waren, distanzierte sich die ETH von ihm, und aus ähnlichen Gründen musste der Historiker auch seine Stelle an der Universität Basel verlassen. Nicht dass dies ihn heute störte, er kokettiert dann und wann sogar damit. Es macht ihn zum Opfer, zum Underdog, und damit zum Liebling wissenschaftskritischer Kreise.

Ähnlich lief es bei Angelika Hilbeck von der ETH Zürich. Als Postdoktorandin – damals noch an der Forschungsanstalt Agroscope – veröffentlichte sie 1998 eine Studie, welche die Schädlichkeit von gentechnisch verändertem Mais für eine kleine Fliegenart nachzuweisen schien. Die Befunde konnten in Folgeexperimenten nicht wiederholt werden, trotzdem wurde die Autorin zur Ikone der Gentech-Kritik – oder gerade deswegen. Dass wenige Jahre nach der umstrittenen Publikation Hilbecks Vertrag bei der Forschungsanstalt auslief, ist an sich nichts Aussergewöhnliches. Die Anstellung von Postdoktoranden sind in der Regel zeitlich begrenzt, eine Nichterneuerung also immer möglich ist. Doch die Anti-Gentech-Lobby witterte eine gezielte Aktion gegen die unbequeme Forscherin. Der Saatgutindustrie, so heisst es, hätten die Resultate missfallen und darum bei der Forschungsanstalt die Entlassung Hilbecks erwirkt. Ohne die Qualität der Arbeit zu beurteilen ist es eine Tatsache, dass auch in diesem Fall die Kritik aus der Wissenschaft der Betroffenen nicht geschadet, sondern genützt hat. Heute sitzt sie als Vertreterin der Gentech-Kritik in vielen nationalen und internationalen Gremien. Und wann immer die Medien eine Gentech-kritische Stimme suchen, kommt Hilbeck zu Wort. Bei Grünen und Bio-Aktivisten geniesst sie den Status eines Stars.

Geradezu guruhafte Verehrung genoss in den Neunziger-Jahren der deutsche Virologe Peter Duesberg. Zwar hatte er zuvor wissenschaftlich Bedeutendes geleistet, aber als er behauptete, für Aids sei nicht das HI-Virus verantwortlich, kostete ihn dies die wissenschaftliche Glaubwürdigkeit. Und er wurde zur Leitfigur der Aids-Leugner. Im Jahr 2000 wurde er sogar vom damaligen südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki in ein Aids-Beratungsgremium berufen. Prompt verzichtete das Land dann auf Massnahmen zur Bekämpfung der Epidemie, was gemäss Schätzungen mehreren hunderttausend Menschen das Leben gekostet hat.

Prügel machen stark
Ikone, Star, Guru: Je mehr das «Establishment» auf den einsamen Kämpfern herumtrampelt, desto stärker werden sie. Das war schon immer so. Nun bei Ganser ist es extremer, dank den sozialen Medien, die er geschickt bewirtschaftet. Die 500 Beanstandungen gegen die Skandal-«Arena» sprechen eine deutliche Sprache. In einem umgekehrt gelagerten Fall, wo SRF von einigen Jahren in einem mit Unterstützung von Greenpeace gedrehten Dokumentarfilm den ETH-Professor Ingo Potrykus und dessen Entwicklung «Golden Rice» in die Pfanne haute, kam es zu einer einzigen Beanstandung: vom Forscher selbst. Und sie wurde abgewiesen.

Woher der Applaus kommt, scheint für Ganser sekundär. Zwar wehrt er sich vordergründig gegen den Vorwurf, Verschwörungstheorien zu verbreiten, empfiehlt aber handkehrum Webseiten und Youtube-Videos, die seinen «Fall» neben abstrusesten Geschichten über UFO-Angriffe und Hillary Clintons Pädophilen-Pizzeria präsentieren.

Letztlich dient jede Erwähnung dem Geschäft: Gansers Terminkalender ist voll. Und auch die Säle, in denen er auftritt: 750 Zuschauer waren es kürzlich in Winterthur. Bei Eintrittspreisen, die zwischen 20 und 35 Franken liegen. Im Mai stehen zurzeit sieben solche Vorträge in seiner Agenda. Wenn sie noch von einem umstrittenen Veranstalter wie die AfD organisiert werden, ist dem eloquenten Populärwissenschaftler auch das Medienecho gewiss – selbst wenn die Veranstaltung, wie im vorliegenden Fall, abgesagt wird. So wird die Show zum Perpetuum Mobile.

Es gibt kein Zurück
Einige der einsamen Kämpfer gewinnen erst durch die Kritik aus der Wissenschaft die Aufmerksamkeit des Laienpublikums. Manche erlangen dadurch regelrecht Unsterblichkeit. Der Brite Andrew Wakefield publizierte 1998 die These, dass Impfen Autismus verursache. Die Fachwelt zweifelte von Anbeginn weg, denn die Arbeit war miserabel gemacht. So hat man unter anderem einen Teil der Versuchspersonen über eine Autismus-Selbsthilfegruppe rekrutiert. Nach langer wissenschaftlicher Debatte wurde die Publikation schliesslich 2010 zurückgezogen und Wakefield in Grossbritannien mit einem Berufsverbot belegt. Die Studie aber dient den Impfgegnern heute noch als Beweis.

Ähnlich geht auch der Fall der Klimaforscherin Judith Curry vom Georgia Institute of Technology (USA). Sie stellt zwar die Klimaerwärmung nicht explizit in Frage, befeuert aber mit Kritik und Andeutungen die Argumentation der Klimaskeptiker. So zum Beispiel mit ihrer Unterstützung für Scott Pruitt, den neuen Direktor er US-amerikanischen Umweltbehörde EPA, den menschlichen Einfluss auf die Klimaerwärmung bezweifelte. Wissenschaftliche Vereinigungen protestieren gegen die Aussagen Pruitts, Curry erntet Applaus von Klimaleugnern. Im Januar dieses Jahres gab sie ihre Stelle an der Hochschule auf, weil sie erkannt habe, dass sie «als Bloggerin mehr bewirken könne».

Ego als Motor
Ob ein einsamer Kämpfer seine Botschaft bewusst einer bestimmten Interessengemeinschaft zuspielt, oder ob er sie einfach auf den Markplatz der freien Meinungsäusserung wirft, ist nicht klar. Ob links oder rechts, grün oder braun, jede Seite schnappt freudig zu, wenn ein Wissenschaftler ihre Argumente stärkt. Am liebsten, wenn es ein abtrünniger Wissenschaftler ist. Ein solcher findet Aufnahme auch in Kreisen, die a priori eher wissenschaftsfeindlich sind: Séralini und Hilbeck bei den überzeugten Bio-Konsumenten, Duesberg und Wakefield bei esoterischen Gesundheitsaposteln, Ganser im rechtspopulistischen, aber auch im links-esoterischen Lager und natürlich bei Verschwörungstheoretikern. Für sie mag der Überläufer der Beweis sein, dass man nicht forschungsfeindlich ist, das wissenschaftliche Feigenblatt sozusagen.

