DOSSIER mit 394 Beiträgen

Medienfreiheit

«Journalistenmord» als Agententhriller Marke Hollywood

Spektakuläre Wende im Fall des am Dienstag als ermordet gemeldeten russischen Journalisten Arkadi Babtschenko: der vermeintlich Getötete lebt. Gestern Abend trat Babtschenko zusammen mit dem ukrainischen Geheimdienstchef vor die Medien. Die Tat war offenbar nur inszeniert, um die Hintermänner eines realen Mordkomplotts zu identifizieren. «Kiew hatte wohl geplant, Russland vor dem Hintergrund der empörten Weltöffentlichkeit auf die Anklagebank setzen zu können. Stattdessen kann nun der Kreml Kiew beschuldigen, die internationale Gemeinschaft getäuscht zu haben», schreibt Maksym Drabok auf dw.com. Der Agententhriller Marke Hollywood wirft viele Fragen auf, gerade auch, wie Medien künftig über Mordfälle berichten sollen. Klar ist indes schon jetzt: «Die Regierung in Kiew manövriert sich ins Abseits, falls sie keine überprüfbaren Beweise liefern kann, die das Vorgehen der Sicherheitskräfte rechtfertigen.»

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Seit dem Militärputsch in Myanmar vom 1. Februar 2021 hat sich die Situation für Journalisten drastisch verschlechtert. Sie werden überwacht, verhaftet und attackiert. Kritische Medien verlieren ihre Publikationslizenzen und das Militär stürmt Redaktionsbüros. Ausserdem setzt die Militärjunta gezielt Desinformation und moderne Überwachungstechnologie gegen missliebige Medien ein. Ko Kaung Myat Naing ist Reporter für die Nachrichtenplattform Weiterlesen …

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