DOSSIER mit 23 Beiträgen

Bildjournalismus

Virale Bilder der Flüchtlingskrise

Warum stechen einige Fotos aus der sprichwörtlichen Flut an Bildern der Flüchtlingskrise heraus? Wie kommt es, dass sie die öffentliche Aufmerksamkeit in besonderem Maße fesseln? Die Antwort liegt zum Teil an den Bildern selbst, schreibt Petra Bernhardt von der Universität Wien.

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Ein Täter als Held?

Der Täter in Siegerpose. Er reckt den linken Arm zum Tauhid-Gruß in die Höhe. In der rechten Hand hält er eine Pistole. Vor seinen Füßen liegt das Opfer. Erschossen. Ein Foto mit Wirkung und Dynamik, keine Frage. Extrem ausdrucksstark.

«Dieses Bild ist die falsche Wahl»

Das aktuelle World Press Photo zeigt den Attentäter Mevlut Mert Altintas, nachdem er den russischen Botschafter in der Türkei bei einer Ausstellungseröffnung in Ankara erschossen hat. Die Wahl des Fotos ist durchaus umstritten, denn hier wird ein Terrorist in seiner Pose gezeigt. Auch der langjährige Geo-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede halt das Bild für die falsche Wahl. Weiterlesen …

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Die Pressebilder des Jahres

Im vergangenen Dezember hatte sich der «Tages-Anzeiger» – im Gegensatz zu vielen anderen Zeitungen – gegen eine Publikation des Fotos entschieden, um dem Täter und seinen Idealen keine Plattform zu bieten. Nun drucken wir es ab: als Zeitzeugnis. Und als Bild, das zeigt, wo wir – wir alle – stehen.

Soll man so ein Foto zeigen?

Was zeigen? Wann hinschauen? Dieses Bild etwa, aufgenommen direkt nach einem Mord, gerade gekürt zum World Press Photo – eine Zumutung für den Betrachter? Eine Verhöhnung des Toten? Eine Dokumentation des Zustands der Welt? Eine Ermutigung für künftige Attentäter gar?