Prof. Goltermann: «Ich bin kein Medienopfer»
Svenja Goltermann hat den Opferbegriff erforscht. Und wehrt sich jetzt dagegen, durch die «Gerüchtepresse» selbst zu einem zu werden.
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Svenja Goltermann hat den Opferbegriff erforscht. Und wehrt sich jetzt dagegen, durch die «Gerüchtepresse» selbst zu einem zu werden.
Nach dem Germanwings-Absturz ist klar: Die Mediengesellschaft braucht Regeln zur Wahrung der Besonnenheit in besinnungslosen Zeiten.
Bedenkenswert an der jetzigen Medienschelte ist die Tatsache, dass nicht allein Boulevardmedien Haue kriegen. Es trifft alle Medienmarken. Die Schmuddelkinder, wie auch die Seriösen. Jeder Titel, jeder Sender steht irgendwie in der Kritik.
Nach dem Germanwings-Unglück diskutiert man in Deutschland über die Ethik der Berichterstattung. Die Grenzen zwischen Sensationslust und legitimem öffentlichem Interesse verwischen.
Was hat der Medienrummel am Wohnort des Copiloten der verunglückten Germanwings-Maschine gebracht? ZAPP war vor Ort und hat sich umgesehen.
Wieder einmal sehen Kulturpessimisten allenthalben den Niedergang des Journalismus gekommen, weil die meisten Medien den Namen des Co-Piloten der abgestürzten Germanwings-Maschine genannt haben. Bloss: der Fall eignet sich denkbar schlecht für das übliche «früher-war-alles-besser»-Geraune.
Nach dem Flugzeugabsturz standen die Medien vor dem Entscheid: Namen nennen? Viele Medien gewichteten das öffentliche Interesse höher als die Privatsphäre der Angehörigen. Im Internet ist darüber eine Debatte entbrannt. Vinzenz Wyss, Journalistikprofessor, hat sich damit befasst.
Über den Absturz der Germanwings-Maschine wird intensiv berichtet – leider oft auch dann, wenn es gar nichts Neues gibt. Vier Regeln, die Journalisten jetzt dringend beachten sollten.