DOSSIER mit 394 Beiträgen

Medienfreiheit

Zweiter Journalisten-Mord in einem EU-Land innert eines halben Jahres

Nach dem Mord mit Mafiahandschrift an der Investigativ-Bloggerin Daphne Caruana Galizia in Malta im letzten Oktober, haben unbekannte Profikiller in der Slowakei den jungen Reporter Jan Kuciak und seine Freundin in deren Heim ermordet. Die Polizei wies schon in ersten Stellungnahmen auf den Zusammenhang der Bluttat mit dem Beruf des Opfers hin. «Jan Kuciak war investigativer Journalist, einer der jüngsten, aber auch einer der besten in der Slowakei», schreibt Bernhard Odehnal im «Bund». So durchleuchtete er regelmässig die Verfilzung zwischen Unternehmen und Politik, arbeitete an der Publikation der «Panama Papers» mit. Ringier-Axel-Springer, für die Kuckiak schrieb, hält in einer Stellungnahme zum gewaltsamen Tod ihres Mitarbeiters fest: «Sollte das Attentat ein Versuch sein, einen unabhängigen Verlag wie Ringier Axel Springer Slovakia davon abzuhalten, Missstände aufzudecken, werden wir dies zum Anlass nehmen, unseren journalistischen Auftrag noch gewissenhafter und konsequenter auszuüben.»

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Unabhängige Medien noch mehr unter Druck

Ein Sprecher der NGO befürchtet, dass sich die Situation für Medienschaffende in der Türkei verschärfen wird. Die deutsche Tageszeitung «Welt» hat derweil als Zeichen des Protests gegen die Inhaftierung ihres Korrespondenten Deniz Yücel die Kommentarspalte ihrer Mittwochs-Ausgabe frei gelassen.

Ad Content

Was lesen die Türken?

Die Medienwelt in der Türkei hat an Vielfalt verloren. Journalisten sitzen in Haft, Zeitungen wurden geschlossen. Was sehen und lesen die Türken in Deutschland über die Vorgänge in der Türkei?

Ad Content

Aslı, Deniz, Ziya – angeklagt wegen Journalismus

Vor einem Monat wurde Deniz Yücel festgenommen. Er ist nicht der einzige Journalist in türkischer Haft. Mehr als 150 Kollegen teilen sein Schicksal. Dies sind ihre Namen.