Auffallend, wie hartnäckig Letzterer dabei seinen Doktortitel verteidigt. Auf jedem Flyer und selbst auf Facebook nennt er sich «Dr. Daniele Ganser». Keinem anderen – ernst zu nehmenden – Wissenschaftler käme dies in den Sinn. Selbst Forscher von Weltrang präsentieren sich auf Facebook ohne akademischen Firlefanz.

Gerne hätten wir Daniele Ganser persönlich gefragt, warum er das tut. Jedoch hat er auf unsere Interviewanfrage nicht reagiert. Immerhin konnten wir mit einer persönlichen Bekannten von ihm sprechen. Die Frau lässt keine Kritik an Ganser zu, strahlt geradezu Verehrung für ihn aus. Doch sie hat eine Erklärung, warum er derart auf seinem Doktortitel besteht: «Persönliche Kränkung», sagt sie. «Er hat den Rausschmiss aus den Hochschulen in Zürich und Basel nicht verdaut.»

Ähnliche Motive stecken wohl hinter dem Namen seiner Firma: «Swiss Institute for Peace and Energy Research», kurz SIPER. Klingt zwar super, aber in Wirklichkeit handelt es sich um eine Kleinstfirma bestehend aus Ganser selbst, einem diplomierten Geologen als wissenschaftlichen Mitarbeiter, einem Buchhalter und einem pensionierten Manager aus der Energiebranche, der als «Senior Advisor» aufgeführt ist. Allerdings sind noch kleinere «Institute» möglich. Hinter dem «Blauen-Institut» verbirgt sich eine Einzelperson: die Biologin Florianne Köchlin, die in den Achtziger- und Neunzigerjahren eine treibende Kraft im Schweizer Widerstand gegen die Gentechnologie war.

So geht Wissenschaft
Nie sind es anerkannte oder gar brillante Forscher, die gegen den wissenschaftlichen Mainstream schwimmen. Eine Tatsache, die von den Anhängern der «Lone Wolfes» so gedeutet wird, dass die Wissenschaft eben ein korruptes System ist, das keine andere Meinung zulässt. Doch damit beweisen sie vor allem, dass sie nicht verstehen, wie Wissenschaft funktioniert. Denn Kritik und Auseinandersetzung sind der Treibstoff des Forschungsbetriebs. Gegenseitiges Hinterfragen ist das tägliche Business. «Wir sind immer offen, wenn eine clevere Person sagt, wir hätten uns geirrt», betont einer der weltweit renommiertesten Klimaforscher, Thomas Stocker von der Uni Bern. Und: «Auch Naturwissenschaftler ändern ihre Aussagen. Aber dazu braucht es mehr als die Behauptung ‚Ihr habt nicht recht’. Wir wollen Fakten. Wollen sehen, dass diese Person alles, was beobachtet, gemessen und mit der bisherigen Theorie verstanden worden ist, auch mit ihrer neuen Theorie erklären kann. Und dass sie auch das erklärt, was wir noch nicht erklären konnten.» Nur Fragen aufwerfen, Thesen in den Raum stellen und Provozieren reicht nicht.

An diesem Punkt werfen die Anhänger von Ganser, Séralini und Co. ein, auch Galileo Galilei sei mit seiner These, dass sich die Erde um die Sonne bewegt und nicht umgekehrt, alleine gegen Kirche und Wissenschaft angetreten – und habe Recht gehabt. Für Stocker ist Galilei gerade der Beweis für das Funktionieren der Wissenschaft. «Galilei konnte eben mehr erklären als die bis dahin gültigen Modelle.»

Leserbeiträge

Jörg Müller 13. April 2017, 08:02

Sehr geehrter Herr Glogger, falls es Ihnen hier um einen sachlichen Beitrag über Herr Ganser geht, warum gehen Sie nicht auf eine Thematik von ihm ein, zBsp. 9/11 oder die NATO und bringen da sachliche Informationen dazu? Statt dessen bringen Sie ausführliche Beschreibungen von anderen „Grenzgängern“ um bei Ihrer Bezeichnung zu bleiben. Das hilft klar, Vorurteile zu bilden, statt aufzuklären. Das einzige Argument, das Sie aufführen, ist, dass seine Quellen fragwürdig sind. Das ist einfach zuwenig, um irgend etwas hilfreiches über eine Person oder eine Problematik auszusagen. Schade.

Arne Holz 13. April 2017, 12:01

Danke, habe mich schon öfter gefragt was der Mann angestellt hat. Kriegstreiber zu benennen?

Yasemin Ermis 13. April 2017, 16:59

Hallo, ich Teile ihre Meinung, für mich ist Herr Dr. Daniele Ganser kein Verschwörungstheorietiker sondern ein Historiker der auch den Mut hat unangenehmes zu erwähnen… ich habe diese Sendung verfolgt und die wichtigsten Details werden verschwiegen und verdreht… echt traurig! Bevor man ihn verurteilt sollte man mal seine Bücher lesen und verstehen!

Stefan 13. April 2017, 09:16

Ja, auch ich glaube -mittlerweile- dass er ein Verschwöhrungstheoretiker ist.
DENN: dieser Vorwurf wird nicht nur von bestimmten Medien erhoben, sondern sozusagen: Flächendeckend.
Egal was man liest, hört, oder sieht:
die Vorwürfe sind ÜBERALL präsent.
Selbst, wenn es nicht zu 100% stimmt, etwas ist IMMER dran, an solchen Vorwürfen….
Einfach mal nachdenken!

Erich U. 13. April 2017, 15:44

„auch ich glaube dass er ein Verschwöhrungstheoretiker ist. … weil die Vorwürfe sind ÜBERALL präsent“
– ?

Claudio Cocco 13. April 2017, 23:44

Bevor Columbus Amerika entdeckte, glaubte die „Menschheit“ die Welt sei eine Scheibe.

Wie soll ich nun Ihre Aussage verstehen? Wenn „alle“ die gleiche Meinung haben, so ist die Welt eine Scheibe? Bitte mal nachdenken….

Enrico A. 16. April 2017, 15:15

Bevor Columbus Amerika entdeckte, glaubte die „Menschheit“ die Welt sei eine Scheibe.

Bevor Columbus Amerika entdeckte, wusste man schon seit mehreren hundert Jahren, dass die Erde keine Scheibe ist. Schließlich suchte Columbus einen Westweg nach Indien, nicht den Rand der Welt.

Tobias 13. April 2017, 10:51

Achso, weil “ alle “ das sagen muss was dran sein. Bestechende Logik. Gerade bei unserem Qualitätsjournalismus. Wer auch immer “ alle “ in diesem Kontext eigentlich ist. Vermutlich unsere Atlantik Brücken Haus und Hof Schreiber ? Gegenfrage: Wenn jetzt jeder Behauptet das Sie ein medial dankenswert leicht lenkbares Opfer sind, dann muss da was dran sein, oder ?

