Journalisten im Fadenkreuz
Der Mord am slowakischen Investigativ-Journalisten Jan Kuciak ist die Konsequenz des Hasses gegen die Presse, den Populisten in ganz Europa predigen.
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Der Mord am slowakischen Investigativ-Journalisten Jan Kuciak ist die Konsequenz des Hasses gegen die Presse, den Populisten in ganz Europa predigen.
Die Hinrichtung des Enthüllungsjournalisten Jan Kuciak vor einem Jahr hat in der Slowakei einen politischen Umbruch ausgelöst. Doch die Hintermänner der Tat bleiben trotz Verhaftungen unbekannt.
Ein deutscher Journalist sitzt seit zweieinhalb Monaten in Venezuela im Gefängnis, und wenn man mal vergleicht, was vor gut zwei Jahren so los war, als der deutsche Journalist und «Welt»-Korrespondent Deniz Yücel in der Türkei inhaftiert war, ist es im Moment geradezu still.
Auch in Putins Staat gibt es unabhängige Portale, die der Propaganda eigene Recherchen entgegensetzen.
Ein knappes Jahr nach dem Mord an Jan Kuciak (†27) setzt sich ein EU-Sonderausschuss mit Rechercheergebnissen des Reporters auseinander. Es geht um Steuerhinterziehung in Millionenhöhe. Forderungen nach einer EU-Staatsanwaltschaft werden laut.
Serbiens autokratischer Präsident durfte beim WEF über die Pressefreiheit dozieren. Selber sagte Aleksandar Vucic, er habe die Einladung «nicht verdient».
Noch steht Äthiopien auf Platz 150 der Rangliste der Pressefreiheit. Doch seit Abiy Ahmed Premierminister ist, ändert sich die Lage. Der Politiker hat die restriktive Mediensteuerung der Regierung gestoppt. Auch wenn das noch nicht alle Probleme löst.
Für ihre Arbeit zu den Panama Papers, die Steuerbetrug weltweit aufdeckten, erhielt eine internationale Journalistengruppe den Pulitzer-Preis. Pelin Ünker, die daran mitwirkte, muss in der Türkei in Haft. So sieht Erdogans Pressefreiheit aus.