Markus Somm war auch schon Hausbesetzer
Markus Somm soll NZZ-Chefredaktor werden. Er gilt als Sprachrohr von Christoph Blocher, hat in seinem Leben aber schon manchen Wandel vollzogen.
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Markus Somm soll NZZ-Chefredaktor werden. Er gilt als Sprachrohr von Christoph Blocher, hat in seinem Leben aber schon manchen Wandel vollzogen.
Basel hat in der «BaZ»-Ära unter Christoph Blocher von publizistisch äusserst intensiven Jahren profitiert. Doch auflagenmässig und politisch war das Abenteuer für den SVP-Strategen ein einziger Misserfolg.
Nach acht Jahren gibt Christoph Blocher den Kampf um die «Basler Zeitung» auf. Er hatte sich in ein aussichtsloses Unternehmen gestürzt. Doch seinen journalistischen Mitstreitern muss dies wie ein Verrat vorkommen.
Er kann die Genugtuung fernab des Medientrubels in der Schweiz in seinen verdienten Ferien in Neuseeland geniessen. Dennis Bühler berichtete vor mehr als einem Monat als Erste über den bestehenden Verkauf der «Basler Zeitung» an Tamedia. Als der Handwechsel nicht über die Bühne ging, wurde Kritik an Bühler laut, man zweifelte an seinen Recherchen. Doch nun zeigt sich: Er hatte recht und er war der Erste.
An der Jubiläums-Generalversammlung der «AG für die Neue Zürcher Zeitung» hat Verwaltungsratspräsident Jornod seine Vision der Konzentration aufs Kerngeschäft präzisiert. Bundesrat Cassis gratulierte und Chefredaktor Gujer plädierte für einen konstruktiveren «Turmbau zu Babel».
BaZ-Mitbesitzer Rolf Bollmann will etwas klarstellen: Der «Basler Zeitung» geht es ausgezeichnet, wer etwas anderes behauptet, hat keine Ahnung und ist «ein selbst ernannter Medienexperte und BaZ-Hasser» der nur seinesgleichen gefallen wolle: «Einfach schlecht über Blocher und Somm schreiben, dann bekomme ich bestimmt Aufmerksamkeit und Anerkennung im linken Einheitsbrei der Journalistenszene.» Bollmann schreibt sich seinen Frust von der Seele und greift zum verbalen Zweihänder. Die WOZ ist ein «Kommunistenblatt» und deren Kolumnist (oder etwa Kommunist!?) Hansi Voigt «der grösste Loser der Medienbranche». Wenn die BaZ je am Abgrund gestanden habe, dann unter der Verlegerfamilie Hageman. Er aber, Rolf Bollmann, habe das Blatt saniert und zum Erfolg geführt.
Keines der vielen Gerüchte der letzten Wochen über einen Verkauf der «Basler Zeitung» hat sich bisher bewahrheitet. Die Zukunft der Zeitung ist offen. Es ist sogar unklar, wo sie ab nächstem Monat gedruckt wird. Mit dem bisherigen Auftragnehmer Tamedia liegt kein Anschlussvertrag vor – der Auftrag könnte nach Basel gehen.
Die Redaktion des «St.Galler Tagblatts» hat an der Fürstenlandstrasse ein neues Grossraumbüro bezogen. Chefredaktor Stefan Schmid über die Hintergründe des Umzugs und die Auswirkungen auf die Leserschaft.