Hauck Birgit 14. April 2017, 10:54

Interessant ,wie ausgerechnet die Journalisten die schon lange nicht mehr aufdecken und aufklären( können sie auch nicht da sie in Privatkonzernen dem Profit und nicht der Meinungsbildung dienen ) Kritik üben ….Welche verlässliche Quellen benutzen sie denn ?? Welche Themen sind für sie interessant ?? Schon lange nicht mehr was den Menschen unter den Nägeln brennt…egal wenn jemand sich für den Frieden und gegen Krieg so vehement einsetzt …suspekt und öffentlich demontieren so geht es immer ….aber die Menschen sind nicht dumm und wer wie manipuliert da müssen alle vor ihrer Haustür kehren

Klaus Bonanomi 13. April 2017, 11:39

Die Wissenschaft als ritterliches Turnier, in dem das bessere Argument gewinnt und sich die alleinige Wahrheit durchsetzt? Das Idealbild, das Beat Glogger da zeichnet, trifft möglicherweise für die Naturwissenschaften zu (und auch dort nur bedingt: Wer erinnert sich nicht an die US-Tabakindustrie, die mit immer neuen „wissenschaftlichen“ Gutachten die Unbedenklichkeit des Rauchens belegen wollte), aber sicher nicht für die Geistes- und Sozialwissenschaften. Es gibt unter Histiorikern, Philosophinnen, Politologen und Ökonominnen unterschiedliche Denkschulen und Lehrmeinungen, nicht ein einziges „richtig“ oder „falsch“. Auch wenn historische Fakten mit Archivmaterial oder Quellen belegbar und unbestritten sind, werden sie doch von verschiedenen HistorikerInnen unterschiedlich analysiert und interpretiert. Damit masse ich mir kein Urteil über die wissenschaftliche Qualität von Herrn Gansers Arbeit an.

Beat Glogger 13. April 2017, 12:13

@Jörg Müller: Es geht gerade NICHT um Gansers Thesen. Ich fälle kein einziges Urteil in dem Text. Es geht um die Frage, ob Ganser ein Einzelfall ist. Ich zeige entlang der Wissenschaftsgeschichte der jüngeren Zeit, dass er das nicht ist, dass aber die Wucht und Dynamik, wie er die Fans aktiviert, ein neues Phänomen ist dank Social Media.

Urs Lachenmeier 13. April 2017, 15:25

Aber, aber Herr Dr. hc Glogger,
Wenn Sie diese Antwort ehrlich meinen würden, dann wären alle Ihre Diffamierungen an den Friedensforscher Ganser unnötig. Genauer: hinderlich bei der Erforschung des „Ganser-Phänomen“ auf derartiger Erscheinungshäufigkeit.
Bei der Frage um 09/11 ist Ganser gewiss nicht „Einzelfall“, schreiben Sie doch eine wissenschaftliche Arbeit über die „Einzelfälle“ der 3’000 Architekten, Ingenieure, Sprengmeister, Piloten, Statiker, Forensiker usw. welche in http://www.ae911truth.org/ engagiert sind.
Wissenschaftlich und ergebnisoffen!!!

Patrick H. 13. April 2017, 16:38

Guten Tag,

Ihnen wird doch wohl bewusst sein das durch die Art und Weise wie sie Herrn Ganser mit anderen in eine Reihe stellen Vorurteile entstehen die meist negativ ausgelegt werden.

Wenn Sie in Ihrem Artikel schreiben das Herrn Ganser schlechte Quellen hat dann belegen sie diese doch diese Tatsache. Genau das ist das Problem bei dieser Art von Artikel. Es liest sich wie gutes deutsch am Stammtisch. Leider besitzen nicht viele das Werkzeug im Gehirn um selbstkritisch zu denken. Genau das ist unter anderem ein Ziel von Herrn Ganser. Er möchte das die Menschen wieder anfangen unsere Welt zu hinterfragen.

Ihr Artikel lässt lediglich vergleiche zu die zwar irgendwie passen jedoch vergleichen Sie Birnen mit Äpfel. Es fehlt hier an Wissenschaftlichkeit und Neutralität in der Aussage und Darstellung.

Jörg Müller 13. April 2017, 18:52

Sie sagen, dass Sie in Ihrem Artikel kein einziges Urteil fällen, dann nenne ich es halt grobe Verunglimpfung. Und zum Glück gibts das Internet und Social Media, gerade um solche Artikel nicht kommentarlos im Raum stehen zu lassen. Endlich können mächtige Medienkonzerne nicht mehr so ohne weiteres einseitige und oft schlicht unwahre Berichte unwidersprochen verbreiten.

Thomas Oberhänsli 14. April 2017, 12:34

@ Jörg Müller: „Und zum Glück gibts das Internet und Social Media, gerade um solche Artikel nicht kommentarlos im Raum stehen zu lassen“

Sie meinen das Internet und Foren wo jeder sein noch so krudes Schwarz-Weiss-Weltbild ungefiltert bewirtschaften und im Kreis anderer Verschwörungstheoretiker (Ganser, etc) bestätigen kann. Hauptsache man hat es den „Mainstream“-Medien, -Wissenschaftlern, -Politikern, etc. wieder mal so richtig gezeigt und sich als kritischen Zeitgenossen dargestellt, der sowieso alles besser weiss und vorallem klar erkennt woher das Böse (CIA, Wallstreet bzw. Judenbanker, Bilderberger, etc.) kommt.

Joerg Mueller 14. April 2017, 23:28

Nein, das meine ich nicht.

Hendrik Hasenzahl 16. April 2017, 23:30

Warum verteidigen sie denn so wehement die Mainstream Medien?
Sind sie schon so tiefenindoktriert das sie sich gar nicht mehr die Mühe machen Ungereimtheiten zu hinterfragen,und sturr alles glauben was über Mainstream verbreitet wird.
Es gibt genug Beweise wo das Volk hinters Licht geführt wurde.
Sie sind also scheinbar sehr naiv!
Erklären sie doch mal warum WTC 7 eingestürzt ist!
Oder glauben sie wegen des Feuers? Und Warum so schnell? Auch wegen des Feuers?
Und so Akkorat ? Feuer?
Muss ja das Feuer gewesen sein. Denn das ist die offizielle Version.

Beat Glogger 17. April 2017, 19:57

Wie schon gesagt, es geht im Artikel nicht um Ganser, sondern um das Phänomen des wissenschaftlichen Aussenseiters.
Aber weil sie so nett nach Belegen für Gansers Falschaussagen feagen. Bitte hier: https://m.youtube.com/watch?v=FfWIaoUdts4&feature=youtu.be

Ganser behauptet, die Medien würden den Einsturz von WTC 7 verheimlichen. Dann wird CNN, BBC, FOX etc. gezeigt. ALLE haben berichtet.
Ganser behauptet, der symmetrische Einsturz von WTC7 sei ein Beweis für dessen Sprengung. Dann sieht man ein halbes Dutzend Haussprengungen . KEINES stürzt symmetrisch zusammen.
Ganser behauptet, er zeige die ersten Sekunden des Einsturzes von WTC7. Dann sieht man das original Video. Ganser unterschlägt die ersten 10 Sekunden, weil sie nicht in seine „Symmetrie-Theorie“ passen.

