Fritz J. Raddatz erklärt Abschied vom Journalismus
Einer der größten Feuilletonisten unserer Tage hört auf, weil er sich nicht mehr für zeitgemäß hält. «Welt»-Autor Fritz J. Raddatz, 83, erklärt den Abschied vom Journalismus – nach 62 Jahren.
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Die Lesetipps dieses Themenbereichs werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Einer der größten Feuilletonisten unserer Tage hört auf, weil er sich nicht mehr für zeitgemäß hält. «Welt»-Autor Fritz J. Raddatz, 83, erklärt den Abschied vom Journalismus – nach 62 Jahren.
Ab ins Netz mit neuen Formaten! Mit der Krise der Printmedien wurde das klassische Feuilleton zum Auslaufmodell. Aber das heisst natürlich nicht, dass die Kulturkritik einfach verschwindet. Kontext betrachtet Wandel und Experimente in den Sparten Musik, Literatur, Tanz und Film.
Bücher lesen? Gerne! Aber Bücher kritisieren? In Literatursendungen pushen Studienabbrecher Bestseller an 45 greise Leser. Ohne neue Ideen wird das Format aussterben.
Unter dem Vorwand, Literaturkritik zu betreiben, trägt das Schweizer Fernsehen vielmehr zu deren Verluderung bei. Die ARD macht es nicht besser.
Die erste Zeitschrift, die Hochkultur, Unterhaltung, Liebe und Sex vereint. Ein literaturtheoretischer Essay neben dem Selbstversuch eines meditativen Orgasmus abdrucken? Kann man machen. Kultur mit viel scharf eben!
Nach vierzehn Jahren Sendepause wird «Das Literarische Quartett» in neuer Zusammensetzung wieder vom ZDF produziert. Die Auftaktsendung ist so langweilig wie die besprochenen Bücher.
Die einen nennen es das Ende des Theaters. Die anderen sehen in der Live-Übertragung einer Theater-Vorstellung eine Chance: Das Theater rücke so verstärkt ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Die Heinrich-Böll-Stiftung hat in Berlin zur Diskussion geladen – mit einem klaren Ergebnis.
Alles schwindet: der Umfang, die Bedeutung, die Stellen. Seit Jahren ist die Rede von einer Krise des Feuilletons. Trifft dieser Unkenruf zu?