Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Seit es die gesellschaftliche Erwartung gibt, dass von einer Position der Unabhängigkeit aus alles Wichtige objektiv und aktuell allen mitgeteilt wird, sehen sich diejenigen, welche diese Aufgabe übernehmen, mit Vorwürfen konfrontiert, sie würden ihrer Rolle nicht gerecht und ihre Position missbrauchen.
Ich werde die No-Billag-Initiative ablehnen. Wird sie aber angenommen, werde ich kein Pay-TV abonnieren, weder für ein privatisiertes SRF noch für einen anderen Kanal. Der Grund ist einfach: Ich schaue privat kein Fernsehen und höre kein Radio. SRF und Co. nutze ich für meine journalistische Arbeit, in meiner Freizeit bleibe ich begeisterter Zeitungsleser. Trotzdem votiere Weiterlesen …
Die privaten Verlage kämpfen mit den ökonomischen Folgen der Digitalisierung. Die SRG hingegen baut ihre Stellung aus und wird allmählich übermächtig. Noch ist es nicht zu spät für eine Kurskorrektur.
Bruno Hug, Chefredaktor der «Obersee-Nachrichten», wird nach dem Urteil des Kreisgerichts Werdenberg-Sarganserland im Kesb-Prozess per sofort freigestellt und entlassen. Zudem akzeptiert der Somedia-Verlag das Urteil.
Der Historiker Philipp Sarasin ist eines der aktuellen Lieblingsfeindbilder von Weltwoche und «Basler Zeitung». Im Gespräch mit der Tageswoche erklärt Sarasin, dass er selbst nicht recht verstehe, wieso er und das von ihm mitbetriebene Blog «Geschichte der Gegenwart» von den rechten Medien so hart angegangen werden. Auf den zweiten Blick zeigt sich allerdings, dass der Angriff den Geisteswissenschaften gelte, die schon immer der Linkslastigkeit bezichtigt wurden. Es sei aber absurd, ihn und seinen Kollegen Jakob Tanner – ein anderes Feindbild der Rechten – als «Marxisten» zu bezeichnen. «Das funktioniert nur, wenn man keine Zeile von uns liest.»
Wie würden die Programme gebührenfinanzierter Sender aussehen, wenn das zahlende Publikum mitbestimmen könnte, wofür das Geld verwendet wird? Um das herauszufinden, hat ein Informatikstundent aus Potsdam die Website rundfunk-mitbestimmen.de programmiert. Dort kann der in Deutschland monatlich geschuldete Betrag zur Rundfunkfinanzierung von 17.50 Euro virtuell auf die Sendungen seiner Wahl verteilt werden. Das Ganze ist natürlich nur eine Spielerei, aber mit einem ernsthaften Hintergrund. In Deutschland gibt es, anders als in der Schweiz und in Österreich, keinerlei offiziellen Strukturen, wo das Radio- und TV-Publikum seine Bedürfnisse und Kritik am Programm artikulieren kann. Darum entstehen immer wieder Initiativen, die dieses Defizit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks thematisieren.
Die US-Regulierungsbehörde FCC hat beschlossen, die sogenannte Netzneutralität abzuschaffen. Doch was heisst das genau? Markus Beckedahl, Netzaktivist und Gründer des bekannten Blogs Netzpolitik.org, erklärt im Interview mit NDR Kultur, was der Entscheid in den USA mit Europa zu tun hat und was Netzneutralität für den Nutzer bedeutet. Das zentrale Problem sei nun, dass «wenige Telekommunikationsunternehmen und Kabelnetzbetreiber zukünftig viel mehr Macht darüber haben werden, zu bestimmen, was wie durch ihre Netze geleitet wird.» Wer «Mautgebühren» zahlt, kann sich künftig «Überholspuren» leisten und seine Inhalte auf schnelleren Wegen durch das Internet schleusen lassen. Beckedahl betont auch, dass Netzneutralität durchaus geschützt werden könnte, nämlich indem man öffentliche Infrastruktur für Kommunikation nicht komplett privaten Betreibern überlässt, sondern als Gesellschaft die Regeln vorgibt. Das nicht zu tun, sei ein Fehler gewesen. Und darum sei damit zu rechnen, dass auch in Europa nach US-Vorbild die Netzneutralität geritzt werde.
Der Medienmanager Jan Bayer, in der Geschäftsführung von Axel Springer für «Bild»- und «Welt»-Gruppe zuständig, hatte in diesem Jahr von sich Reden gemacht als er die Trennung von Digital- und Print-Geschäft anordnete. Im Gespräch mit dem Fachmagazin «Horizont» erklärt Bayer, wie stark sich das digitale Mediengeschäft in letzter Zeit gewandelt hat und welche Schritte er für einen Erfolg erforderlich hält. Was die digitale Werbung angeht, sieht er nur noch Mobile als relevante Plattform. Welche Formate auf Mobilgeräten funktionierten, darauf habe noch niemand eine «wirklich überzeugende Antwort» gefunden. Native Advertising spiele «sicherlich eine wichtige Rolle».