Melchior Steiner 13. April 2017, 12:24

Die Überlegungen sind interessant und klar dargelegt, vielen Dank, Herr Glogger. Es gibt und gab sie aber doch, die brillanten Forscher und Denker, die von der Peer Group abgelehnt wurden/werden. Wissenschaftstheoretiker haben Modelle vorgestellt, wonach die Akzeptanz einer wissenschaftlichen Meldung nicht zwingend nur mit der Datenqualität und deren Auswertung zu tun hat (was Naturwissenschafter wie ich gerne glauben möchten). Wissenschaft ist halt auch Politik. Gerade die Geschichte der Chemie ist voll von Beispielen: besonders schön die Äthertheorie. Ein Gegenbeispiel, dass auch kompletter Quatsch akzeptiert wird, wenn der Quatsch vom richtigen Absender kommt, ist die hübsche Geschichte der Rhinogradentia.

Jonas Niehus 13. April 2017, 12:28

Nicht ein einziger inhaltlicher Beleg, der die Kritiken an Herrn Ganser fundiert. Auch Herr Ganser liefert sachliche und inhaltliche Argumente, auch eine polemische Rhetorik kann man ihm im Grunde nicht vorwerfen. Zudem sagt Herr Ganser auch Einladungen von den Massenmedien nicht ab. Wer ihn entlarven will, muss seine Thesen in diesen Medien analytisch dekonstruieren, doch das wird nicht leicht, den der Hostoriker hat sehr gute Argumente. Wenn es den kritischen Journalisten nicht gelingt Gansers Thesen in einem kritischen Diskurs zu widerlegen, dann müssen sich die Intellektuellen evtl. Gedanken machen, ob diese sogenannte „Verschwörungstheorien“ der Wahrheit ein Stückchen näher rücken.

Quase 13. April 2017, 13:21

Moin liebe Kritiker,
Herr Ganser stellt im Grunde keine Behauptungen auf sondern er hinterfagt die vom Mainstream aufgestellten Themen. Man muß die Fragen und Thesen die Herr Ganser aufstellt nicht mittragen. Nur darf soetwas nicht verdammen ohne vernünftige Gegenbeispiele vorzubringen.Es gibt für alles und jeden immer unterschiedliche Sichtweisen und Weltanschauungen und es ist immer gut das es Menschen gibt die gegen den Strom schwimmen.

Mentor Ademi 13. April 2017, 14:55

Ganser macht das richtig.Er bringt die Menschen dazu aufzuwachen in welcher verlogenen Welt sie Leben.
Dieser Mann bringt die Realität ans Licht.
Diese Personen die Ganser als Verschwörungstheoretiker in den medien oder im netz verbreiten sind korrupte und bezahlte mistschweine.
Das zu sehen dass die Nato eine angriffsarmee ist und keine friedensarmee, braucht man ja nicht mal einen gesunden Menschenverstand.
Andere Länder mit Lügen bombardieren ist Massenmord und gehört bestraft.
Die Nato ist gefährlichste und kriminellste Gruppierung die es je gegeben hat.
Ganser ist im recht nur weiter so.

Uta Steger 13. April 2017, 14:59

Interessante fast schon philisophische Deutungen, die Sie da in aller Beispielhaftigkeit und Ausführlichkeit darzulegen versuchen. Allein mir fehlt der Glaube. Mir wären doch die Fakten lieber. Ich dachte immer, Wissenschaftlichkeit basiert auf Fakten und Belegen. Warum gibt es die nicht bei Ihnen? Damit kommen wir zu einer Lösung, nicht indem wir deuten und ggf. missdeuten. Mit „Wissenschaft“ hat das nichts zu tun. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein seriöser Wissenschaftler was anfangen kann mit ihren Schlussfolgerungen ohne Beleg. Das geht schon ganz am Anfang los, als es ihnen noch nicht mal in den Sinn kommt, darzustellen, warum Ganser empört war. Natürlich ist eine halber Text nicht der ganze Text. Was wurde laut vorgelesen und was wurde verschwiegen? Wissen Sie es nicht Herr Glogger und stochern deshalb so im Sumpf, oder was? Mit freundlichen Grüßen, Uta Steger

Urs Lachenmeier 13. April 2017, 15:14

Herr Dr. hc Glogger,
Mit Verlaub, ich finde Ihre „Analyse“ unwissenschaftlich.
Sie diffamieren suggestiv, dazu verwenden Sie u.a. auch „akademischer Grenzgänger“, das „Phänomen Ganser“ ist in Ihrem Kontext negativ belegt und soll von seinen historisch gewonnenen Erkenntnissen ablenken.
Ohne ein einziges sachliches oder gar „wissenschaftliches“ Argument diffamieren Sie Dr. Ganser als unwissenschaftlich. Wenn die Erkenntnisse von Historiker Ganser so falsch wären, dann wäre es doch sehr einfach, seine Argumente herauszugreifen, um diese sachlich und polemikfrei zu widerlegen!
Das tun Sie eben nicht, Sie der „Wissenschaftsjournalist“ schreiben nur subjektbezogen.
Für mich wird immer wieder klar, wenn ich in meiner Tageszeitung einen Bericht von Ihnen lese, es ist PR. Meist so dürftig gestrickt, dass eine beachtliche Minderheit Ihr Spiel erkennen kann.
Das „Phänomen Ganser“ interpretiere ich als eine Bewegung in die mediale Reife, PR interessiert nur noch die Gleichgültigen und die Profiteure.

Heller 13. April 2017, 16:45

Er schreibt ziemlich klar warum Herr Ganser ein Problem ist. Weil er keine Fakten liefert. Er stellt Sachen in Frage die noch offene Fragen bestehen und behauptet dann einfach das Gegenteil. Ist wie mit den Aliens. Wissenschaftliche Beweise gibt es keine, aber da man es auch nicht ausschliessen kann, word einfach behauptet das was vertuscht wird. Dafür gibt es höchstens Indizien aber trotzdem wird getan als sei längst klar das sie da waren und der Mainstream nicht darüber berichtet. Bringt die Diskussion nicht weiter, hilft aber dem Hass gegen das Establishment.

Urs Lachenmeier 13. April 2017, 22:03

Zitat: „warum Herr Ganser ein Problem ist. Weil er keine Fakten liefert“…????
Die Fakten einer historischen Aufarbeitun sind bsw Dokumente, Dokumente der UNO, des Sicherheitsrates usw.
Ganser liefert in seinen Büchern sehr genau die verwendeten Quellen.
Also bitte: sagen Sie wo welche Fakten fehlen, nicht stimmen oder allenfalls in falschen Zusammenhängen zitiert werden.
Bitte nicht nur behaupten, sondern genau bezeichnen, auch wenn es nur ein Beispiel ist.
Sie bezichtigen bei Gansers Arbeiten fehlende Fakten ohne dass Sie selbst Fakten liefern. Bitte nachliefern!

