DOSSIER mit 0 Beiträgen

Der Murks mit der Medienpolitik

Der Murks mit der Medienpolitik

Wer wissen will, woher der betrübliche Zustand der heimischen Medienlandschaft rührt, liest mit Gewinn den kurzen historischen Abriss zu den letzten vierzig Jahren Medienpolitik und -entwicklung in der Schweiz von Urs Meier im Journal 21. Kundig und faktenreich zeichnet Meier den Gang einer «gut eidgenössischen Pflästerlipolitik» nach, die den Umgang mit den Medien seit je her kennzeichnet. Chancen für einen grossen Schritt nach vorn liess man links liegen. Etwa dann, als ums Jahr 2000 den Privaten der Spielraum hätte zugestanden werden können für eine freie Entfaltung auf dem Markt, bei einer gleichzeitigen kommerziellen Zurückbindung der SRG. «Das Vorbild hierzu gab es längst: das britische Modell mit BBC und Privaten», schreibt Meier. Aber: «Wie bekannt, kam es anders.» Es folgte ein Murks nach dem andern. Ein überfrachtetes Radio- und Fernsehgesetz, eine unsoziale Haushaltabgabe und jetzt «No Billag». Meiers Bilanz: «Die Medien sind wahrhaftig zu wichtig, um politisch auf diesem Niveau traktiert zu werden.»

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Computer entscheiden, was geschrieben, gesagt und gepostet werden darf

Wie ein erstmals veröffentlichter Transparenzbericht der Videoplattform Youtube zeigt, löschte die Google-Tochter im vierten Quartal 2017 pro Sekunde ein Video. Das ergibt total 8,3 Millionen entfernte Inhalte. Das Problem dabei: Ein Grossteil der Löschung erfolgt inzwischen automatisch. Maschinen entscheiden, was passt und was nicht. «Harmlose Videos werden ohne Vorwarnung gelöscht und die Konten der Uploader gesperrt. Verschwörungstheorien bleiben stehen und tauchen manchmal sogar in den Top-Empfehlungen auf, (…)», hält Simon Hurtz in der Süddeutschen Zeitung dazu fest.

Ad Content

Ein berührendes Stück Sportjournalismus

Es ist eine Weltreise auf der Suche nach dem richtigen Fussballclub, denn Jason, 12 Jahre alt und Autist, will Fan eines Vereins werden. Für ihn ist das ein rationaler Prozess und kein Bauchentscheid. Bevor er sich festlegen kann, muss er alle Clubs dieser Welt kennen. Also reist er mit seinem Vater von Stadion zu Stadion, um das Profil seines Favoriten zu schärfen. Fabian Scheler, Sportredaktor der «Zeit», begleitet Jason und seinen Vater an ein Fussballspiel zu Celtic nach Glasgow. Herausgekommen ist eine berührende Reportage, die einem den oft stereotypisierend dargestellten Autismus verständlicher macht, indem wir durch die Augen des jungen Protagonisten auf den Fussball und die Fankultur blicken.

Ad Content

Wie die Blockchain Google, Facebook und Uber gefährdet

Mithilfe der Blockchain lassen sich bei vielen Geschäften Vermittler wie Spotify oder Booking.com ausschalten, und Kunden können die Hoheit über ihre Daten zurückerobern. Das macht Geschäftsmodelle heutiger «Monopolisten» verwundbar.