Florian Frank 13. April 2017, 16:28

Vieles was Herr Glogger hier über den Umgang in der Wissenschaft mit tatsächlichen und angeblichen Neuentdeckungen beschreibt, ist in der Tat valide und kann ich so nachvollziehen. Auch seine Analyse zu Dr. Ganser’s Werdegang kann ich im Grundsatz zustimmen.
Der Artikel erweckt aber gegen Ende zunehmend den Eindruck, dass die universitäre Wissenschaft immer und jederzeit für Entdeckungen jenseits des akzeptierten Paradigmas offen sei, wenn nur empirische Evidenz vorliegen würde. Da lehrt uns aber nicht nur die zur Zeiten Galilei’s sondern auch die jüngere Wissenschaftsgeschichte etwas anderes:

1) Die Entdeckung der sogenannten „Kalten Fusion“ (korrekte Bezeichnung Low Energy Nuclear Reactions LENR) durch Pons und Fleischmann 1989 gilt bis heute trotz mehrfach erfolgreich wiederholter Replikationen der Experimente in verschiedensten universitären Instituten rund um den Globus immer noch weitgehend als unbewiesen.

2) Und politisch brisanter, aber mit empirischem Fokus auf den physikalischen Daten: Die Publikation „Where did the towers go? – Evidence of Directed Free Energy Technology on 9/11“ (2010) der amerikanischen Struktur- und Materialingenieurin Dr. Judy Wood hat mit einer umfassenden, forensisch-empirischen Datenlage nachgewiesen, was an 9/11 am WTC-Komplex passiert ist. Kaum ein Wissenschaftler ist jedoch bereit, diese eindeutige Datenlage – die übrigens auch vor US-Gerichten nicht widerlegt werden konnte – öffentlich auch nur anzusprechen.

U.a. diese beiden Beispiele zeigen die Unvollständigkeit der Analyse von Herr Glogger auf, weshalb ich ihm eine leicht naive Einstellung gegenüber der Frage, ob sich Wissenschaftlichkeit in der Wissenschaft auch immer zeitnah durchsetzen kann, attestieren muss.

Den die inhärente Logik von wissenschaftlichem Fortschritt ist, dass Neuentdeckungen in der Wissenschaft logischerweis immer zuerst von einer kleinen Minderheit verstanden werden. Der Satz „Nie sind es anerkannte oder gar brillante Forscher, die gegen den wissenschaftlichen Mainstream schwimmen.“ ist daher unbewiesene Polemik, dem die empirisch-historische Wissenschaftsgeschichte eindeutig widerspricht – und zudem in sich potentiell widersprüchlich ist („anerkannte“ „wissenschaftlichen Mainstream“). Mehr noch: Der Satz impliziert aus oben genannten Gründen in letzter Konsequenz gar, dass wissenschaftlicher Fortschritt per Definition nicht möglich sei/wäre.
Dies hat Herr Glogger aber bestimmt nicht so gemeint. Ich betrachte es daher eher als ein Artefakt seines widersprüchlichen Fazits.

Marc Böhler 13. April 2017, 17:46

Die suggestiven Schlussfolgerungen von Ganser teile ich nicht. Er sollte mehr Fragen stellen, und weniger voreilige Schlüsse ziehen.

Gansers Forderung, es brauche mehr Forschung, beziehungsweise Zugang zu Dokumenten zu einigen historischen Ereignissen der Gegenwartsgeschichte, teile ich voll und ganz.

«Galilei konnte eben mehr erklären als die bis dahin gültigen Modelle.» Damit dieser Schlusssatz von Beat Glogger funktionieren würde, bräuchte es weitere Forschung zu einigen Geschehnissen der vergangenen 17 Jahre. Diese weitergehende Forschung, die Ganser verlangt, wird jedoch systematisch von staatlicher Seite abgeblockt, so wie das damals die Kirche bei Galilei getan hat.

Zudem: Der Begriff «Lehrmeinung» ganz am Anfang des Textes ist seltsam, da z.B. zum Einsturz von WTC 7 bisher gar keine Lehrmeinung entstehen konnte. Da gibt es keine Lehrmeinung, es gibt nicht einmal Aussagen dazu in den politisch kontrollierten offiziellen Berichten! Die Verwendung des Begriffs «Lehrmeinung» im Zusammenhang mit Ganser funktioniert durchaus, wenn es zum Beispiel um die Schilderung der Ereignisse von Tonkin geht. Da ist aber der «Verschwörungstheoretiker» Ganser voll und ganz bei der Lehrmeinung…

Hans 16. April 2017, 17:46

Natürlich gibt es eine Lehrmeinung zum WTC-7. Der „Final Report on the Collapse of World Trade Center Building 7“, oft auch einfach „NIST-Bericht“ genannt.

Nach diesem Bericht haben Feuer gelodert, die spezielle Konstruktion wurde schwach, und dann stürzte das Ding ein, von der Südwestseite (Irrtum vorbehalten) beginnend.

Wenn Ganser wissenschaftlich arbeiten würde – um beim Thema zu bleiben – würde er diesen Bericht lesen, Fehler suchen, und diese Fehler der öffentlichen Diskussion zugänglich machen. Tut er aber nicht. Stattdessen schwurbelt er etwas von „da stimmt etwas nicht, macht euch eure eigene Meinung“.

Lieblingsname 13. April 2017, 20:13

Herr Ganser veralbert sein Publikum. Er behauptet zum Beispiel, man wüsste so wenig über WTC 7, da die Medien einfach nicht darüber berichtet hätten. Er behauptet, er hätte sich die verschiedenen TV-Stationen angeguckt und nichts gefunden, außer seine BBC-Verschwörungsstory, wo zu früh über den Einsturz des WTC7 berichtet wurde. Das ist nachweislich eine Falschbehauptung. Es gab zahlreiche Berichte darüber und eben nicht nur seine schöne Verschwörungsstory der BBC. Da hat Herr Ganser wohl doch nicht so richtig „geforscht“. Nein, das hat mit Wissenschaft rein gar nichts mehr zu tun. Das ist einfach nur unglaublich dreist.

Hier:
„Daniele Ganser. Der Phrasendrescher.“

Lieblingsname 13. April 2017, 22:33

„Daniele Ganser. Der Phrasendrescher.“ War eigentlich ein YouTube Link. Der ist wohl nicht durchgekommen.

Bei Interesse einfach googeln. Kanal ist von JenKebsen. Nicht zu verwechseln mit Ken Jebsen. 🙂

Marc Böhler 15. April 2017, 13:06

Unterhaltsames Video. Danke für den Hinweis, Lieblingsname. Genau so unterhaltsam wie Gansers Beiträge selbst. Dieses Video zu Gansers Phrasendrescherei war aber nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Neue Fragen sind entstanden… Lehrreich im Sinne von «ich weiss, dass ich nichts weiss.»

Weder Ganser noch Glogger noch Gott können mir Antworten geben, so dass ich mich zurücklehnen kann: «Fall abgeschlossen, keine Fragen mehr.» Die exakten Wissenschaften schaffen das zum Teil. So vertraue ich z. B. der Feststellung, der Klimawandel sei durch den Menschen hervorgerufen. Den Prognosen aber, dieser Wandel habe garantiert negative Folgen für die grosse Mehrheit der Menschheit, stehe ich skeptisch gegenüber, auch wenn sie wissenschaftlich korrekt erarbeitet wurden.

Ich teile die Meinung, dass Ganser häufig, vielleicht sogar mehrheitlich wissenschaftliche Standards nicht erfüllt. Ich verstehe zugleich, dass er auf seiner Wissenschaftlichkeit beharren muss, um weiterhin gehört zu werden. Schawinski sagte bei dieser Arena, der Fall 9/11 sei abgeschlossen. Gut für ihn… Ich würde gerne noch mehr dazu erfahren. Ganser sorgt medienwirksam dafür, dass gewisse Ereignissen der Gegenwartsgeschichte weiterhin kontrovers diskutiert werden. Das gefällt mir.

DerWilli 13. April 2017, 22:11

Nach Definition seiner Anhänger ist ein Historiker also jemand der etwas behauptet, was man nicht beweisen kann? Mein Gott.. es ist schon beängstigend wie viele Menschen allen Mist in den sozialen Medien oder eben diesem „Doktor“ glauben aber den seriösen Medien nur noch jeden Tag mit Wut und Kritik entgegnen. Wirklich bedenklich.

Manuel 13. April 2017, 23:35

Es geht gar nicht um Daniele oder seine kritische Arbeit!

Dies ist ein Musterbeispiel für Massen Manipulation.

Samuel Christen 15. April 2017, 13:16

Danke Herr Glogger für den Artikel, den ich gerne gelesen habe und der eine sehr gute Abhandlung enthält, wie Wissenschaft eigentlich funktionieren sollte und Beispiele von Outsidern enthält, die ihre grosse Anhängerschaft wohl nicht wirklich verdienen.

Trotzdem habe ich darin einiges vermisst. Dafür nutze ich gerne die Möglichkeit zu kommentieren.

Daniele Ganser ist inklusive seinem Forschungsgebiet „verdeckte, westliche Kriegsführung“ eine kontroverse Figur. Was selten thematisiert wird, ich finde das einigermassen überraschend, ist Gansers einseitiger Fokus auf die westliche Seite im Bereich der verdeckten Konflikte. Die Gegenseite zur westlichen wird meist gar nicht erwähnt, als ob sie nur herbeihalluziniert gewesen wäre.

Für Alkommunisten ist Ganser einer der Erbringer des Beweises, dass der Osten bei weitem nie so böse war, wie des öfteren berichtet. Für andere Anhänger, die ganz verschiedene Hintergründe haben, von Menschen aus der Friedensbewegung bis zu radikal freheitlichen ist alles dabei, ist er ein genialer Welterklärer. Seine Gegner und Skeptiker bezeichnen ihn als Verschwörungstheoretiker und Spinner, wobei man ihm wegen seiner Einseitigkeit relativ einfach und sachlich in seiner Fähigkeit als Welterklärer angreifen könnte. Allerdings braucht es dafür entsprechenden Sachverstand, den man sich in mühsamer Kleinarbeit erarbeiten muss.

Das Forschungsgebiet „verdeckte Kriegsführung“ ist generell ein problematisches, weil es sich innerhalb des Bereiches befindet, der sich *Nationale Sicherheitsinteressen von Staaten* nennt. Über längst vergangene Phänomene und Konflikte zu forschen, ist oft möglich, über aktuelle Dinge hingegen kaum. Weil viele staatliche Dokumente als geheim eingestuft werden, in der Schweiz 25- oder 50-jährigen Sperren unterliegen und somit auch der Forschung nicht zugänglich sind. In anderen Ländern ist man teilweise noch restriktiver, so liegen soweit mir bekannt, noch viele Dokumente aus dem Zweiten Weltkrieg unter Verschluss. Die Geschichte des Ersten Weltkriegs wurde im Bereich des Beginns und des Kriegseintritts der USA in jüngerer Vergangenheit noch einmal umgeschrieben, 100 Jahre später. Wäre dies stattdessen unmittelbar oder nur 10 Jahre später geschehen, hätte der Erste Weltkrieg früher zu Ende sein können und der Zweite Weltkrieg mit seinen 60 Millionen Toten vielleicht nicht stattfinden müssen. Insofern ist es schon ganz essentiell, dass Historiker zeitnah alle möglichen Dokumente einsehen und untersuchen dürfen. Ob die brisantesten Dokumente aus autoritären Ländern wie der ehemaligen Sowjetunion und der Volksrepublik China je zugänglich werden, kann wohl kaum jemand abschätzen.

Bezüglich der Schweizer Dokumente hat der mittlerweile verstorbene Historiker Erwin Bischof, der im Bereich Schweiz – kommunistische Staaten, insbesondere der DDR geforscht hat, immer wieder Absagen erhalten, währenddessen er in Berlin leichter Einsicht in Dokumente der ehemaligen DDR bekam.

Für eine wissenschaftliche Forschung zu aktuellen, sicherheitsrelevanten Dingen bedeutet das folgendes: Entweder man lässt die Forschung sein oder man konzentriert sich auf das, was öffentlich an Fakten zugänglich ist, wobei man dann nie eine Vollständigkeit erreichen kann oder man lehnt sich weiter aus dem Fenster und arbeitet auch mit Spekulationen. Diese können immer wieder spektakuläre Schlüsse nach sich ziehen, machen einen aber auch angreifbar, weil man nicht über eine stichfeste Faktendecke verfügen kann. In diesem Fall muss aber konstatiert werden, dass die Faktendecke nicht einfach nicht existiert, sondern sie einem auch durch Informationssperre vorenthalten wird.

In den USA gibt es gerade im Bereich Kommunismus neben dem weit herum bekannten, diskreditierten Joseph McCarthy Leute, die die verdeckten Interaktionen West-Ost sehr genau studiert haben und gerade deswegen keine glänzenden Karrieren hingelegt haben. Ich habe mich einige Zeit mit den Leuten rund um die John Birch Society beschäftigt, in denen hart antikommunistisch geschrieben wurde und Elemente in der US-Administration teilweise mit krassen Vorwürfen der Kollaboration mit Moskau verdächtigt wurden. Ihre bekanntesten Gesichter sind G. Edward Griffin, Gary Allen, John A. Stormer und W. Cleon Skousen. In der Öffentlichkeit erhielten deren Inhalte trotz ihrer Brisanz nie grössere Aufmerksamkeit und sind heute weitgehend in Vergessenheit geraten.

Die JBS wird in der deutschen Wikipedia zwar rechtsradikal bezeichnet, wobei man wissen muss, dass in diesem Fall christlich, konservativ, marktwirtschaftlich und radikal freiheitlich gemeint ist, die Schnittmenge mit nationalsozialistischen Ideen also gegen null tendiert. Der britische Professor Antony C. Sutton (1925-2002), einer der später nicht mehr berücksichtigten und in der Öffentlichkeit kaum bekannten Forscher, arbeitete mehrere Jahre bei der Hoover Institution (Stanford CA) und wies eine ganze Menge an verdeckter West-Ost Kollaborationen, auch mit Steuergeld und Fälle von Proliferation nach. Er wies auch die Beteiligung einflussreicher Kreise der Wallstreet an der russischen Revolution und am Aufstieg Hitlers nach.

Auf Suttons Veröffentlichungen wurde nicht in der Form von Besserung reagiert, sondern man wählte sorgfältiger aus, wem man brisante Dokumente zur Einsicht überliess. Mir ist kein weiterer Forscher bekannt, der ähnliches erforscht und publiziert hat. Entweder kam das aufgrund eines Mangels dazu bereiter Forscher zustande oder aufgrund einer mangelhaften Zugänglichkeit entsprechender Dokumente.

Dass Sutton später ähnlich weitermachte und privat mit Zuhilfenahme von Spekulationen über Geheimgesellschaften und Think Tanks forschte, macht ihn noch mehr angreifbar. Ihn deswegen als unehrlichen Charakter oder verzweifelten Verlierer zu bezeichnen, finde ich etwas unfair, da er mit privaten Mitteln sein ganzes Leben mit dem weitergemacht hat, was er an renommierten Instituten gelernt hat.

Hans 16. April 2017, 17:41

Herzlichen Dank für diesen erhellenden Artikel.

Ganser hat übrigens gegenüber einem hartnäckig nachfragendem Journalisten gesagt, ja, er sei im Wortsinn Verschwörungstheoretiker, er möchte aber nicht so genannt werden (Tagi – Irrtum vorbehalten).

Die Essenz des Artikels für mich: Viele Leute haben einfach nicht begriffen, wie Wissenschaft funktioniert – und Ganser gehört dazu.

Ganser stelle „nur Fragen“ wird von seinen Fans gesagt (s. auch die Kommentare hier). Das hat aber nichts mit Wissenschaft zu tun. Ganser sollte allfällige Theorien aufarbeiten und dokumentieren, und damit der Öffentlichkeit zur Diskussion stellen. Stattdessen wiederholt er nur immer und immer wieder das Gewäsch über das WTC-7 (als Beispiel), das schon tausendmal widerlegt wurde. Neue Theorien oder Beweise bringt er nicht. Nur das suggestive Gefühl, dass da „etwas“ nicht stimme.

Und wie ein Kommentarschreiber bereits erwähnt hatte: In seiner „Kriegsforschung“ fällt auf, dass im Zweifel einfach immer der Westen, am besten die USA, schuld ist (so hat Axel Stoll auch argumentiert).

birkenmeier Sibylle 16. April 2017, 22:42

Lieber Herr Glogger
ich zitiere Sie:
„Gerne hätten wir Daniele Ganser persönlich gefragt, warum er das tut. Jedoch hat er auf unsere Interviewanfrage nicht reagiert. Immerhin konnten wir mit einer persönlichen Bekannten von ihm sprechen. Die Frau lässt keine Kritik an Ganser zu, strahlt geradezu Verehrung für ihn aus. Doch sie hat eine Erklärung, warum er derart auf seinem Doktortitel besteht: «Persönliche Kränkung», sagt sie. «Er hat den Rausschmiss aus den Hochschulen in Zürich und Basel nicht verdaut.»

Alles gelogen! Sie meinen wohl mich? wenn Sie von einer Frau reden, die nichts auf Daniele kommen lässt….Ja, ich sass mit Ihnen am Tisch und hab über Daniele Ganser mit Ihnen gesprochen! Aber ich erinnere mich sehr gut, was ich sagte : „Wenn Du aus der Uni fliegst, weil Du das falsche Thema behandelst, dann hängst Du auf ganz andere Art an Deinem Doktortitel, als andere die keine solchen Turbulenzen auslösen..“ Was Sie draus machen ist genau so ungenau und dahergeredet, wie Sie es Daniele Ganser vorwerfen….Ist das nicht interesasant? Projektion? Ihre Anziehung , die Daniele auf Sie ausübt, scheint mir in diese Richtung zu gehen..Sie unterstellen Daniele Ganser genau das , was Sie selber gerade an und mit mir praktiziert haben? Wie dumm aber auch!
Mit freundlichem und lachendem Gruss Sibylle Birkenmeier

Anderer Max 18. April 2017, 13:44

https://www.ratioblog.de/entry/fehlschluss-19-das-galileo-gambit

„Swiss Institute for Peace and Energy Research“
Und so einer will ernst genommen werden …

Nennt sich „Friedensforscher“ … Was zur Hölle? Was soll das sein? So ein Quatsch!

Was für eine peinliche Vorstellung. Anhand der Kommentare kann man sehr gut sehen, wie viel Durchschlagskraft dieser Käse haben kann.

Ich jedenfalls bin froh, dass hier öffentlich ganz klar Stellung gegen solche Parawissenschaften bezogen wird.

Samuel Christen 20. April 2017, 17:10

Bis auf den Verweis auf den Ratio-Blog bringen Sie aber auch nicht gerade Argumente, eher ist es eine Aneinanderreihung von Herablassungen.

Nun, ich weiss nicht, was an unabhängig agierenden Forschern schlecht sein muss. Sie liegen niemandem auf der Tasche und sind darauf angewiesen, dass ihre Arbeit auf dem Markt nachgefragt wird. Ihre Arbeit steht also unter unmittelbarer, öffentlicher Kontrolle.

Nun, ich habe bereits in meinem Kommentar sehr ausführlich meine Vorbehalte gegenüber Ganser dargelegt. Da Sie sich gegenüber Ganser herablassend geäussert haben, wollte ich nachschauen, welche relevante Forschung, Literatur, Artikel, Blogtexte und ähnliches Sie zum Thema veröffentlicht haben. Leider konnte ich nichts finden. Ich hoffe, nicht ausreichend gesucht zu haben.

Neue Solidaritaet 19. April 2017, 18:37

Der angebliche Journalist Glogger liefert keinen einzigen Beleg, der seine Kritik an Dr. Ganser rechtfertigen würde, auch erfährt man in dem langatmigen Beitrag nicht, welche Thesen des Dr. Ganser er denn kritisiert bzw. ablehnt. Wenn einer überhaupt keine Argumente liefert, dann ist es dieser selbsternannte Wissenschaftsjournalist Glogger. Schade, es wäre interessant gewesen zu erfahren, welche Argumente gegen die Thesen von Dr. Ganser sprechen, doch leider wird man in dem langatmigen Blabla von Glogger nicht fündig.

NEUE SOLIDARITAET, die größte Bürgerinitiative gegen die Missstände in unserem Lande. Gegen eine korrupte und verlogene Politik. Mitmachen und nicht wegducken. Jetzt kostenlos Mitglied werden! Jede Freundschaftsanfrage ist willkommen, denn nur gemeinsam sind wir stark!
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Beatus Gubler 19. April 2017, 21:11

Guten Tag Herr Glogger

Sehr traurig, was ist aus Ihnen geworden? Früher hatten ihre Tätigkeiten noch ein Niveau. Doch wenn ich den Text lese, denn Sie hier schreiben, voll mit Denunziation und verbaler Gewalt, voll versteckter Feindseligkeit und ohne wirklich sachliche Argumente, dann macht dies mich betroffen. Die Schweiz hat eine Persönlichkeit verloren. (Wenn Sie an meiner Argumentation zweifeln, so studieren Sie doch Bitte die „Gewaltfreie Kommunikation von Marshall Rosenberg“ dann haben Sie den wissenschaftlichen und psychologischen Beweis für das, was ich hier schreibe) Seit ihrem Artikel hier, ist es für mich Pflicht, alles was Sie bisher publiziert haben, in einem neuen Licht zu betrachten. Sie standen vor einem Spiegel, als Sie Herr Ganser versuchten zu entmenschlichen. Sie sind offenbar doch das, was Sie fürchten zu sein, würde Erich Fromm jetzt wohl sprechen. Ich hoffe, dass Sie den Weg zum ehemaligen Niveau und zur Zivilcourage wieder finden, und sich distanzieren von dem medialen Einheits-Chor, wo alle in dasselbe Horn blasen, oft dem Mammon zuliebe, und wer es nicht tut, wird medial hingerichtet. Ich wünsche Ihnen auf einem besseren Weg viel Erfolg.

Gruss Beatus Gubler

Pjotr56 24. April 2017, 10:26

Hier ein Bericht aus dem Wissenschaftsbetrieb:
Bienensterben: So hat Syngenta Forscher eingeseift
Ein Forscher spricht darüber, wie Konzerne Forscher und Universitäten gefügig machen. Die Tabakindustrie hatte es vorgemacht.
http://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Bienensterben-So-hat-Syngenta-Forscher-eingeseift

Die Bezeichnung „Verschwörungstheoretiker“ ist derartig lächerlich, dass ich Verwender dieses Begriffs nicht mehr ernst nehmen kann.

Fakten, Argumente, Beweise zählen, sonst nichts! Die Frage „Wem nützt es“ führt zu tieferen Erkenntnissen, nicht die Diskreditierung von Personen.

Wenn eine überschaubare Gruppe von Menschen dauerhaft über die große Masse Macht ausüben will, ist die Stabilität des Systems nur dann zu erreichen, wenn man die wichtigste Ressource kontrolliert. Wissen.

Prof. Rainer Mausfeld beschreibt in seinem Vorttrag „Die Angst der Machteliten vor dem Volk“ die perfiden Methoden der Tiefenindoktrination:
https://www.youtube.com/watch?v=Rk6I9gXwack

Rainhardt 27. April 2017, 11:28

Lieber Herr Glogger
Sie stellen sich hier als „Wissenschaftsjournalist“ mit halbwissenschaftlich-nebulösen Themen auf einen wackeligen Sockel. Herr Ganser stellt beispielsweise fest, dass das dritte eingestürzte Gebäude bei 9/11 (WTC7) möglicherweise nicht durch einen (amtlich bestätigten und damit unzweifelhaft korrekt) Bürobrand innert 9-10 Sekunden zusammengestürzt sein könnte.
Wer jedoch an der amtlichen „Untersuchung die unter anderem von Condoleezza Rice’s Stabsmitarbeiter verfasst wurde zweifelt ist logischerweise – und demnach auch aus Ihrer Sicht – ein Verschwörer. Klar hat demnach ein läppischer Bürobrand den Einsturz des Stahlbetongebäudes ausgelöst. Wer nicht hinsehen will entdeckt eben nicht dass dieses Gebäude planmässig gesprengt wurde. Von Verschwörern!

Beat Glogger 27. April 2017, 12:23

Sehr geehrter Herr Rainhardt

Sie argumentieren genau entlang dem Argumentationsstrang von Hr. Ganser. Doch der ist leider völlig falsch. Und: Ich bin weit davon entfernt, jemanden, der nach den Gründen des Einsturzes von WTC7 fragt als Verschwörungstheoretiker hinzustellen. Um sich diesen Titel zu holen braucht es wesentlich mehr. Man muss bewusst Fakten ausblenden, die nicht in die Theorie passen, und man muss alle Fragen, die offen sind mit einem Komplott, einem geheimen Plan erklären.

Zu den Fakten:
Der Commisson Report hatte nicht die Aufgabe, die Gründe für den Einsturz von Gebäuden zu klären. Er widmete sich dem Thema Terror.
Weil WTC7 kein direktes Opfer des Terroranschlages war, sondern ein Nebenschaden“ist es nicht in diesem Report.

G. unterschlägt, dass es aber mehrere Berichte gibt, die den Einsturz von WTC7 untersucht haben. Z.B. hier: http://fire.nist.gov/bfrlpubs/fire05/art155.html

G. nennt WTC7 ein Stahl-Beton-Gebäude. Falsch: WTC7 war eine Stahlkonstruktion.

G. suggeriert, dass ausser den Türmen nur EIN weiteres Gebäude kollabierte (WTC7). Richtig ist, dass gegen 20 Gebäude schwerst beschädigt wurden und zum teilweise oder ganz eigestürzt sind, obschon diese nicht von einem Flugzeug getroffen wurden. Z.B. die St. Nicholas Church. Deren Geschichte ist hundertfach nachzulesen.

Warum fragt G. nicht, weshalb die Kirche kollabierte? Die Antwort ist einfach und hat mit Kommunikationsmechanismen zu tun – also mit meiner Kernkompetenz. Der Einsturz der Kirche nicht auf Videoaufnahmen gebannt (oder zumindest nicht in breit veröffentlichten). Darum lässt sich damit keine Stimmung machen. Und der Einsturz passt nicht in die Theorie von G.

Fazit: Es ist eigentlich alles ganz einfach zu erklären. Aber nicht so sexy, wie wenn man die grosse Verschwörung verkündet.

Martin Gut 24. Oktober 2018, 18:53

Ein später Einwand:

“ Für Stocker ist Galilei gerade der Beweis für das Funktionieren der Wissenschaft. «Galilei konnte eben mehr erklären als die bis dahin gültigen Modelle.»“

Diese Aussage ist meines Wissens falsch. Galilei ging von einer kreisförmigen Erdumlaufbahn aus. Er hat sich – wider besseren Wissens – später auch nicht durch wissenschaftliche Fakten belehren lassen. Er war ein Ideologe. Mit dem damaligen Stand der Wissenschaft konnte man die Beobachtungen besser erklären als mit Galileis Theorie. Die Ablehnung seiner Theorie durch die Kirche war deshalb zu dieser Zeit wissenschaftlich begründet. Was sagt uns das über die restliche Aussage im Artikel ? Meiner Meinung nach wird in solchen Artikeln der wissenschaftliche Betrieb idealisiert dargestellt. In der Theorie mag das alles stimmen, aber so ganz unabhängig ist die Wissenschaft, wie die Historie lehrt, nicht. Die Unabhängigkeit der „Lone Wolfes“ geht aber auch schnell verloren.